Johan Fourie ist fokussiert
Von Lukas Kuite, Windhoek
Er versuche jedes Mal, unter die Top 10-15 zu kommen. Johan Fourie nimmt auch dieses Jahr am Nedbank Desert Dash teil und bleibt weiterhin selbstbewusst und motiviert. Mit der namibischen Sonne hat er mittlerweile keine Probleme mehr. „Über die Jahre habe ich mich an unser Wetter gewöhnt. Für mich ist es einfacher am Tag zu trainieren, weil es schon extrem schwierig ist, sich nachts dann an die kalten Temperaturen zu gewöhnen.“
Als erster Sieger des Desert Dash überhaupt, teilte sich Fourie 2005 mit seinem damaligen Teamkollegen Jaco Blauw den Sieg. „Als wir das Rennen um 4 Uhr morgens beendeten, waren die Straßen von Swakopmund leer und wir haben beim Sonnenaufgang mit Pommes frites und Cola auf die anderen Athleten gewartet. Für mich war es bisher der Moment beim Dash, der mich am meisten erfüllt hat“, schwärmt Fourie. Der größte Erfolg des zweimaligen Vaters dürfte jedoch der Solo-Sieg im darauffolgenden Jahr gewesen sein. Wie weit man an seine Grenzen gehen kann, zeige dir das Rennen nämlich erst, wenn man die Strecke alleine bestritten hat, so Fourie, der nun zum neunten Mal als Solo-Fahrer teilnehmen wird.
Mental an seine Grenzen zu gehen, das kennt Fourie nur zu gut. Im letzten Jahr musste er sich von einer schweren Operation am Rücken erholen und konnte daher ausgerechnet bei der Jubiläumsgabe erstmals nicht antreten. „Ich musste das Fahrradfahren neu lernen, was mir einen weiteren Schub gegeben hat, mich auf die Rehabilitation zu konzentrieren.“ Jetzt sei er wieder voll dabei und trainiere hart. „Unter der Woche fahre ich zwischen 250 und 400 Kilometern, am Wochenende ungefähr 300.“ Dabei achte er stets darauf Vertrauen in seinen Körper zu gewinnen. „Ich bin immer noch old school, also höre ich darauf, was mein Körper mir sagt. Wenn du dich an dein Programm hältst, dann steigerst du auch deine Ausdauer.“
Um mental nicht einzuknicken, hat Fourie erfahrungsgemäß folgenden Tipp: „Mein Orientierungspunkt ist das Kuiseb-Flussbett. Es zeigt mir ungefähr wo ich gerade bin. Wenn du es erreichst, hast du die Hitze, den Wind und den Staub schon erlebt, welche physisch an dir nagen könnten. Es ist also wichtig, dass du wachsam bist, damit du gar nicht erst zu dem Punkt kommst, wo du aufhören willst.“
Der Nedbank Desert Dash startet am Freitag, den 11. Dezember, um 15 Uhr am Grove Shopping Center in Windhoek und seine Wertungszeit endet 24 Stunden später am Aquarium in Swakopmund. Die Strecke beläuft sich auf 369 km und ist durch seine extremen klimatischen Bedingungen eines der kräfteraubendsten Fahrradrennen des Planeten.
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Allgemeine Zeitung
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