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Karibib, oh Karibib!

Mit Backsteinen verrammelt - eine der schönsten historischen Verandafassaden Namibias, das kann man sich derzeit in Karibib anschauen. Der katastrophale Umbau der alten Bäckerei zeigt einmal mehr, dass sich einige kleine Ortschaften selbst nicht zu helfen wissen. Die Hauptstraße von Karibib ist eine der Wenigen, die noch eine halbwegs intakte historische Fassade haben.

Die alte Bäckerei Schulte, beziehungsweise die imposante Veranda-Fassade des historischen Hotels zum Grünen Kranz, ist für jeden wahren Einwohner ein Merkmal und für jeden Durchreisenden ein Gesprächspunkt - gewesen, denn der neue Eigentümer hat offenbar kein Gespür dafür, dass seine Immobilie neben dem ebenfalls historischen Haus Simkowski (früher Bürgermeister von Karibib) ein unentbehrliches Glied in der wertvollen Häuserflucht der Kleinstadt bildet. In der Mitte beherrscht der Bahnhof noch angenehm das Bild. Weiter nach Westen hin stehen zu beiden Seiten noch die Anwesen Hälbich und die massiven Fassaden einiger Geschäfte aus behauenem Naturstein bis zu dem letzten historischen Bau mit den Bogenfenstern kurz vor den Marmorwerken. Es ist ermutigend, dass in Karibib noch nicht eine landläufige Geschmacksverirrung aufgetreten ist, so dass die Natursteinfassaden nach wie vor naturbelassen bleiben dürfen und nicht wie in Tsumeb und Grootfontein (wo es sich um den dort typischen Kalkstein handelt) mit Kalk übertüncht oder mit Ölfarbe verschmiert worden sind!

Es bedarf der Schulung, der Überredung und notfalls des Protests, neuen Eigentümern das wertvolle Vermächtnis beizubringen, das sie mit dem Kauf eines historischen Anwesens übernommen haben. Dass der Denkmalsrat sowie die banausenhafte Stadtverwaltung Karibibs nicht beizeiten eingegriffen haben, ist ein schweres Versagen. Welche Kräfte lassen sich heute von den Steuerzahlern Karibibs in den Amtsstuben ernähren? Kennen sie nur neuzeitliches Konsumdenken ohne historische Herkunft? Gibt es noch Karibiber Bürger, die sich mit der Herkunft ihrer Ortschaft identifizieren? Auch der koloniale Gemeinderat von Karibib hat schon geschlafen, als er zuließ, den unwiederbringlichen doppelstöckigen Verandabau (an vier Seiten!) "Kaiserhof" an derselben Straße der Spitzhacke preiszugeben.

Übrigens haben auch wir von der AZ versäumt, früher Lärm zu schlagen, obwohl uns bekannt war, dass die Verandafassade der Karibiber Bäckerei plötzlich verkleistert wurde. Beim Verfall von Lüderitzbucht vor 25 Jahren haben sich Windhoeker mit "Buchtern" in einer Stiftung zusammengetan und den dortigen Niedergang wenigstens gebremst. Karibib, Usakos und Okahandja sind schmerzliche Beispiele, wie die neue Gemeinde-Elite noch viel zu lernen hat. Und der Denkmalsrat, aber vor allem kundige und bewusste Einwohner selbst müssen den neuen Gemeinderäten sowie ignoranten Besitzern historischer Gebäude unbedingt Nachhilfe-Unterricht erteilen.

Kommentar

Allgemeine Zeitung 2024-11-26

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