Jubiläum - und nun?
Die Demokratische Turnhallenallianz, DTA, gedenkt in diesen Tagen ihrem 25-jährigen Bestehen. Die Verfassungskonferenz in der Turnhalle an der Bahnhofstraße hatte von 1975 bis 1977 nach Jahrzehnten der Apartheid innerhalb Namibias neue Grundlagen für menschliche Umgangsformen gelegt und dem Unabhängigkeitsstreben eine gewaltlose Gangart geben wollen.
Die Teilnehmer der Turnhallenkonferenz waren der Schmach ausgesetzt, als südafrikanische Marionetten verschrien zu werden. Sie wurden in der Tat vom südafrikanischen Geheimdienst bespitzelt und manchmal unbewusst manipuliert, derweil die prominenten Mitglieder der Konferenz auf dem Heimweg mit Landminen oder der Kugel aus dem Hinterhalt der Swapo-Guerillas rechnen mussten. Dennoch wuchs aus Konferenzteilnehmern ein nationales namibisches Selbstbewusstsein, so dass sie 1977 auf namibischem Boden die erste vielrassische Bewegung, die DTA, gründeten. Alle anderen Parteien, Swapo inklusive, waren bis dahin streng im Apartheidsmuster befangen, entweder nur "für Schwarze" und total gegen Südafrika oder "nur für Weiße" und total für Pretoria.
Die Rolle der DTA als Kraft der Übergangsregierung und der nachfolgenden Verfassungskonferenzen vor 1990 ist anderswo notiert. Wichtig war ihr Erfolg, der Swapo 1989 die Zweidrittelmehrheit streitig zu machen und einen maßgebenden Beitrag zur namibischen Verfassung zu liefern.
Nach 1990 profilierte sich die DTA als parlamentarische Opposition und musste vielfach die Informationsdefizite der im Exil entfremdeten Swapo-Führer ausgleichen, die auf Grund ihrer langjährigen Abwesenheit buchstäblich erst auf den Boden namibischer Realitäten zurückgeholt werden mussten. Das Informationsdefizit oder ihre Ignoranz in einschlägigen Dingen des namibischen Alltags haben viele Swapo-Führer häufig durch politische Überheblichkeit oder durch die nackte Verfügungsgewalt zu überspielen gesucht, die sie aus dem Mandat der Wähler ableiteten.
Es ist hinreichend bekannt, wie die DTA mit jeder Wahl seit 1989 hat Federn lassen müssen. Anerkennenswert ist die bewusst gewaltfreie Tradition der DTA im Gegensatz zur Swapo, die das Gewaltprinzip ihrer Geschichte auf fragliche Weise bis in ihre exklusiv definierte Heldenverehrung hinein zu verewigen sucht. -
Die DTA hat am Wochenende ihre Vorstandssitzung abgehalten, um über neue Strukturen und neue Organisation zu beraten. Ihre Mitgliedspartei der Republikaner, hauptsächlich wohlhabende Namibier, musste in der letzten Woche indessen über ihren Aktionsvorsitzenden auf Gerüchte der möglichen Abspaltung reagieren.
Schon vor der nächsten Wahl muss die Opposition mit klaren Konzepten und Aktionen in Erscheinung treten, denn nicht nur die Krise der Landreform, sondern Verfallserscheinungen und Leistungsabfall der Swapo-Regierung rufen dringend nach Alternativen. Wenn die DTA sich als Opposition bis zur Wahl nicht erneuern kann, wird der Wähler ihr den schnellen Abgang bescheinigen.
Die Teilnehmer der Turnhallenkonferenz waren der Schmach ausgesetzt, als südafrikanische Marionetten verschrien zu werden. Sie wurden in der Tat vom südafrikanischen Geheimdienst bespitzelt und manchmal unbewusst manipuliert, derweil die prominenten Mitglieder der Konferenz auf dem Heimweg mit Landminen oder der Kugel aus dem Hinterhalt der Swapo-Guerillas rechnen mussten. Dennoch wuchs aus Konferenzteilnehmern ein nationales namibisches Selbstbewusstsein, so dass sie 1977 auf namibischem Boden die erste vielrassische Bewegung, die DTA, gründeten. Alle anderen Parteien, Swapo inklusive, waren bis dahin streng im Apartheidsmuster befangen, entweder nur "für Schwarze" und total gegen Südafrika oder "nur für Weiße" und total für Pretoria.
Die Rolle der DTA als Kraft der Übergangsregierung und der nachfolgenden Verfassungskonferenzen vor 1990 ist anderswo notiert. Wichtig war ihr Erfolg, der Swapo 1989 die Zweidrittelmehrheit streitig zu machen und einen maßgebenden Beitrag zur namibischen Verfassung zu liefern.
Nach 1990 profilierte sich die DTA als parlamentarische Opposition und musste vielfach die Informationsdefizite der im Exil entfremdeten Swapo-Führer ausgleichen, die auf Grund ihrer langjährigen Abwesenheit buchstäblich erst auf den Boden namibischer Realitäten zurückgeholt werden mussten. Das Informationsdefizit oder ihre Ignoranz in einschlägigen Dingen des namibischen Alltags haben viele Swapo-Führer häufig durch politische Überheblichkeit oder durch die nackte Verfügungsgewalt zu überspielen gesucht, die sie aus dem Mandat der Wähler ableiteten.
Es ist hinreichend bekannt, wie die DTA mit jeder Wahl seit 1989 hat Federn lassen müssen. Anerkennenswert ist die bewusst gewaltfreie Tradition der DTA im Gegensatz zur Swapo, die das Gewaltprinzip ihrer Geschichte auf fragliche Weise bis in ihre exklusiv definierte Heldenverehrung hinein zu verewigen sucht. -
Die DTA hat am Wochenende ihre Vorstandssitzung abgehalten, um über neue Strukturen und neue Organisation zu beraten. Ihre Mitgliedspartei der Republikaner, hauptsächlich wohlhabende Namibier, musste in der letzten Woche indessen über ihren Aktionsvorsitzenden auf Gerüchte der möglichen Abspaltung reagieren.
Schon vor der nächsten Wahl muss die Opposition mit klaren Konzepten und Aktionen in Erscheinung treten, denn nicht nur die Krise der Landreform, sondern Verfallserscheinungen und Leistungsabfall der Swapo-Regierung rufen dringend nach Alternativen. Wenn die DTA sich als Opposition bis zur Wahl nicht erneuern kann, wird der Wähler ihr den schnellen Abgang bescheinigen.
Kommentar
Allgemeine Zeitung
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