Journalisten „sind sensationsgierig“
Gouverneur ruft Medienhäuser auf, „Schlupflöcher“ im System aufzudecken
Von Erwin Leuschner, Swakopmund
Mutjavikua machte die Anmerkung während eines zweitägigen Workshops zum Thema Korruption, der für investigative Journalisten von der Antikorruptionskommission (ACC) organisiert worden war. Dabei wurde Journalisten nicht nur erklärt, wie sie mögliche Fälle der Korruption identifizieren und recherchieren sollen, sondern auch, wie sie ihre Quellen und sich selbst schützen können.
„Bei Korruption geht es nicht nur um eine Sensationslust gegen eine Person, die Ihr nicht mögt oder, die Eurer Meinung zufolge nicht existieren sollte“, wetterte Mutjavikua während seiner Eröffnungsrede. Derartige Fälle von Vorurteilen würden viele Personen täglich erfahren, vor allem Politiker. „Ich persönlich wurde vor einigen Jahren vier Monate lang bezichtigt, dass ich angeblich neun Millionen Namibia-Dollar unterschlagen habe. Wenn das aber der Fall gewesen wäre, dann wäre ich inzwischen schon strafrechtlich verfolgt worden“, argumentierte er.
Die Verantwortung von Journalisten liege nicht nur darin, „politische Schlammschlachten“ auszutragen, sondern vielmehr Schlupflöcher im System zu identifizieren und darüber zu berichten. Somit könnten Gesetze verbessert werden. In diesem Zusammenhang verwies Mutkjavikua auf die sogenannte Fishrot-Korruptionsaffäre, bei der unter anderem zwei Minister verstrickt sein sollen. „Ihr Journalisten wusstet doch alle über die Angelegenheit Bescheid, aber die Affäre wurde nur von internationalen Medien aufgedeckt“, sagte Mutjavikua. Und: „Derartige Sachen geschehen unter Eurer Nase. Seid eher hilfreich statt einfach nur Zeitungen verkaufen zu wollen.“
Zu den Moderatoren während des Workshops gehörten Andrew Feinstein, Chef der Firma Shadow Watch (zuvor Corruption Watch UK) mit Sitz in London. Feinstein hat mehrere Bücher veröffentlicht und Korruptionsfälle unabhängig untersucht. Zu einer seiner Erfolgsgeschichten gehört eine umfangreiche Untersuchung über den kontroversen südafrikanischen Waffenhandel aus dem Jahr 1999. Während seiner Präsentation sagte Feinstein, dass Journalisten weltweit eine ausschlaggebende Rolle im Kampf gegen die Korruption spielen würden. „Der Großteil der Korruption in der Welt findet im Waffenhandel statt. Derartige Fälle von Bestechung können aber nur durch die Medien aufgedeckt werden, weil in fast allen Fällen Regierungen und hochrangige Politiker direkt involviert sind“, sagte er.
Mit dieser Aussage stimmte auch der Moderator Samuel de Jaegere überein, der für Korruption und Wirtschaftskriminalität im Büro der Vereinten Nationen für Drogen und Verbrechen (ONODC) verantwortlich ist. „Es weht ein neuer Wind in Afrika“, sagte er. Damit verwies er auf die Tatsache, dass es in vielen Afrikaländern eine neue Generation gebe, die sich nicht an den Kampf um die Unabhängigkeit erinnere oder daran beteiligt gewesen sei. „Diese junge Generation hat den Kampf für eine korruptionsfreie Regierung begonnen. Dies sieht man immer mehr in ganz Afrika – und in diesem Kampf spielen die Medien eine ausschlaggebende Rolle“, so de Jaegere.
Mutjavikua machte die Anmerkung während eines zweitägigen Workshops zum Thema Korruption, der für investigative Journalisten von der Antikorruptionskommission (ACC) organisiert worden war. Dabei wurde Journalisten nicht nur erklärt, wie sie mögliche Fälle der Korruption identifizieren und recherchieren sollen, sondern auch, wie sie ihre Quellen und sich selbst schützen können.
„Bei Korruption geht es nicht nur um eine Sensationslust gegen eine Person, die Ihr nicht mögt oder, die Eurer Meinung zufolge nicht existieren sollte“, wetterte Mutjavikua während seiner Eröffnungsrede. Derartige Fälle von Vorurteilen würden viele Personen täglich erfahren, vor allem Politiker. „Ich persönlich wurde vor einigen Jahren vier Monate lang bezichtigt, dass ich angeblich neun Millionen Namibia-Dollar unterschlagen habe. Wenn das aber der Fall gewesen wäre, dann wäre ich inzwischen schon strafrechtlich verfolgt worden“, argumentierte er.
Die Verantwortung von Journalisten liege nicht nur darin, „politische Schlammschlachten“ auszutragen, sondern vielmehr Schlupflöcher im System zu identifizieren und darüber zu berichten. Somit könnten Gesetze verbessert werden. In diesem Zusammenhang verwies Mutkjavikua auf die sogenannte Fishrot-Korruptionsaffäre, bei der unter anderem zwei Minister verstrickt sein sollen. „Ihr Journalisten wusstet doch alle über die Angelegenheit Bescheid, aber die Affäre wurde nur von internationalen Medien aufgedeckt“, sagte Mutjavikua. Und: „Derartige Sachen geschehen unter Eurer Nase. Seid eher hilfreich statt einfach nur Zeitungen verkaufen zu wollen.“
Zu den Moderatoren während des Workshops gehörten Andrew Feinstein, Chef der Firma Shadow Watch (zuvor Corruption Watch UK) mit Sitz in London. Feinstein hat mehrere Bücher veröffentlicht und Korruptionsfälle unabhängig untersucht. Zu einer seiner Erfolgsgeschichten gehört eine umfangreiche Untersuchung über den kontroversen südafrikanischen Waffenhandel aus dem Jahr 1999. Während seiner Präsentation sagte Feinstein, dass Journalisten weltweit eine ausschlaggebende Rolle im Kampf gegen die Korruption spielen würden. „Der Großteil der Korruption in der Welt findet im Waffenhandel statt. Derartige Fälle von Bestechung können aber nur durch die Medien aufgedeckt werden, weil in fast allen Fällen Regierungen und hochrangige Politiker direkt involviert sind“, sagte er.
Mit dieser Aussage stimmte auch der Moderator Samuel de Jaegere überein, der für Korruption und Wirtschaftskriminalität im Büro der Vereinten Nationen für Drogen und Verbrechen (ONODC) verantwortlich ist. „Es weht ein neuer Wind in Afrika“, sagte er. Damit verwies er auf die Tatsache, dass es in vielen Afrikaländern eine neue Generation gebe, die sich nicht an den Kampf um die Unabhängigkeit erinnere oder daran beteiligt gewesen sei. „Diese junge Generation hat den Kampf für eine korruptionsfreie Regierung begonnen. Dies sieht man immer mehr in ganz Afrika – und in diesem Kampf spielen die Medien eine ausschlaggebende Rolle“, so de Jaegere.
Kommentar
Allgemeine Zeitung
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