Kapenda fordert Farm-Enteignung
Windhoek - Der Präsident der Nationalen Gewerkschaft Namibischer Arbeiter (NUNW) Risto Kapenda hat erneut nach einer ersatzlosen Enteignung von Farmland verlangt.
Wie Kapenda am Dienstag während einer Podiumsdiskussion der namibischen Wirtschaftsgesellschaft mitteilte, dürfe die Regierung nicht "Diebe belohnen", indem sie kommerziellen Farmern "gestohlenes Land" abkaufe und dieses anschließend für die Umsiedlung landloser Bewohner bereitstelle. "Die Arbeiterschaft Namibias hat zu keinem Zeitpunkt dem Prinzip williger Käufer, williger Verkäufer zugestimmt, das von der Regierung als Methode der Umverteilung von Grund und Boden angewandt wird", sagte er.
Das diesbezügliche Konzept werde Kapenda zufolge schon deshalb keine nennenswerte Veränderung der Besitzverhältnisse bewirken, weil die kommerziellen Farmer nicht bereit seien, ihren Grund und Boden zu teilen, und dementsprechend ihre Farmen entweder gar nicht, oder nur zu überhöten Preisen anbieten würden. Angesichts dieses "kolonialistischen Verhaltens" dachte Kapenda laut darüber nach, warum weisse Einwohner europäischer Abstammung in Afrika lebten, wenn sie nicht gewillt seien, sich "wie Afrikaner zu verhalten".
"Mann kann nicht Affen hassen und gleichzeitig im Dschungel leben wollen", beschrieb er die angeblich inkonsequente Haltung kommerzieller Farmer, die einerseits in Namibia Besitzansprüche stellen würden, aber andererseits nicht bereit seien, sich mit der hier lebenden Bevölkerungsmehrheit zu arrangieren. In diesem Zusammenhang hinterfragte er auch, warum Europäer in Afrika Land besitzen, Afrikaner aber umgekehrt keinen Landeigentümer in Europa sein dürfen. "Als ich in Deutschland und England war, habe ich dort Parlamentarier gefragt, ob ich als schwarzer Afrikaner in ihrem Land Grund und Boden erwerben könnte", erinnerte sich der NUNW-Präsident. Da seine Gesprächspartner diese Möglichkeit grundsätzlich ausgeschlossen hätten, besteht für ihn auch ebensowenig Grund dafür, warum Namibier europäischer Abstammung hierzulande Farmen besitzen sollten.
Die "symbolische Geste Europas", Namibia angesichts der hier vorherrschenden Dürre Nahrungsmittel zur Verfügung zu stellen, hält Kapenda für eine Beleidigung. "Afrika ist nicht arm, weil seine Einwohner faul sind, sondern weil der Grund und Boden, der uns als Lebensgrundlage dient, von Kolonialisten besetzt wird", sagte er. In ähnlicher Weise will er auch von hiesigen Farmern keine Rinder als Dürrehilfe annehmen, sondern "das Land haben, von dem diese Rinder gekommen sind".
An den Präsidenten des Namibischen Landwirtschaftsverbands (NAU) Jan de Wet gewandt, kündigte Kapenda an, dass "die Farmern noch während seiner Lebzeit genommen werden" würden. Dieses Ziel ist ihm sogar einen "zweiten Befreiungskampf" und weitere "Opfer" wert, wobei er den Beginn der "Revolution" in der Omaheke-Region ansiedelt. "Wenn die Leute, die sich als Weisse klassifizieren zu irgend einem Zeitpunkt in der Geschichte beschlossen hätten, Afrika zu verlassen, wäre das Geräusch von Trommeln und Freuderufen vom Kap bis nach Kairo erklungen", erklärte der Gewerkschafter, der damit nach eigenen Angaben die Position der "Mehrheit landloser Einwohner" vertritt. Da die Europäer, die "niemals auf dem afrikanischen Kontinent eingeladen wurden oder hier willkommen waren", dies jedoch nicht getan hätten und nun Geld für ihre Farmen verlangten die sie nie gekauft, sondern gewaltsam an sich genommen hätten, müssten sie ohne Entschädigung enteignet werden.
"Solange namibische Farmer ihre Angestellten als Poviane bezeichnen und weiter so behandeln wie sie es momentan tun, ist eine Situation wie die in Simbabwe unvermeidbar", glaubt Kapenda.
Zur einer weitreichenden Umverteilung des fruchtbarebn Farmlands sei die Regierung dabei schon deshalb moralisch verpflichtet, weil der Befreiungskampf primär zur Rückgewinnung des Grund und Bodnes geführt worden sei. Angesichts der Tatsache, dass bis heute "die 4000 kommerziellen Farmer des Landes 45 Prozent der gesamten Landfläche und 75 Prozent des landwirtschaftlich geeigneten Bodens besitzen, aber nur ein Prozent der Bevölkerung ausmachen" müssten die diesbezüglichen Bemühungen bisher als gescheitert gelten.
"Es kann nicht sein, dass zwölf Jahre nach der Unabhängigkeit der Geist von Jan van Riebeck triumphiert, während Hendrik Witbooi und Mandume Ndemufayo, die für unser Land gekämpft haben und gestorben sind, in ihren Gräbern verzweifeln müssen", beklagte Kapenda. Vor diesem Hintergrund werde Namibia "nur ein schönes Land bleiben, wenn wir lernen unsere Ressourcen zu teilen".
(Zitat) "Wir werden nicht friedlich sein, bis wir unser Land zurückerobert haben".
(Zitat) "Wenn die Farmer ihre Angestellten weiter so behandeln, wie sie es zur Zeit tun, ist in Namibia eine Situation wie in Simbabwe unvermeidbar"
Wie Kapenda am Dienstag während einer Podiumsdiskussion der namibischen Wirtschaftsgesellschaft mitteilte, dürfe die Regierung nicht "Diebe belohnen", indem sie kommerziellen Farmern "gestohlenes Land" abkaufe und dieses anschließend für die Umsiedlung landloser Bewohner bereitstelle. "Die Arbeiterschaft Namibias hat zu keinem Zeitpunkt dem Prinzip williger Käufer, williger Verkäufer zugestimmt, das von der Regierung als Methode der Umverteilung von Grund und Boden angewandt wird", sagte er.
Das diesbezügliche Konzept werde Kapenda zufolge schon deshalb keine nennenswerte Veränderung der Besitzverhältnisse bewirken, weil die kommerziellen Farmer nicht bereit seien, ihren Grund und Boden zu teilen, und dementsprechend ihre Farmen entweder gar nicht, oder nur zu überhöten Preisen anbieten würden. Angesichts dieses "kolonialistischen Verhaltens" dachte Kapenda laut darüber nach, warum weisse Einwohner europäischer Abstammung in Afrika lebten, wenn sie nicht gewillt seien, sich "wie Afrikaner zu verhalten".
"Mann kann nicht Affen hassen und gleichzeitig im Dschungel leben wollen", beschrieb er die angeblich inkonsequente Haltung kommerzieller Farmer, die einerseits in Namibia Besitzansprüche stellen würden, aber andererseits nicht bereit seien, sich mit der hier lebenden Bevölkerungsmehrheit zu arrangieren. In diesem Zusammenhang hinterfragte er auch, warum Europäer in Afrika Land besitzen, Afrikaner aber umgekehrt keinen Landeigentümer in Europa sein dürfen. "Als ich in Deutschland und England war, habe ich dort Parlamentarier gefragt, ob ich als schwarzer Afrikaner in ihrem Land Grund und Boden erwerben könnte", erinnerte sich der NUNW-Präsident. Da seine Gesprächspartner diese Möglichkeit grundsätzlich ausgeschlossen hätten, besteht für ihn auch ebensowenig Grund dafür, warum Namibier europäischer Abstammung hierzulande Farmen besitzen sollten.
Die "symbolische Geste Europas", Namibia angesichts der hier vorherrschenden Dürre Nahrungsmittel zur Verfügung zu stellen, hält Kapenda für eine Beleidigung. "Afrika ist nicht arm, weil seine Einwohner faul sind, sondern weil der Grund und Boden, der uns als Lebensgrundlage dient, von Kolonialisten besetzt wird", sagte er. In ähnlicher Weise will er auch von hiesigen Farmern keine Rinder als Dürrehilfe annehmen, sondern "das Land haben, von dem diese Rinder gekommen sind".
An den Präsidenten des Namibischen Landwirtschaftsverbands (NAU) Jan de Wet gewandt, kündigte Kapenda an, dass "die Farmern noch während seiner Lebzeit genommen werden" würden. Dieses Ziel ist ihm sogar einen "zweiten Befreiungskampf" und weitere "Opfer" wert, wobei er den Beginn der "Revolution" in der Omaheke-Region ansiedelt. "Wenn die Leute, die sich als Weisse klassifizieren zu irgend einem Zeitpunkt in der Geschichte beschlossen hätten, Afrika zu verlassen, wäre das Geräusch von Trommeln und Freuderufen vom Kap bis nach Kairo erklungen", erklärte der Gewerkschafter, der damit nach eigenen Angaben die Position der "Mehrheit landloser Einwohner" vertritt. Da die Europäer, die "niemals auf dem afrikanischen Kontinent eingeladen wurden oder hier willkommen waren", dies jedoch nicht getan hätten und nun Geld für ihre Farmen verlangten die sie nie gekauft, sondern gewaltsam an sich genommen hätten, müssten sie ohne Entschädigung enteignet werden.
"Solange namibische Farmer ihre Angestellten als Poviane bezeichnen und weiter so behandeln wie sie es momentan tun, ist eine Situation wie die in Simbabwe unvermeidbar", glaubt Kapenda.
Zur einer weitreichenden Umverteilung des fruchtbarebn Farmlands sei die Regierung dabei schon deshalb moralisch verpflichtet, weil der Befreiungskampf primär zur Rückgewinnung des Grund und Bodnes geführt worden sei. Angesichts der Tatsache, dass bis heute "die 4000 kommerziellen Farmer des Landes 45 Prozent der gesamten Landfläche und 75 Prozent des landwirtschaftlich geeigneten Bodens besitzen, aber nur ein Prozent der Bevölkerung ausmachen" müssten die diesbezüglichen Bemühungen bisher als gescheitert gelten.
"Es kann nicht sein, dass zwölf Jahre nach der Unabhängigkeit der Geist von Jan van Riebeck triumphiert, während Hendrik Witbooi und Mandume Ndemufayo, die für unser Land gekämpft haben und gestorben sind, in ihren Gräbern verzweifeln müssen", beklagte Kapenda. Vor diesem Hintergrund werde Namibia "nur ein schönes Land bleiben, wenn wir lernen unsere Ressourcen zu teilen".
(Zitat) "Wir werden nicht friedlich sein, bis wir unser Land zurückerobert haben".
(Zitat) "Wenn die Farmer ihre Angestellten weiter so behandeln, wie sie es zur Zeit tun, ist in Namibia eine Situation wie in Simbabwe unvermeidbar"
Kommentar
Allgemeine Zeitung
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