Katerstimmung nach Ball-Spektakel - Reus: „In Allerwertesten beißen“
Dortmund (dpa) - Die Leidensmiene von Marco Reus verriet mehr als tausend Worte - und auch Michael Zorc schob mächtig Frust. Den gleichsam betörenden wie schockierenden Auftritt der Dortmunder beim 3:3 (2:0)-Spektakel gegen RB Leipzig wertete sowohl der Dortmunder Kapitän als auch der Sportdirektor als gefühlte Niederlage. „Wir können uns heute in den Allerwertesten beißen“, klagte Nationalspieler Reus. Ähnlich verärgert kommentierte Zorc die beiden vorweihnachtlichen Geschenke an den in der Revierstadt ungeliebten Spitzenreiter der Fußball-Bundesliga: „Das tut sehr weh. Die Leipziger wissen gar nicht, wie sie an den Punkt gekommen sind.“
Nach famoser erster Halbzeit mit Toren von Julian Weigl und Julian Brandt wähnten sich die Dortmunder auf gutem Weg, den Abstand zu den Sachsen auf einen Punkt zu verkürzen. Doch die beiden grotesken Fehler von Torhüter Roman Bürki und Brandt kurz nach der Pause, die Timo Werner binnen sechs Minuten die Saisontreffer 17 und 18 bescherten, brachte den BVB um den eigentlich verdienten Lohn. „Es ist schwer zu akzeptieren, wenn zwei Tore aus dem Nichts fallen“, befand Trainer Lucien Favre. Und auch bei Lizenzspielerchef Sebastian Kehl überwog bei allem Stolz über den Aufwärtstrend der vergangenen Wochen die Enttäuschung: „Wir haben 3:3 verloren. Das ist bitter.“
Die irre Dramaturgie des magischen Fußballabends gab den Leipzigern dagegen mächtig Auftrieb. Der Jubel der Profis und Fans nach dem Schlusspfiff war Ausdruck großer Erleichterung. „In der ersten Halbzeit waren wir chancenlos. Deshalb sind wir froh, dass wir den Vier-Punkte-Vorsprung gehalten haben“, bekannte Julian Nagelsmann. Mit schelmischem Lächeln fügte der RB-Coach an: „Jeder hat gesehen, dass es ein glücklicher Punkt war. Wir haben zwei Geschenke bekommen. Entschuldigen werden wir uns aber nicht.“
Damit wahrten die seit nunmehr elf Pflichtspielen ungeschlagenen Leipziger ihre Chance, eine Bundesliga-Hinserie erstmals als Tabellenführer zu beenden. „Wenn wir am Samstag gegen Augsburg gewinnen, sind wir Herbstmeister. Das ist für uns etwas Besonderes“, sagte Torjäger Werner.
Mehr noch als beim Patzer von BVB-Keeper Bürki ließ der Doppeltorschütze beim missglückten Rückpass seines Nationalmannschaftskollegen Brandt jenen Instinkt erkennen, der ihn zu einem ernsthaften Konkurrenten von Münchens Robert Lewandowski im Kampf um die Bundesliga-Torjägerkanone macht. Dass er in der gegnerischen Hälfte verweilte, obwohl die meisten Dortmunder bereits wieder in der Vorwärtsbewegung waren, brachte Werner ungewöhnliches Lob von Nagelsmann ein: „Der Trainer hat gesagt: „Zum Glück bist du so faul““, verriet der 23-Jährige.
Obwohl die Leipziger auch die hohe Hürde Dortmund meisterten, steht der wohl spannendste Titelkampf seit Jahren bevor. Trotz des anhaltenden Hangs zu hanebüchenen Patzern, die bereits in der vorigen Saison die Meisterschaft kosteten, bleiben auch die Dortmunder in Schlagdistanz. Seit der Umstellung auf ein mutigeres 3-4-3-System verbuchte das Favre-Team in der Bundesliga zehn von zwölf möglichen Punkten und zog zudem ins Achtelfinale der Champions League ein. Deshalb konnte Kapitän Reus dem am Ende enttäuschenden 3:3 auch positive Seiten abgewinnen: „Man sieht, dass die Feinabstimmung immer besser wird. Wir kommen langsam in den Flow.“
Ein Sieg zum Abschluss der Hinrunde am Freitag in Hoffenheim könnte das Gefühl verstärken, die Krise im November überwunden zu haben. Lizenzspielerchef Kehl hofft auf ein beschauliches Weihnachtsfest: „Das wird ein harter Jahresabschluss. Aber wir müssen noch einmal alles geben, um die zwei fehlenden Punkte von heute zu kompensieren.“
Foto: dpa
Nach famoser erster Halbzeit mit Toren von Julian Weigl und Julian Brandt wähnten sich die Dortmunder auf gutem Weg, den Abstand zu den Sachsen auf einen Punkt zu verkürzen. Doch die beiden grotesken Fehler von Torhüter Roman Bürki und Brandt kurz nach der Pause, die Timo Werner binnen sechs Minuten die Saisontreffer 17 und 18 bescherten, brachte den BVB um den eigentlich verdienten Lohn. „Es ist schwer zu akzeptieren, wenn zwei Tore aus dem Nichts fallen“, befand Trainer Lucien Favre. Und auch bei Lizenzspielerchef Sebastian Kehl überwog bei allem Stolz über den Aufwärtstrend der vergangenen Wochen die Enttäuschung: „Wir haben 3:3 verloren. Das ist bitter.“
Die irre Dramaturgie des magischen Fußballabends gab den Leipzigern dagegen mächtig Auftrieb. Der Jubel der Profis und Fans nach dem Schlusspfiff war Ausdruck großer Erleichterung. „In der ersten Halbzeit waren wir chancenlos. Deshalb sind wir froh, dass wir den Vier-Punkte-Vorsprung gehalten haben“, bekannte Julian Nagelsmann. Mit schelmischem Lächeln fügte der RB-Coach an: „Jeder hat gesehen, dass es ein glücklicher Punkt war. Wir haben zwei Geschenke bekommen. Entschuldigen werden wir uns aber nicht.“
Damit wahrten die seit nunmehr elf Pflichtspielen ungeschlagenen Leipziger ihre Chance, eine Bundesliga-Hinserie erstmals als Tabellenführer zu beenden. „Wenn wir am Samstag gegen Augsburg gewinnen, sind wir Herbstmeister. Das ist für uns etwas Besonderes“, sagte Torjäger Werner.
Mehr noch als beim Patzer von BVB-Keeper Bürki ließ der Doppeltorschütze beim missglückten Rückpass seines Nationalmannschaftskollegen Brandt jenen Instinkt erkennen, der ihn zu einem ernsthaften Konkurrenten von Münchens Robert Lewandowski im Kampf um die Bundesliga-Torjägerkanone macht. Dass er in der gegnerischen Hälfte verweilte, obwohl die meisten Dortmunder bereits wieder in der Vorwärtsbewegung waren, brachte Werner ungewöhnliches Lob von Nagelsmann ein: „Der Trainer hat gesagt: „Zum Glück bist du so faul““, verriet der 23-Jährige.
Obwohl die Leipziger auch die hohe Hürde Dortmund meisterten, steht der wohl spannendste Titelkampf seit Jahren bevor. Trotz des anhaltenden Hangs zu hanebüchenen Patzern, die bereits in der vorigen Saison die Meisterschaft kosteten, bleiben auch die Dortmunder in Schlagdistanz. Seit der Umstellung auf ein mutigeres 3-4-3-System verbuchte das Favre-Team in der Bundesliga zehn von zwölf möglichen Punkten und zog zudem ins Achtelfinale der Champions League ein. Deshalb konnte Kapitän Reus dem am Ende enttäuschenden 3:3 auch positive Seiten abgewinnen: „Man sieht, dass die Feinabstimmung immer besser wird. Wir kommen langsam in den Flow.“
Ein Sieg zum Abschluss der Hinrunde am Freitag in Hoffenheim könnte das Gefühl verstärken, die Krise im November überwunden zu haben. Lizenzspielerchef Kehl hofft auf ein beschauliches Weihnachtsfest: „Das wird ein harter Jahresabschluss. Aber wir müssen noch einmal alles geben, um die zwei fehlenden Punkte von heute zu kompensieren.“
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Allgemeine Zeitung
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