Katz-und-Maus-Spiel dauert an
Erongo-Löwen noch nicht gefangen – Umsiedlungspläne bleiben umstritten
Von Nina Cerezo, Windhoek
„Sobald wir die Löwen finden, werden wir sie umsiedeln“, bestätigte Romeo Muyunda, Pressesprecher des Ministeriums für Umwelt und Tourismus (MET) noch einmal am Freitag gegenüber der Nachrichtenagentur Nampa. Bereits am 10. Januar hatte er den Entschluss des Ministeriums verkündet, die erst vor wenigen Wochen umgesiedelten Löwen aus dem Torra-Hegegebiet, die dort Nutztiere gerissen hatten und als Problemtiere in das Gebiet des Erongo Mountain Rhino Sanctuary Trust (EMRST) gebracht wurden, erneut einzufangen und sie in einen Nationalpark zu bringen. Dieser Schritt sei notwendig, um „weitere öffentliche Besorgnis“ zu vermeiden, hieß es. Dabei ging es vor allem um einen entfachten Streit zwischen EMRST-Vertretern und angrenzenden Farmern, die sich für, bzw. gegen das Vorkommen der Tiere in der Erongo-Region stark machten (AZ berichtete).
Das Ministerium will die Löwen nun in den Etoscha-Nationalpark bringen, wo sie jedoch laut Tanja Dahl, Geschäftsführerin des namibischen Berufsjagdverbandes (NAPHA), keine Zukunft haben. „Unsere Nationalparks haben bereits eine Löwenüberpopulation. Bei diesen Löwen handelt es sich um junge Tiere ohne Rudelbindung, die von residenten Löwen der Nationalparks umgebracht werden würden“, so Dahl auf AZ-Nachfrage. Ihr zufolge war der Entschluss, sich an EMRST zu wenden, ein richtiger: „Unabhängige Wissenschaftler sind zu dem Schluss gekommen, dass aufgrund der Wilddichte und des Lebensraums mindestens 20 Löwen oder zwei Rudel dort nachhaltig leben können“, fährt sie fort und weist auch darauf hin, dass das entsprechende Areal „in erster Linie ein Hegegebiet für Tiere“ sei. So hätten eben auch Raubtiere einen Anspruch auf ihren Platz und dies „insbesondere, wenn es sich um ein Areal von 180000 Hektar handelt“, erläutert Dahl. Weiter fordert sie: „Wir als Namibier rühmen uns, dass sich jeder für Artenvielfalt und Tierschutz einsetzt. Doch nun, da es ‚ans Eingemachte geht‘, kommt die Frage auf: Was wird denn unternommen, den ‚ungewollten‘ und gefährlichen Löwen einen artgerechten Lebensraum zu verschaffen?“ So stellt sie auch zur Frage: „Warum müssen lediglich unsere kommunalen Hegegebiete mit Raubtieren leben?“ Nutztiere müssten – egal wo – eben auch entsprechend umsorgt und geschützt werden.
Fabianus Uaseuapuani, Sprecher der Zeraeua-Kommunalverwaltung in Omatjete, sieht dies anders. In einem Gespräch mit der Nachrichtenagentur Nampa dankte er dem Ministerium für die geplante zweite Umsiedlung und betonte, dass die Löwen „ohne vorherige Rücksprache“ gebracht worden seien und seitdem Angst bei den Bewohnern hervorrufen. „Wir haben bereits Probleme mit Elefanten, die unsere Menschen töten und nun kommen noch Löwen hinzu“, so Uaseuapuani, der auch berichtet, dass im vergangenen Dezember Löwen insgesamt vier Mal Nutztiere in der Gegend gerissen hätten. Dabei gab er jedoch zu, dass die Vorfälle nicht eindeutig den umgesiedelten Problemtieren zuzuordnen seien, da noch weitere Löwen im Ugab-Rivier leben würden. So waren es auch gemäß MET-Sprecher Muyunda nicht die Erongo-Katzen, die beim jüngsten Vorfall 172 Schafe in der Nähe des Brandbergs rissen (AZ berichtete).
Dahl hingegen hofft, dass die Löwen dort bleiben, wo sie derzeit sind. Dabei weist sie auch auf den Stress hin, der bei Wildtieren bei einer solchen Umsiedlungsaktion entsteht und bereits einem Löwen beim ersten Ortswechsel das Leben gekostet hat (AZ berichtete). Auch hier seien die vermeintlichen Tierfreunde eben dann doch keine.
„Sobald wir die Löwen finden, werden wir sie umsiedeln“, bestätigte Romeo Muyunda, Pressesprecher des Ministeriums für Umwelt und Tourismus (MET) noch einmal am Freitag gegenüber der Nachrichtenagentur Nampa. Bereits am 10. Januar hatte er den Entschluss des Ministeriums verkündet, die erst vor wenigen Wochen umgesiedelten Löwen aus dem Torra-Hegegebiet, die dort Nutztiere gerissen hatten und als Problemtiere in das Gebiet des Erongo Mountain Rhino Sanctuary Trust (EMRST) gebracht wurden, erneut einzufangen und sie in einen Nationalpark zu bringen. Dieser Schritt sei notwendig, um „weitere öffentliche Besorgnis“ zu vermeiden, hieß es. Dabei ging es vor allem um einen entfachten Streit zwischen EMRST-Vertretern und angrenzenden Farmern, die sich für, bzw. gegen das Vorkommen der Tiere in der Erongo-Region stark machten (AZ berichtete).
Das Ministerium will die Löwen nun in den Etoscha-Nationalpark bringen, wo sie jedoch laut Tanja Dahl, Geschäftsführerin des namibischen Berufsjagdverbandes (NAPHA), keine Zukunft haben. „Unsere Nationalparks haben bereits eine Löwenüberpopulation. Bei diesen Löwen handelt es sich um junge Tiere ohne Rudelbindung, die von residenten Löwen der Nationalparks umgebracht werden würden“, so Dahl auf AZ-Nachfrage. Ihr zufolge war der Entschluss, sich an EMRST zu wenden, ein richtiger: „Unabhängige Wissenschaftler sind zu dem Schluss gekommen, dass aufgrund der Wilddichte und des Lebensraums mindestens 20 Löwen oder zwei Rudel dort nachhaltig leben können“, fährt sie fort und weist auch darauf hin, dass das entsprechende Areal „in erster Linie ein Hegegebiet für Tiere“ sei. So hätten eben auch Raubtiere einen Anspruch auf ihren Platz und dies „insbesondere, wenn es sich um ein Areal von 180000 Hektar handelt“, erläutert Dahl. Weiter fordert sie: „Wir als Namibier rühmen uns, dass sich jeder für Artenvielfalt und Tierschutz einsetzt. Doch nun, da es ‚ans Eingemachte geht‘, kommt die Frage auf: Was wird denn unternommen, den ‚ungewollten‘ und gefährlichen Löwen einen artgerechten Lebensraum zu verschaffen?“ So stellt sie auch zur Frage: „Warum müssen lediglich unsere kommunalen Hegegebiete mit Raubtieren leben?“ Nutztiere müssten – egal wo – eben auch entsprechend umsorgt und geschützt werden.
Fabianus Uaseuapuani, Sprecher der Zeraeua-Kommunalverwaltung in Omatjete, sieht dies anders. In einem Gespräch mit der Nachrichtenagentur Nampa dankte er dem Ministerium für die geplante zweite Umsiedlung und betonte, dass die Löwen „ohne vorherige Rücksprache“ gebracht worden seien und seitdem Angst bei den Bewohnern hervorrufen. „Wir haben bereits Probleme mit Elefanten, die unsere Menschen töten und nun kommen noch Löwen hinzu“, so Uaseuapuani, der auch berichtet, dass im vergangenen Dezember Löwen insgesamt vier Mal Nutztiere in der Gegend gerissen hätten. Dabei gab er jedoch zu, dass die Vorfälle nicht eindeutig den umgesiedelten Problemtieren zuzuordnen seien, da noch weitere Löwen im Ugab-Rivier leben würden. So waren es auch gemäß MET-Sprecher Muyunda nicht die Erongo-Katzen, die beim jüngsten Vorfall 172 Schafe in der Nähe des Brandbergs rissen (AZ berichtete).
Dahl hingegen hofft, dass die Löwen dort bleiben, wo sie derzeit sind. Dabei weist sie auch auf den Stress hin, der bei Wildtieren bei einer solchen Umsiedlungsaktion entsteht und bereits einem Löwen beim ersten Ortswechsel das Leben gekostet hat (AZ berichtete). Auch hier seien die vermeintlichen Tierfreunde eben dann doch keine.
Kommentar
Allgemeine Zeitung
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