Jubiläum: Das Holy Cross Convent in Windhoek wird 100 Jahre alt
Es ist kaum zu glauben, dass diese lebendige Institution bereits 100 Jahre alt ist - nur die Kleider auf alten Fotos zeugen davon, dass das Convent schon sehr lange existiert. Selbst der gute Zustand der alten Gebäude macht nicht den Eindruck eines solchen Alters. Dies zeigt, dass die Schwestern, die damals diese Gebäude planten, dies mit Sorgfalt und Weitsicht in die Zukunft taten.
Wenn man in den breiten Gängen an den Klassenräumen mit ihren altmodischen Schulbänken entlang geht, so merkt man, dass hier die Dinge gepflegt werden für noch viele Generationen. Man spürt auch die freundliche Atmosphäre. Man hört junge Stimmen singen, das fröhliche Gelächter von Kindern, manchmal auch eine erhobene Stimme einer Lehrerin. Dies ist ein Platz des lebendigen Lernens, wo die Kinder die richtigen Bedingungen finden für die Entwicklung ihres Potenzials.
Diejenigen, die hier arbeiten, sind zufrieden, Teil einer Tradition zu sein, die von den Oblaten der unbefleckten Empfängnis von Hünfeld/Deutschland gegründet und von den Franziskaner-Schwestern aus Nonnenwerth/Deutschland weitergeführt wurde. Es begann im Jahr 1906 mit der Höheren Töchterschule und sieben Schülerinnen. Die Schwestern opferten viel und hielten besonders während des Ersten Weltkrieges tapfer durch, um die Schule zu erhalten. Trotz aller Probleme war die Zahl der Schülerinnen bis zum Jahr 1919 auf 125 gestiegen. Bis zu dieser Zeit hatte sich die Schule sowohl im akademischen, wie im kulturellen Bereich einen ausgezeichneten Namen erarbeitet. Nach langen Überlegungen beschlossen die Franziskanerinnen, sich wegen der vielen Probleme aus der Schule zurückzuziehen. Von den 27 Schwestern, die nach Südwestafrika gekommen waren, gingen nicht alle nach Hause - einige wurden hier beerdigt.
Nun begann die Suche nach einer Organisation, die die Schule übernehmen konnte. Monsignor Meysing und Pater Arnold hatten von den Heiligkreuz-Schwestern gehört, die bereits in Kapstadt, George und Aliwal North Schulen eingerichtet hatten. So reisten sie nach Südafrika und überredeten Oberin Theresia Naegeli von den Heiligkreuz-Schwestern, nur für ein Jahr zwei Schwestern nach Windhoek zu schicken. Schwester Pia und Schwester Gertrudis kamen 1921 nach Windhoek. Doch beide Schwestern blieben länger als beabsichtigt. Mit einer finanziellen Unterstützung von 10000 Mark und noch weiteren Schwestern wurden 1926 die Grundlagen für eine "neue" Schule gelegt.
In den 1920er und 1930er Jahren unterstützte Deutschland weiterhin finanziell die Schule, so dass 1936 ein Schwimmbad, 1937 eine neue Küche und 1938 drei neue Klassenräume sowie ein Schlafraum für jüngere Mädchen gebaut werden konnten. Mit dem Ausbruch des Zweiten Weltkrieges fielen in Südwestafrika alle öffentlichen Gebäude in die Hände der südafrikanischen Polizei. Das zweite Mal in weniger als 40 Jahren durften keine weiteren Schwestern aus Deutschland kommen und auch die materielle Hilfe aus Übersee endete.
Nach dem Krieg begann ein erneuter Aufstieg der Schule. 1951 wurde sie bei der Erziehungsbehörde erstmalig als "Holy Cross Convent School" registriert - mit Englisch als Unterrichtssprache. 1954 wurde ein neues Gebäude errichtet, um 364 Schülern Platz zu bieten. Dieses Haus schloss eine Halle, Schlafraum für größere Mädchen, Toiletten, Waschräume und eine Sporthalle ein. In den 50er und 60er Jahren erfreute sich die Schule eines allgemeinen Erfolgs in vielen Bereichen.(z.B. erreichten die Mädchen 1960 zu 100% den Abschluss in Matrik und JC). 1960 wurde auch der erste weltliche Lehrer eingestellt - aus Mangel an Schwestern.
Während der 70er Jahre ging die Schule wieder durch schwierige Zeiten. Bischof Koppmann teilte dem Erziehungsdirektor mit, dass ab Januar 1977 die katholische Kirche ihre Bildungseinrichtungen für alle Bevölkerungsgruppen öffnen würde. Die Behörde reagierte mit dem Entzug jeglicher finanzieller Unterstützung. Dies hätte dazu führen können, dass die Schule nun hätte geschlossen werden müssen. Aber deutsche Katholiken glichen es mit einer Spende von 15000 Rand pro Jahr wieder aus. Sowohl St. Paul's als auch das Holy Cross Convent wurden jedoch von sportlichen und kulturellen Aktivitäten ausgeschlossen.
In der 80er Jahren wurde die Schule dann bei der Behörde für nationale Bildung registriert und erhielt seitdem wieder finanzielle Unterstützung. 1985 schloss die Schule den Oberstufenzweig, errichtete eine Vorschule und begann, den deutschen Zug auslaufen zu lassen. Seit der Unabhängigkeit folgte ein Erfolg dem anderen. Zurzeit sind 472 Schüler registriert.
Aus dem oben genannten Fakten geht hervor, dass die Schule bis heute mit einem guten Ruf erhalten werden konnte. Dies liegt an der Hingabe, der Aufopferung und dem Durchhaltevermögen der Schwestern des Heiligkreuz-Ordens. Sie haben gebetet, gearbeitet und gelebt nach ihrem Motto: In Cruce Salus - Im Kreuz ist Heil. Wir, die wir folgen, dürfen nicht glauben, dass wir ihre Stelle einnehmen können, aber wir können weiterhin versuchen ihren Traum zu verfolgen, möglichst vielen Kindern eine gute und preiswerte Bildung zu bieten.
Yasmin Agnew (Schulleiterin); übersetzt von Anke Nicolaus
Jubiläumsprogramm
Samstag, 1. April: Fun Day/Mini-Basar (10 bis 17 Uhr) - jedermann ist eingeladen. Tombola, Bingo, Disco, viele Spiele für die Kinder, viel zu essen: Curry und Reis, portugiesisches und asiatisches Essen, Hot Dogs, Nachtisch, Kaffee und Kuchen, Zweite-Hand-Kleidung, Flohmarkt, Bierzelt
Verlosung mit vielen tollen Preisen beginnt
Das Jahrbuch zum Jubiläum wird ab 5. September zum Kauf angeboten. Ehemalige Schüler, die mit einem Artikel dazu beitragen möchten, sollten sich bis 4. Juli bei Frau Stuart unter Telefon 061-235129 melden.
Dienstag, 12. September, und Mittwoch, 13. September: Aufführung des Stücks "Frank Ass"
Donnerstag, 14. September, 7.30 Uhr: Feast of the Holy Cross - Messe für Schüler, Lehrer, Eltern und Freunde, anschließend Picknick
Freitag, 15. September: Treffen für ehemalige Schüler (Informationen und Nachfragen bei Frau Steffen, Tel. 061-235129)
Wenn man in den breiten Gängen an den Klassenräumen mit ihren altmodischen Schulbänken entlang geht, so merkt man, dass hier die Dinge gepflegt werden für noch viele Generationen. Man spürt auch die freundliche Atmosphäre. Man hört junge Stimmen singen, das fröhliche Gelächter von Kindern, manchmal auch eine erhobene Stimme einer Lehrerin. Dies ist ein Platz des lebendigen Lernens, wo die Kinder die richtigen Bedingungen finden für die Entwicklung ihres Potenzials.
Diejenigen, die hier arbeiten, sind zufrieden, Teil einer Tradition zu sein, die von den Oblaten der unbefleckten Empfängnis von Hünfeld/Deutschland gegründet und von den Franziskaner-Schwestern aus Nonnenwerth/Deutschland weitergeführt wurde. Es begann im Jahr 1906 mit der Höheren Töchterschule und sieben Schülerinnen. Die Schwestern opferten viel und hielten besonders während des Ersten Weltkrieges tapfer durch, um die Schule zu erhalten. Trotz aller Probleme war die Zahl der Schülerinnen bis zum Jahr 1919 auf 125 gestiegen. Bis zu dieser Zeit hatte sich die Schule sowohl im akademischen, wie im kulturellen Bereich einen ausgezeichneten Namen erarbeitet. Nach langen Überlegungen beschlossen die Franziskanerinnen, sich wegen der vielen Probleme aus der Schule zurückzuziehen. Von den 27 Schwestern, die nach Südwestafrika gekommen waren, gingen nicht alle nach Hause - einige wurden hier beerdigt.
Nun begann die Suche nach einer Organisation, die die Schule übernehmen konnte. Monsignor Meysing und Pater Arnold hatten von den Heiligkreuz-Schwestern gehört, die bereits in Kapstadt, George und Aliwal North Schulen eingerichtet hatten. So reisten sie nach Südafrika und überredeten Oberin Theresia Naegeli von den Heiligkreuz-Schwestern, nur für ein Jahr zwei Schwestern nach Windhoek zu schicken. Schwester Pia und Schwester Gertrudis kamen 1921 nach Windhoek. Doch beide Schwestern blieben länger als beabsichtigt. Mit einer finanziellen Unterstützung von 10000 Mark und noch weiteren Schwestern wurden 1926 die Grundlagen für eine "neue" Schule gelegt.
In den 1920er und 1930er Jahren unterstützte Deutschland weiterhin finanziell die Schule, so dass 1936 ein Schwimmbad, 1937 eine neue Küche und 1938 drei neue Klassenräume sowie ein Schlafraum für jüngere Mädchen gebaut werden konnten. Mit dem Ausbruch des Zweiten Weltkrieges fielen in Südwestafrika alle öffentlichen Gebäude in die Hände der südafrikanischen Polizei. Das zweite Mal in weniger als 40 Jahren durften keine weiteren Schwestern aus Deutschland kommen und auch die materielle Hilfe aus Übersee endete.
Nach dem Krieg begann ein erneuter Aufstieg der Schule. 1951 wurde sie bei der Erziehungsbehörde erstmalig als "Holy Cross Convent School" registriert - mit Englisch als Unterrichtssprache. 1954 wurde ein neues Gebäude errichtet, um 364 Schülern Platz zu bieten. Dieses Haus schloss eine Halle, Schlafraum für größere Mädchen, Toiletten, Waschräume und eine Sporthalle ein. In den 50er und 60er Jahren erfreute sich die Schule eines allgemeinen Erfolgs in vielen Bereichen.(z.B. erreichten die Mädchen 1960 zu 100% den Abschluss in Matrik und JC). 1960 wurde auch der erste weltliche Lehrer eingestellt - aus Mangel an Schwestern.
Während der 70er Jahre ging die Schule wieder durch schwierige Zeiten. Bischof Koppmann teilte dem Erziehungsdirektor mit, dass ab Januar 1977 die katholische Kirche ihre Bildungseinrichtungen für alle Bevölkerungsgruppen öffnen würde. Die Behörde reagierte mit dem Entzug jeglicher finanzieller Unterstützung. Dies hätte dazu führen können, dass die Schule nun hätte geschlossen werden müssen. Aber deutsche Katholiken glichen es mit einer Spende von 15000 Rand pro Jahr wieder aus. Sowohl St. Paul's als auch das Holy Cross Convent wurden jedoch von sportlichen und kulturellen Aktivitäten ausgeschlossen.
In der 80er Jahren wurde die Schule dann bei der Behörde für nationale Bildung registriert und erhielt seitdem wieder finanzielle Unterstützung. 1985 schloss die Schule den Oberstufenzweig, errichtete eine Vorschule und begann, den deutschen Zug auslaufen zu lassen. Seit der Unabhängigkeit folgte ein Erfolg dem anderen. Zurzeit sind 472 Schüler registriert.
Aus dem oben genannten Fakten geht hervor, dass die Schule bis heute mit einem guten Ruf erhalten werden konnte. Dies liegt an der Hingabe, der Aufopferung und dem Durchhaltevermögen der Schwestern des Heiligkreuz-Ordens. Sie haben gebetet, gearbeitet und gelebt nach ihrem Motto: In Cruce Salus - Im Kreuz ist Heil. Wir, die wir folgen, dürfen nicht glauben, dass wir ihre Stelle einnehmen können, aber wir können weiterhin versuchen ihren Traum zu verfolgen, möglichst vielen Kindern eine gute und preiswerte Bildung zu bieten.
Yasmin Agnew (Schulleiterin); übersetzt von Anke Nicolaus
Jubiläumsprogramm
Samstag, 1. April: Fun Day/Mini-Basar (10 bis 17 Uhr) - jedermann ist eingeladen. Tombola, Bingo, Disco, viele Spiele für die Kinder, viel zu essen: Curry und Reis, portugiesisches und asiatisches Essen, Hot Dogs, Nachtisch, Kaffee und Kuchen, Zweite-Hand-Kleidung, Flohmarkt, Bierzelt
Verlosung mit vielen tollen Preisen beginnt
Das Jahrbuch zum Jubiläum wird ab 5. September zum Kauf angeboten. Ehemalige Schüler, die mit einem Artikel dazu beitragen möchten, sollten sich bis 4. Juli bei Frau Stuart unter Telefon 061-235129 melden.
Dienstag, 12. September, und Mittwoch, 13. September: Aufführung des Stücks "Frank Ass"
Donnerstag, 14. September, 7.30 Uhr: Feast of the Holy Cross - Messe für Schüler, Lehrer, Eltern und Freunde, anschließend Picknick
Freitag, 15. September: Treffen für ehemalige Schüler (Informationen und Nachfragen bei Frau Steffen, Tel. 061-235129)
Kommentar
Allgemeine Zeitung
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