Jugend im Khaudumpark: Kosmetik für verkanntes Juwel
Tsumkwe/Windhoek - Eines der letzten, wirklich ursprünglichen und wilden Naturschutzgebiete Namibias hat in den vergangenen Monaten durch die Arbeit der Jugendorganisation Raleigh International entscheidend an touristischer Attraktivität gewonnen. Sie errichtete unter anderm an sieben der 14 Wasserlöcher im Khaudumpark Ausgucke zur Wildbeobachtung.
Am Wasserloch Sincana herrscht Hochbetrieb. Eine Elefantenherde mit Kleinen plantscht im Schlamm; ein paar halbstarke Bullen scharen sich um das Wasserrohr, aus dem frisches Nass nachfließt. Am Rande der Lichtung steht eine Herde von Pferdeantilopen und wagt sich nur langsam vorwärts: Den grauen Dickhäutern kommt man lieber nicht zu nah.
Von unserem erhöhten Ausguck aus können wir die Elefanten schon von weitem durch den dichten Busch heranpilgern sehen. Im Laufe des Nachmittags zieht eine Herde nach der anderen zum Wasserloch; manche der grauen Riesen laufen dabei im Rivierbett direkt neben unserer überdachten Holzkonstruktion vorbei. Der warnende Ohrenschwenker in unsere Richtung schreckt uns jedoch nicht: der Ausguck ist mit drei dicken Stahlseilen, so genanntem Elefantendraht, gegen das Eindringen der Dickhäuter abgesichert.
"Wir haben an diesem Wasserloch schon Herden von 500 Elefanten auf einmal beobachtet", sagt Dries Alberts, leitender Naturschutzbeamter des Khaudum-Wildparks, während wir es uns auf dem Ausguck bequem machen. Vor wenigen Monaten noch hätte man die Tiere hier nur vom Auto aus beobachten können. Die originell konstruierte Plattform, die etwa 200 Meter vom Wasserloch entfernt unter einer Gruppe von Bäumen auf einer Anhöhe steht, hat die britische Jugendorganisation Raleigh International errichtet. Der Ausguck ist einer von insgesamt sieben Holzbauten, die innerhalb von zwei Jahren in dem Naturschutzgebiet im Nordosten Namibias entstanden sind.
"Wir würden liebend gerne auch noch für die restlichen sieben Wasserlöcher in Khaudum Ausgucke bauen", sagt Louise Mutley, eine der freiwilligen Mitarbeiterinnen und Projektleiterinnen von Raleigh International, "aber der Park hat kein Geld mehr. Wir können ja von unserer Seite aus nur die kostenlose Arbeitskraft zur Verfügung stellen. Das Material muss von dem Park bezahlt werden."
Etwa 10000 Namibia-Dollar kostet eine der Holzkonstruktionen, die die Jugendlichen aus aller Welt von Raleigh International in Eigenregie entworfen und errichtet haben. Für den Bau werden geteerte Holzbalken verwendet, mit Zement im Boden verankert und mit Bolzen aneinander befestigt. Manche der individuell konstruierten Ausgucke haben ein Schattendach aus Ried, andere sind mit einfachen Sitzbänken und einem Tisch ausgestattet. Für sieben Bauten dieser Art hat das vom Ministerium für Umwelt und Tourismus für den Park zugeteilte Budget ausgereicht; jetzt ist es vorerst erschöpft.
Der Khaudum-Wildpark im Kavango leidet mehr als alle anderen staatlichen Naturschutzgebiete Namibias an Geldknappheit. Die zwei Rastlager des Wildparks sind stark renovierungsbedürftig - so sehr, dass das Direktorat der nordöstlichen Parks dafür plädiert, Besucher kostenlos in den von Namibia Wildlife Resorts vernachlässigten Unterkünften übernachten zu lassen (die AZ berichtete).
"Ich habe manchmal das Gefühl, dass man uns hier oben völlig vergessen hat", sagt Dries Alberts. Das Sentiment teilt auch sein Kollege Tsan Max Ciqae, einer der wenigen Ju//Hoansi, die beim Umweltministerium Anstellung gefunden haben. "Wir haben ja nicht einmal einen Telefonanschluss im Park. Wenn es hier einen Notfall gibt, müssen wir per Funk Walvis Bay kontaktieren, und die können dann in Tsumkwe Bescheid geben", so Ciqae.
Der 3800 Quadratkilometer große Park hat nur zwei Geländewagen zur Verfügung. Mit ihm muss das Team von insgesamt neun Naturschutzbeamten Wasserstellen kontrollieren, Wilderer verfolgen, Feuer löschen. Gerade in den Monaten vor der Regenzeit sind die Naturschutzbeamten teilweise rund um die Uhr mit dem Löschen von Veldbränden beschäftigt, die aus dem angrenzenden Botswana herüberwandern. Seit eine Diamantprospektiergesellschaft, die derzeit im Buschmannland nach Vorkommen des wertvollen Steins sucht, dem Park vor wenigen Monaten einige Pferde gespendet hat, ist zumindest die Jagd auf Wilderer einfacher geworden.
"Raleigh International gehört inzwischen zur Familie"
Als wir nach einem ereignisreichen Tag im Khaudum-Wildpark abends am Lagerfeuer sitzen, lassen wir die vielen Begegnungen mit gesichtetem Wild Revue passieren. Am Mittag hatten wir einen Leoparden unter einem Schattenbaum aufgeschreckt. Pferde- und Elenantilopen, Kudus, Oryxantilopen, Streifengnus, Schakale und eine Vielzahl an Aasgeiern und Vögeln hatten wir gesehen. An einem der Wasserlöcher konnten wir die frischen Spuren von rund einem Dutzend Löwen entdecken, die wir um nur wenige Minuten verpasst haben müssen.
Während wir im Sikeretti-Rastlager auf den Besuch von Suzi warten, der Hyäne, die zum Vergnügen der Angestellten allabendlich die Campinggäste erschreckt, wird das Abendessen zubereitet. Die Raleigh-International-Mitarbeiterinnen, die uns Journalisten auf die Exkursion in den Park eingeladen haben, kochen in einem großen, zerbeulten Topf ein wenig appetitlich aussehendes Gemisch aus Soja, Reis und Dosenfutter. Die drei Naturschutzbeamten Alberts, Ciqae und David Masen - ein Afrikaaner, ein Ju//Hoansi und ein Damara - sitzen in sicherer Entfernung von dem Kochtopf auf einem Baumstamm und können sich das Witzeln über den Raleigh-Speiseplan nicht verkneifen. Sie haben wohlweislich ihren eigenen Proviant mitgebracht. "Ihr Engländer habt erstaunliche Mägen", sagt Masen und unter großem Gelächter erinnern sich die drei daran, dass selbst Alberts Hund neulich die Nase gerümpft hat, als ihm Reste von dem Raleigh-Futter angeboten wurden.
"Der weiß eben nicht, was gut ist", kontert Pippa Lloyd, jüngste der drei Raleigh-International-Mitarbeiterinnen. Sie und ihre beiden Kolleginnen haben schon ein dickes Fell gegen die Spötteleien der Naturschutzbeamten entwickelt. "Wir können uns das Witzeln erlauben", so die Wildhüter. "Raleigh is nou al lekker familie vir ons (Raleigh gehört inzwischen zur Familie)."
Seit zwei Jahren arbeiten immer wechselnde Vertreter der Jugendorganisation mit den Beamten im Khaudumpark zusammen. Raleigh International ist schon seit acht Jahren mit Umwelt- und Entwicklungsprojekten in verschiedenen Teilen des Landes tätig. Die Ausgucke, die in den vergangenen Monaten von den freiwilligen Helfern gebaut wurden - darunter ein Turm zur frühzeitigen Sichtung von Feuern im Norden des Parks -, bedeuten für das Ministerium für Umwelt und Tourismus eine erhebliche Arbeitserleichterung. Von ihnen aus lässt das Wild sich leichter sichten, wenn in der kommenden Woche bei Vollmond die erste Wildzählung seit zwei Jahren durchgeführt werden soll.
2000 Elefanten hatte man vor zwei Jahren gezählt. Inzwischen dürften es weitaus mehr sein, schätzt Alberts. Khaudum ist einer der wenigen nicht eingezäunten Wildschutzparks Namibias und liegt in der Okavango-Delta-Migrationsroute. Er ist auch Refugium für die vom Aussterben bedrohten Wilden Hunde oder Hyänenhunde, die in keinem Teil Namibias so häufig vorkommen, wie im westlichen Buschmannland und Khaudumpark.
Trotzdem ist die touristische Attraktivität des Parks bisher weitgehend verkannt. "Touristen sind so verwöhnt", klagen Alberts und seine Kollegen. "Sie sind den Komfort der Etoshapfanne gewohnt. Aber dies hier ist kein großer Zoo, die Tiere sind sehr viel schreckhafter. Wir müssen den Besuchern immer erst erklären, dass es ganz natürlich für wilde Tiere ist, das Weite zu suchen, wenn sie ein Auto sehen."
Dass das Naturschutzgebiet im Nordosten Namibias so wenig Besucher anzieht, kann jedenfalls nicht auf einen Mangel an Wild zurückzuführen sein. Die Beamten haben eine andere Erklärung: Der Park ist wenigen bekannt und nur schwer zugänglich. Anträge an das Ministerium, den sogenannten "Golden Highway", die einzige Zufahrt zum Nordeingang des Parks, zu verbessern, sind bisher unbeantwortet geblieben. Die 60 Kilometer lange Strecke führt durch dicken Sand, der nur mit Vierradantrieb befahrbar ist. Genauso abschreckend ist die Zufahrtsstraße im Süden zum Rastlager Sikeretti. Dazu kommt, dass der Khaudumpark nur Gruppen von je zwei vierradangetriebenen Wagen zulässt - eine Sicherheitsvorkehrung, die durch die Weitläufigkeit des Areals bedingt ist.
"Dies ist eines der letzten, wirklich ursprünglichen und wilden Naturschutzgebiete des Landes", meint Alberts. "Wer uns besucht, der bekommt etwas anderes als Parks wie Etosha bieten können." Auch die Raleigh-International-Mitarbeiterinnen sind begeistert von ihren Erlebnissen in Khaudum und ihrer Zusammenarbeit mit den Naturschutzbeamten. "Das hier übertrifft alle meine Erwartungen von dem Land", sagt Pippa Lloyd. "Wir müssen unbedingt Sponsoren finden, um die Arbeit in Khaudum fortsetzen zu können.'
Am Wasserloch Sincana herrscht Hochbetrieb. Eine Elefantenherde mit Kleinen plantscht im Schlamm; ein paar halbstarke Bullen scharen sich um das Wasserrohr, aus dem frisches Nass nachfließt. Am Rande der Lichtung steht eine Herde von Pferdeantilopen und wagt sich nur langsam vorwärts: Den grauen Dickhäutern kommt man lieber nicht zu nah.
Von unserem erhöhten Ausguck aus können wir die Elefanten schon von weitem durch den dichten Busch heranpilgern sehen. Im Laufe des Nachmittags zieht eine Herde nach der anderen zum Wasserloch; manche der grauen Riesen laufen dabei im Rivierbett direkt neben unserer überdachten Holzkonstruktion vorbei. Der warnende Ohrenschwenker in unsere Richtung schreckt uns jedoch nicht: der Ausguck ist mit drei dicken Stahlseilen, so genanntem Elefantendraht, gegen das Eindringen der Dickhäuter abgesichert.
"Wir haben an diesem Wasserloch schon Herden von 500 Elefanten auf einmal beobachtet", sagt Dries Alberts, leitender Naturschutzbeamter des Khaudum-Wildparks, während wir es uns auf dem Ausguck bequem machen. Vor wenigen Monaten noch hätte man die Tiere hier nur vom Auto aus beobachten können. Die originell konstruierte Plattform, die etwa 200 Meter vom Wasserloch entfernt unter einer Gruppe von Bäumen auf einer Anhöhe steht, hat die britische Jugendorganisation Raleigh International errichtet. Der Ausguck ist einer von insgesamt sieben Holzbauten, die innerhalb von zwei Jahren in dem Naturschutzgebiet im Nordosten Namibias entstanden sind.
"Wir würden liebend gerne auch noch für die restlichen sieben Wasserlöcher in Khaudum Ausgucke bauen", sagt Louise Mutley, eine der freiwilligen Mitarbeiterinnen und Projektleiterinnen von Raleigh International, "aber der Park hat kein Geld mehr. Wir können ja von unserer Seite aus nur die kostenlose Arbeitskraft zur Verfügung stellen. Das Material muss von dem Park bezahlt werden."
Etwa 10000 Namibia-Dollar kostet eine der Holzkonstruktionen, die die Jugendlichen aus aller Welt von Raleigh International in Eigenregie entworfen und errichtet haben. Für den Bau werden geteerte Holzbalken verwendet, mit Zement im Boden verankert und mit Bolzen aneinander befestigt. Manche der individuell konstruierten Ausgucke haben ein Schattendach aus Ried, andere sind mit einfachen Sitzbänken und einem Tisch ausgestattet. Für sieben Bauten dieser Art hat das vom Ministerium für Umwelt und Tourismus für den Park zugeteilte Budget ausgereicht; jetzt ist es vorerst erschöpft.
Der Khaudum-Wildpark im Kavango leidet mehr als alle anderen staatlichen Naturschutzgebiete Namibias an Geldknappheit. Die zwei Rastlager des Wildparks sind stark renovierungsbedürftig - so sehr, dass das Direktorat der nordöstlichen Parks dafür plädiert, Besucher kostenlos in den von Namibia Wildlife Resorts vernachlässigten Unterkünften übernachten zu lassen (die AZ berichtete).
"Ich habe manchmal das Gefühl, dass man uns hier oben völlig vergessen hat", sagt Dries Alberts. Das Sentiment teilt auch sein Kollege Tsan Max Ciqae, einer der wenigen Ju//Hoansi, die beim Umweltministerium Anstellung gefunden haben. "Wir haben ja nicht einmal einen Telefonanschluss im Park. Wenn es hier einen Notfall gibt, müssen wir per Funk Walvis Bay kontaktieren, und die können dann in Tsumkwe Bescheid geben", so Ciqae.
Der 3800 Quadratkilometer große Park hat nur zwei Geländewagen zur Verfügung. Mit ihm muss das Team von insgesamt neun Naturschutzbeamten Wasserstellen kontrollieren, Wilderer verfolgen, Feuer löschen. Gerade in den Monaten vor der Regenzeit sind die Naturschutzbeamten teilweise rund um die Uhr mit dem Löschen von Veldbränden beschäftigt, die aus dem angrenzenden Botswana herüberwandern. Seit eine Diamantprospektiergesellschaft, die derzeit im Buschmannland nach Vorkommen des wertvollen Steins sucht, dem Park vor wenigen Monaten einige Pferde gespendet hat, ist zumindest die Jagd auf Wilderer einfacher geworden.
"Raleigh International gehört inzwischen zur Familie"
Als wir nach einem ereignisreichen Tag im Khaudum-Wildpark abends am Lagerfeuer sitzen, lassen wir die vielen Begegnungen mit gesichtetem Wild Revue passieren. Am Mittag hatten wir einen Leoparden unter einem Schattenbaum aufgeschreckt. Pferde- und Elenantilopen, Kudus, Oryxantilopen, Streifengnus, Schakale und eine Vielzahl an Aasgeiern und Vögeln hatten wir gesehen. An einem der Wasserlöcher konnten wir die frischen Spuren von rund einem Dutzend Löwen entdecken, die wir um nur wenige Minuten verpasst haben müssen.
Während wir im Sikeretti-Rastlager auf den Besuch von Suzi warten, der Hyäne, die zum Vergnügen der Angestellten allabendlich die Campinggäste erschreckt, wird das Abendessen zubereitet. Die Raleigh-International-Mitarbeiterinnen, die uns Journalisten auf die Exkursion in den Park eingeladen haben, kochen in einem großen, zerbeulten Topf ein wenig appetitlich aussehendes Gemisch aus Soja, Reis und Dosenfutter. Die drei Naturschutzbeamten Alberts, Ciqae und David Masen - ein Afrikaaner, ein Ju//Hoansi und ein Damara - sitzen in sicherer Entfernung von dem Kochtopf auf einem Baumstamm und können sich das Witzeln über den Raleigh-Speiseplan nicht verkneifen. Sie haben wohlweislich ihren eigenen Proviant mitgebracht. "Ihr Engländer habt erstaunliche Mägen", sagt Masen und unter großem Gelächter erinnern sich die drei daran, dass selbst Alberts Hund neulich die Nase gerümpft hat, als ihm Reste von dem Raleigh-Futter angeboten wurden.
"Der weiß eben nicht, was gut ist", kontert Pippa Lloyd, jüngste der drei Raleigh-International-Mitarbeiterinnen. Sie und ihre beiden Kolleginnen haben schon ein dickes Fell gegen die Spötteleien der Naturschutzbeamten entwickelt. "Wir können uns das Witzeln erlauben", so die Wildhüter. "Raleigh is nou al lekker familie vir ons (Raleigh gehört inzwischen zur Familie)."
Seit zwei Jahren arbeiten immer wechselnde Vertreter der Jugendorganisation mit den Beamten im Khaudumpark zusammen. Raleigh International ist schon seit acht Jahren mit Umwelt- und Entwicklungsprojekten in verschiedenen Teilen des Landes tätig. Die Ausgucke, die in den vergangenen Monaten von den freiwilligen Helfern gebaut wurden - darunter ein Turm zur frühzeitigen Sichtung von Feuern im Norden des Parks -, bedeuten für das Ministerium für Umwelt und Tourismus eine erhebliche Arbeitserleichterung. Von ihnen aus lässt das Wild sich leichter sichten, wenn in der kommenden Woche bei Vollmond die erste Wildzählung seit zwei Jahren durchgeführt werden soll.
2000 Elefanten hatte man vor zwei Jahren gezählt. Inzwischen dürften es weitaus mehr sein, schätzt Alberts. Khaudum ist einer der wenigen nicht eingezäunten Wildschutzparks Namibias und liegt in der Okavango-Delta-Migrationsroute. Er ist auch Refugium für die vom Aussterben bedrohten Wilden Hunde oder Hyänenhunde, die in keinem Teil Namibias so häufig vorkommen, wie im westlichen Buschmannland und Khaudumpark.
Trotzdem ist die touristische Attraktivität des Parks bisher weitgehend verkannt. "Touristen sind so verwöhnt", klagen Alberts und seine Kollegen. "Sie sind den Komfort der Etoshapfanne gewohnt. Aber dies hier ist kein großer Zoo, die Tiere sind sehr viel schreckhafter. Wir müssen den Besuchern immer erst erklären, dass es ganz natürlich für wilde Tiere ist, das Weite zu suchen, wenn sie ein Auto sehen."
Dass das Naturschutzgebiet im Nordosten Namibias so wenig Besucher anzieht, kann jedenfalls nicht auf einen Mangel an Wild zurückzuführen sein. Die Beamten haben eine andere Erklärung: Der Park ist wenigen bekannt und nur schwer zugänglich. Anträge an das Ministerium, den sogenannten "Golden Highway", die einzige Zufahrt zum Nordeingang des Parks, zu verbessern, sind bisher unbeantwortet geblieben. Die 60 Kilometer lange Strecke führt durch dicken Sand, der nur mit Vierradantrieb befahrbar ist. Genauso abschreckend ist die Zufahrtsstraße im Süden zum Rastlager Sikeretti. Dazu kommt, dass der Khaudumpark nur Gruppen von je zwei vierradangetriebenen Wagen zulässt - eine Sicherheitsvorkehrung, die durch die Weitläufigkeit des Areals bedingt ist.
"Dies ist eines der letzten, wirklich ursprünglichen und wilden Naturschutzgebiete des Landes", meint Alberts. "Wer uns besucht, der bekommt etwas anderes als Parks wie Etosha bieten können." Auch die Raleigh-International-Mitarbeiterinnen sind begeistert von ihren Erlebnissen in Khaudum und ihrer Zusammenarbeit mit den Naturschutzbeamten. "Das hier übertrifft alle meine Erwartungen von dem Land", sagt Pippa Lloyd. "Wir müssen unbedingt Sponsoren finden, um die Arbeit in Khaudum fortsetzen zu können.'
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Allgemeine Zeitung
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