Jo Rogges neue Ausstellung: Direkt, ehrlich, aufrüttelnd
Windhoek - „Sie ist definitiv eine der bedeutendsten Künstlerinnen, die wir in Namibia haben”, sagte Kuratorin Elize van Huyssteen am Montag bei der Eröffnung der neuen „Un-Declared Un-Desirable“-Kunstausstellung von Jo Rogge. Wie immer hat diese auch bei ihrer elften Einzelausstellung kein Blatt vor den Mund genommen und die großen Konflikte der Menschheit in Angriff genommen. „Ich male keine schönen Bilder. Darauf kommt es mir nicht an. Ich will ernst und direkt sein“, erklärte Rogge. Beeinflusst durch ihre eigene Geschichte legt die ehemalige Direktorin des John Muafangejo Art Centre mit ihren expressionistischen Bildern und den rationalen Installationen den Finger direkt in die Wunde aus Diskriminierung, Rassenhass und Stigmatisierung. Besonders eindringlich: Ein Bild, das nackte verschlungene Frauenkörper zeigt. Der Betrachter braucht einige Zeit, um die Szene zu entwirren, bevor sich die Botschaft gegen Unterdrückung und Homophobie brachial Bahn bricht. Einige Auszüge ihres Stammbaums hat Rogge an Wäscheleinen aufgehängt. Darunter finden sich neben einer schwarzen Vorfahrin auch NSDAP-Sympathisanten und Buren. „Ich habe Nachforschungen angestellt und herausgefunden, dass eine entfernte Großmutter von mir schwarz war. Einige meiner weißen Cousins hören das nicht gerne, aber es ist die Wahrheit. Die lasse ich raus. Ich habe keine Angst davor“, betont Rogge.
Ein Besucher sagte nach einer Ausstellung Jo Rogges einmal: „Sie verfehlt ihre Wirkung nie und bewegt dich stets auf Neue.“ In diesen Kontext ist auch die aktuelle Ausstellung einzuordnen. Die Bilder sind bedrückend verstörend und rütteln gleichzeitig wach. Sie sind noch bis zum 5. August in der FNCC-Galerie zu sehen. Der Eintritt ist frei.
Simon Kunert
Ein Besucher sagte nach einer Ausstellung Jo Rogges einmal: „Sie verfehlt ihre Wirkung nie und bewegt dich stets auf Neue.“ In diesen Kontext ist auch die aktuelle Ausstellung einzuordnen. Die Bilder sind bedrückend verstörend und rütteln gleichzeitig wach. Sie sind noch bis zum 5. August in der FNCC-Galerie zu sehen. Der Eintritt ist frei.
Simon Kunert
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Allgemeine Zeitung
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