Justizbeamte für Jugendschutz geschult
Swakopmund - In Swakopmund hat gerade ein fünftägiger Lehrgang für Justizbeamte und Mitarbeitern der Kinderfürsorge stattgefunden. Ziel dieser umfassenden Schulung ist, sexuell missbrauchte Kinder in Zukunft professioneller zu betreuen und bei Gerichtsverhandlungen zu vermitteln.
Den "Vermittler-Lehrgang" leitet Susan Kreston. Die ehemalige amerikanische Staatsanwältin ist Professorin an der Universität in Bloemfontein/Südafrika und fungiert inzwischen auch in den Nachbarländern als Beraterin in Sachen Kindesmissbrauch.
Mit Sorge hatte am Dienstag bei Lehrgangsbeginn Kommissar Charles Sibolele auf die zunehmende Zahl an Vergewaltigungen und sexuellen Missbrauchs in Namibia hingewiesen. Er gab an, dass vergangenes Jahr 940 Fälle von Vergewaltigungen gemeldet worden waren. Dreiviertel dieser Vergehen seien an Kindern verübt worden. Im Gerichtssaal werden diese jungen Opfer dann meist ein zweites Mal gedemütigt. Kinder müssen Erwachsenen antworten, die sie nicht kennen und sie begegnen ihrem Täter erneut.
Das Ministerium will sich jetzt verstärkt für die Opfer einsetzen, damit diese einen verbesserten Zugang zu den Gerichten und eine intensivere Betreuung erhalten. Denn zu oft müssen die Opfer noch in öffentlichen Sitzungen aussagen und werden einem Kreuzverhör unterzogen, weil vielen nicht bewusst ist, dass eine spezielle Maßnahme im Gesetz verankert ist, die besonders den verletzlichen Zeugen ein Schutzprogramm bietet.
"Kinder verstehen während eines Kreuzverhörs meist die gestellte Frage des Verteidigers nicht", sagte Kreston zur AZ, "wichtig ist deshalb, dass ein Mittelsmann als sogenanntes "sprechendes Kind" auftritt und in einer begreifbaren Kindersprache den jungen Opfern die Verfahrensweisen verdeutlicht". Dazu gehöre auch die Erklärung eines Kautionsantrages. "Besonders die missbrauchten Kinder verstehen die Bedeutung einer Kaution nicht", so die Professorin, "es wird ihnen selten erläutert und wenn sie dann ihren Peiniger auf öffentlicher Straße wieder treffen, sind sie schnell verunsichert und meinen man habe ihrer Aussage keinen Glauben geschenkt". Mit auf dem Schulungsprogramm stehen u.a. Themen, wie Beweisführung, Interviews mit dem Forensischen Institut und Vorbereitung der Kinder auf die Verhandlung.
Des Weiteren und in naher Zukunft will das Ministerium in allen Gerichtssälen Räumlichkeiten bereitstellen, in denen die Opfer dann in vertraulicher Atmosphäre aussagen können.
Organisiert hat den Lehrgang Veronica Theron vom Ministerium für Geschlechtergleichheit und Kinderfürsorge. Seit 15 Jahren kümmert sie sich um Kindesmissbrauch. "Sie können sich nicht vorstellen, wie ein Opfer zusammenbrechen kann, wenn wegen unzureichender Vorbereitung das Gericht plötzlich den Angeklagten für nicht schuldig befindet", sagte Theron. Sie unterstrich deshalb eine weitere Sorge: "Wann immer ich einen Distrikt besuche, treffe ich auf neue Gesichter", sagte sie und appellierte deshalb an die Lehrgangsteilnehmer ihr erlangtes Wissen mit allen neuen Kollegen zu teilen.
Den "Vermittler-Lehrgang" leitet Susan Kreston. Die ehemalige amerikanische Staatsanwältin ist Professorin an der Universität in Bloemfontein/Südafrika und fungiert inzwischen auch in den Nachbarländern als Beraterin in Sachen Kindesmissbrauch.
Mit Sorge hatte am Dienstag bei Lehrgangsbeginn Kommissar Charles Sibolele auf die zunehmende Zahl an Vergewaltigungen und sexuellen Missbrauchs in Namibia hingewiesen. Er gab an, dass vergangenes Jahr 940 Fälle von Vergewaltigungen gemeldet worden waren. Dreiviertel dieser Vergehen seien an Kindern verübt worden. Im Gerichtssaal werden diese jungen Opfer dann meist ein zweites Mal gedemütigt. Kinder müssen Erwachsenen antworten, die sie nicht kennen und sie begegnen ihrem Täter erneut.
Das Ministerium will sich jetzt verstärkt für die Opfer einsetzen, damit diese einen verbesserten Zugang zu den Gerichten und eine intensivere Betreuung erhalten. Denn zu oft müssen die Opfer noch in öffentlichen Sitzungen aussagen und werden einem Kreuzverhör unterzogen, weil vielen nicht bewusst ist, dass eine spezielle Maßnahme im Gesetz verankert ist, die besonders den verletzlichen Zeugen ein Schutzprogramm bietet.
"Kinder verstehen während eines Kreuzverhörs meist die gestellte Frage des Verteidigers nicht", sagte Kreston zur AZ, "wichtig ist deshalb, dass ein Mittelsmann als sogenanntes "sprechendes Kind" auftritt und in einer begreifbaren Kindersprache den jungen Opfern die Verfahrensweisen verdeutlicht". Dazu gehöre auch die Erklärung eines Kautionsantrages. "Besonders die missbrauchten Kinder verstehen die Bedeutung einer Kaution nicht", so die Professorin, "es wird ihnen selten erläutert und wenn sie dann ihren Peiniger auf öffentlicher Straße wieder treffen, sind sie schnell verunsichert und meinen man habe ihrer Aussage keinen Glauben geschenkt". Mit auf dem Schulungsprogramm stehen u.a. Themen, wie Beweisführung, Interviews mit dem Forensischen Institut und Vorbereitung der Kinder auf die Verhandlung.
Des Weiteren und in naher Zukunft will das Ministerium in allen Gerichtssälen Räumlichkeiten bereitstellen, in denen die Opfer dann in vertraulicher Atmosphäre aussagen können.
Organisiert hat den Lehrgang Veronica Theron vom Ministerium für Geschlechtergleichheit und Kinderfürsorge. Seit 15 Jahren kümmert sie sich um Kindesmissbrauch. "Sie können sich nicht vorstellen, wie ein Opfer zusammenbrechen kann, wenn wegen unzureichender Vorbereitung das Gericht plötzlich den Angeklagten für nicht schuldig befindet", sagte Theron. Sie unterstrich deshalb eine weitere Sorge: "Wann immer ich einen Distrikt besuche, treffe ich auf neue Gesichter", sagte sie und appellierte deshalb an die Lehrgangsteilnehmer ihr erlangtes Wissen mit allen neuen Kollegen zu teilen.
Kommentar
Allgemeine Zeitung
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