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Kameeta wiederholt Warnung

Der Bischof der evangelisch-lutherischen Kirche, Zephania Kameeta, ist darüber irritiert, dass seine Botschaft der Versöhnung "weder verstanden noch geschätzt wird".

Windhoek - "Wir können in Namibia nicht weiterhin in der Vergangenheit leben", sagte der ehemalige Vize-Parlamentspräsident am Freitag während einer Feierlichkeit bei dem "University Centre for Studies in Namibia" (TUCSIN), bei der Studenten für besondere akademische Leistungen ausgezeichnet wurden. Kameeta zufolge müsse die jüngere Generation Namibias ihren älteren Mitmenschen "die aus der Vergangenheit kommen" und unter der Apartheidspolitik gelitten hätten, beibringen, dass sich der zwischenmenschliche Umgang im Lande ändern müsse.


"Wir müssen unsere Gemeinsamkeiten und nicht die Unterschiede betonen, die sich aus unseren verschiedenen ethnischen und kulturellen Besonderheiten ergeben", hob Kameeta hervor. Diese Botschaft der Volkerverständigung und nationalen Versöhnung werde nach seiner Einschätzung in Namibia "scheinbar nicht gern gehört". Er bezog sich damit offensichtlich auf einen Artikel in der regierungstreuen Zeitung "Namibia Today" in der seine Äußerungen während einer Trauerfeier für die verünglückte Hilukilwa Kandanga aufs Schärfste verurteilt wurden.


Kameeta hatte während des Gedenkgottesdienstes für die ehemalige Swapo-Parlamentarierin vor Korruption und Tribalismus (übertriebener Stammesgebundenheit) gewarnt und zur nationalen Versöhnung aufgerufen. Diesen Appell hatte die Swapo-hörige Zeitung als einen Angriff gegen die machthabende Partei wahrgenommen und als "unkontrolliert, beschämend und verwerflich" zurückgewiesen.


Kameeta, der über diese Interpretation sichtlich verärgert ist, hielt seinen Zuhörern den Völkermord in Ruanda als mahnendes Beispiel dafür vor, zu welchen Auswüchsen eine übertriebene Stammesgebundenheit führen könne. "Ich habe mit eigenen Augen die blutbeschmierten Wände einer Kirche in Kigali gesehen, die uns allen als Mahnmahl für die Gefahren des Tribalismus dienen sollten", sagte er. Der Genozid in Ruanda, bei dem während Kämpfen zwischen Tutsis und Hutus rund eine Millionen Menschen umgebracht wurden, sollte Namibia als Lehre nutzen, welche Folgen Rassenspannungen haben könnten. Vor diesem Hintergrund müssten sich die Einwohner Namibias als "eine große Familie zusammenschließen" und sich gegenseitig unterstützen oder riskieren, "dass wir zu einem von vielen afrikanischen Ländern werden, wo es Hunger und Flüchtlinge gibt."

Kommentar

Allgemeine Zeitung 2024-11-23

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