Kanadische Ombudsperson eingeschaltet
Ansässiger Kanadier wendet sich mit seinem ReconAfrica-Protest an seine Heimat
Von Frank Steffen, Windhoek
Die Gegner des Gas- und Ölexplorationsvorhabens in der Kavango-Region fahren zunehmend größere Geschütze auf. Jetzt hat der in Namibia ansässige Kanadier Rob Parker die kanadische Ombudsperson für verantwortungsbewusstes Unternehmertum (Canadian Ombudsperson for Responsible Enterprise, CORE) angeschrieben. Er beschwert sich über die Art wie die kanadische Ölexplorationsgesellschaft Reconnaissance Energy Africa (ReconAfrica) sich in Namibia verhält.
Auf der CORE-Internet-Seite heißt es: „CORE prüft Behauptungen über mutmaßliche Menschenrechtsverletzungen, die sich aus der Geschäftstätigkeit kanadischer Unternehmen im Ausland in den Bereichen Bergbau, Öl und Gas sowie Bekleidung ergeben.“
In einem Gespräch mit der AZ meinte Parker: „Ich bin kein typischer Umweltschützer, der sich für jedes Umweltthema begeistert und einsetzt. Aber was hier passiert, ist nicht in Ordnung. ReconAfrica hat so ziemlich jede Regel missachtet, die für einen derartigen Explorationsantrag nötig gewesen wäre. Darum will ich Kanadier mal darauf aufmerksam machen, was hier passiert!“ Er baut dabei ein wenig auf die Tatsache, dass sich in Nordamerika eine Gesinnungsänderung anbahnt, nachdem der neugewählte amerikanische Präsident Joe Biden kurzerhand die Weiterentwicklung der umstrittenen Keystone-Ölleitung auf Eis gelegt hat.
Die Keystone-Pipeline transportiert Rohöl aus den Erdölfeldern der Athabasca-Ölsand-Vorkommen (in der westkanadischen Provinz Alberta) zu Erdölraffinerien in den US-Bundesstaaten Illinois, Oklahoma und Nebraska. Die Erweiterung „Keystone XL“ ist umstritten, weil die Gewinnung von Rohöl aus Öls-Sanden einen hohen Energieaufwand bedeutet und schwere Umweltschäden mit sich bringt.
In seinem Schreiben kommt Parker zum Punkt: „In Anbetracht der Dringlichkeit dieser Angelegenheit möchten wir Sie (die Ombudsperson) auf folgendes aufmerksam machen: Das Unternehmen hat (a) keine ausreichenden Konsultationen mit den betroffenen Kommunalbevölkerungen durchgeführt, einschließlich der indigenen San-Bevölkerung; (b) umwirbt Investoren fortwährend mit dem Hinweis auf nachhaltiges Frackings, bestreitet aber in der Öffentlichkeit solch ein Vorhaben; (c) hat seinen Betrieb aufgenommen basierend auf einer voreingenommenen Umweltverträglichkeitsprüfung (EIA), die zwar den namibischen Standards entspricht, aber weit hinter den international anerkannten Standards und Praktiken für Umweltverträglichkeitsprüfungen und -Konsultationen liegt; (d) grundsätzlich das weltweit, einzigartige Biodiversitäts-Vorkommen ignoriert; und (e) ein Abkommen abgeschlossen, das dem Unternehmen auf Kosten der namibischen Souveränität zugutekommt.“
Detaillierte Hinweise
Parker hinterfragt nicht nur die Gepflogenheiten und Verstöße von ReconAfrica, sondern hat sich die Mühe gemacht, die kanadische Behörde auf ähnliche Fälle hinzuweisen, in die sich CORE in der Vergangenheit eingeschaltet hatte. So hat ReconAfrica seine Bohrungen in unmittelbarer Nähe der Siedlungen vorgenommen und angeblich vernachlässigt die Bohrschlammgrube bei „BH 6-2“ auszukleiden. Er geht auf jeden seiner obigen Vorwürfe detailliert ein und führt listenweise vorige Gerichtsfälle und EIA-Grundsatzverstöße auf und geht ferner auf die namibischen Medienberichte ein. Dabei erkennt Parker mögliche Verstöße gegen die Regeln der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (Organisation for Economic Co-operation and Development, OECD).
„Das entsprecht nicht den umweltfreundlichen Grundsätzen, wie sie momentan von der kanadischen Regierung als Gesetzentwurf bearbeitet werden“, meint Parker in seinem Schreiben an die Ombudsperson. Er erinnert ferner daran, dass Kanada in Sachen Umwelt dem Grundsatz der Transparenz und Rechenschaftspflicht folgt mit dem Ziel, bis zum Jahr 2050 eine Netto-Null-Treibhausgasemission zu erreichen.
Die Gegner des Gas- und Ölexplorationsvorhabens in der Kavango-Region fahren zunehmend größere Geschütze auf. Jetzt hat der in Namibia ansässige Kanadier Rob Parker die kanadische Ombudsperson für verantwortungsbewusstes Unternehmertum (Canadian Ombudsperson for Responsible Enterprise, CORE) angeschrieben. Er beschwert sich über die Art wie die kanadische Ölexplorationsgesellschaft Reconnaissance Energy Africa (ReconAfrica) sich in Namibia verhält.
Auf der CORE-Internet-Seite heißt es: „CORE prüft Behauptungen über mutmaßliche Menschenrechtsverletzungen, die sich aus der Geschäftstätigkeit kanadischer Unternehmen im Ausland in den Bereichen Bergbau, Öl und Gas sowie Bekleidung ergeben.“
In einem Gespräch mit der AZ meinte Parker: „Ich bin kein typischer Umweltschützer, der sich für jedes Umweltthema begeistert und einsetzt. Aber was hier passiert, ist nicht in Ordnung. ReconAfrica hat so ziemlich jede Regel missachtet, die für einen derartigen Explorationsantrag nötig gewesen wäre. Darum will ich Kanadier mal darauf aufmerksam machen, was hier passiert!“ Er baut dabei ein wenig auf die Tatsache, dass sich in Nordamerika eine Gesinnungsänderung anbahnt, nachdem der neugewählte amerikanische Präsident Joe Biden kurzerhand die Weiterentwicklung der umstrittenen Keystone-Ölleitung auf Eis gelegt hat.
Die Keystone-Pipeline transportiert Rohöl aus den Erdölfeldern der Athabasca-Ölsand-Vorkommen (in der westkanadischen Provinz Alberta) zu Erdölraffinerien in den US-Bundesstaaten Illinois, Oklahoma und Nebraska. Die Erweiterung „Keystone XL“ ist umstritten, weil die Gewinnung von Rohöl aus Öls-Sanden einen hohen Energieaufwand bedeutet und schwere Umweltschäden mit sich bringt.
In seinem Schreiben kommt Parker zum Punkt: „In Anbetracht der Dringlichkeit dieser Angelegenheit möchten wir Sie (die Ombudsperson) auf folgendes aufmerksam machen: Das Unternehmen hat (a) keine ausreichenden Konsultationen mit den betroffenen Kommunalbevölkerungen durchgeführt, einschließlich der indigenen San-Bevölkerung; (b) umwirbt Investoren fortwährend mit dem Hinweis auf nachhaltiges Frackings, bestreitet aber in der Öffentlichkeit solch ein Vorhaben; (c) hat seinen Betrieb aufgenommen basierend auf einer voreingenommenen Umweltverträglichkeitsprüfung (EIA), die zwar den namibischen Standards entspricht, aber weit hinter den international anerkannten Standards und Praktiken für Umweltverträglichkeitsprüfungen und -Konsultationen liegt; (d) grundsätzlich das weltweit, einzigartige Biodiversitäts-Vorkommen ignoriert; und (e) ein Abkommen abgeschlossen, das dem Unternehmen auf Kosten der namibischen Souveränität zugutekommt.“
Detaillierte Hinweise
Parker hinterfragt nicht nur die Gepflogenheiten und Verstöße von ReconAfrica, sondern hat sich die Mühe gemacht, die kanadische Behörde auf ähnliche Fälle hinzuweisen, in die sich CORE in der Vergangenheit eingeschaltet hatte. So hat ReconAfrica seine Bohrungen in unmittelbarer Nähe der Siedlungen vorgenommen und angeblich vernachlässigt die Bohrschlammgrube bei „BH 6-2“ auszukleiden. Er geht auf jeden seiner obigen Vorwürfe detailliert ein und führt listenweise vorige Gerichtsfälle und EIA-Grundsatzverstöße auf und geht ferner auf die namibischen Medienberichte ein. Dabei erkennt Parker mögliche Verstöße gegen die Regeln der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (Organisation for Economic Co-operation and Development, OECD).
„Das entsprecht nicht den umweltfreundlichen Grundsätzen, wie sie momentan von der kanadischen Regierung als Gesetzentwurf bearbeitet werden“, meint Parker in seinem Schreiben an die Ombudsperson. Er erinnert ferner daran, dass Kanada in Sachen Umwelt dem Grundsatz der Transparenz und Rechenschaftspflicht folgt mit dem Ziel, bis zum Jahr 2050 eine Netto-Null-Treibhausgasemission zu erreichen.
Kommentar
Allgemeine Zeitung
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