Kaution für Koch fraglich
Der mutmaßliche Millionenbetrüger Hans-Jürgen Koch erschien gestern in Tsumeb vor dem Magistratsgericht, wo seine Anwälte einen Kautionsantrag eingereicht haben. Staatsanklägerin Zenobia Barry hatte dazu als Zeugen einen Vertreter der Staatsanwaltschaft München II geladen.
Tsumeb - Durch den Hintereingang des Magistratsgerichts kam Hans-Jürgen Koch, wohnhaft auf der Farm La Rochelle, am Mittwoch kurz vor 10 Uhr zur Verhandlung vor Magistrat Lazarus Amutse. Dort hat sein Tsumeber Anwalt Francois Pretorius die Verteidigung den Advokaten Louis Botes und Rudi Cohrssen sowie Anwalt Ewert Gous übergeben. Nach stundenlanger Verhandlung mit einigen Unterbrechungen wurde das Verfahren am späten Nachmittag auf den heutigen Morgen vertagt. Da der Zeuge, Staatsanwalt Klaus Reichenberger, nur noch bis heute Mittag zur Verfügung stehe, weil er dann zurückreisen müsse, gab Staatsanklägerin Barry am Ende des Gerichtstages bekannt: "Ein ganzer Tag mit dem Zeugen ging verloren, da keine Verhandlung am Dienstag möglich war."
Staatsanwalt Reichenberger sagte, dass Koch in Deutschland wegen 203 Fällen des Betruges, vier Fällen der Urkundenfälschung und zwölf Fällen der Steuerhinterziehung gesucht wird. In den Vorwürfen des Betrugs geht es um eine Summe von fast 90 Millionen D-Mark (45 Mio. Euro). Laut Anklage der Steuerhinterziehung fehlen für die Jahre 1993 bis 1996 knapp 3,7 Millionen DM und für die Jahre 1997 und 1998 gut 1,1 Millionen DM. Der erste Haftbefehl wurde wegen Steuerhinterziehung am 2. Dezember 1999 ausgestellt. Als die Ermittlungen der Steuerfahndung ergaben, dass weitere Betrügereien verübt worden waren, wurde der erste Haftbefehl zurückgezogen und ein neuer am 26. April 2001 erlassen, so Reichenberger. Der Zeuge der hiesigen Staatsanklägerin bezeichnete die mutmaßlichen, von Koch verübten Straftaten als "einen extrem schweren Fall". Die deutsche Justiz wolle den ehemaligen Finanzberater vor Gericht stellen, da nicht nur der Staat ein Verfahren gegen ihn führen will, sondern auch vermutlich zahlreiche zivile Klagen von den 330 geschädigten Gemeinden eingereicht werden.
"Der systematische Betrug in zweistelliger Millionenhöhe über zehn Jahre hat bei vielen Kommunen erheblichen Schaden angerichtet und hebt sich weit von anderen Fällen dieser Art ab", bekräftigte Reichenberger auf eine Frage der Staatsanklägerin. Außerdem: Die Tatsache, dass Koch - kurz nachdem er am 23. November 1999 von Ermittlungen gegen ihn wegen Steuerhinterziehung erfahren hatte - nach Namibia geflohen ist, lasse die Befürchtung aufkommen, dass er wieder fliehen könne, um einer Auslieferung zu entgehen. Die Verteidigung Kochs bestätigte der AZ, dass Koch vom Innenministerium am 24. September 2002 ein namibisches Reisedokument erhalten habe - knapp eine Woche bevor der Auslieferungsantrag gestellt wurde. Weiterhin sagte Reichenberger, dass eine Landebahn auf der Farm La Rochelle die Möglichkeit einer Flucht vergrößere.
In der Verhandlung wurde bekannt, dass die Farm La Rochelle dem Unternehmen La Rochelle (Pty) Ltd gehört, deren einzige Direktorin und Eigentümerin Kochs ehemalige Lebensgefährtin Rita Schwalm ist. Hans-Jürgen Koch kaufte die Farm 1987.
Koch wurde nach der Verhandlung durch den Gerichtssaal in die Zellen geführt.
Tsumeb - Durch den Hintereingang des Magistratsgerichts kam Hans-Jürgen Koch, wohnhaft auf der Farm La Rochelle, am Mittwoch kurz vor 10 Uhr zur Verhandlung vor Magistrat Lazarus Amutse. Dort hat sein Tsumeber Anwalt Francois Pretorius die Verteidigung den Advokaten Louis Botes und Rudi Cohrssen sowie Anwalt Ewert Gous übergeben. Nach stundenlanger Verhandlung mit einigen Unterbrechungen wurde das Verfahren am späten Nachmittag auf den heutigen Morgen vertagt. Da der Zeuge, Staatsanwalt Klaus Reichenberger, nur noch bis heute Mittag zur Verfügung stehe, weil er dann zurückreisen müsse, gab Staatsanklägerin Barry am Ende des Gerichtstages bekannt: "Ein ganzer Tag mit dem Zeugen ging verloren, da keine Verhandlung am Dienstag möglich war."
Staatsanwalt Reichenberger sagte, dass Koch in Deutschland wegen 203 Fällen des Betruges, vier Fällen der Urkundenfälschung und zwölf Fällen der Steuerhinterziehung gesucht wird. In den Vorwürfen des Betrugs geht es um eine Summe von fast 90 Millionen D-Mark (45 Mio. Euro). Laut Anklage der Steuerhinterziehung fehlen für die Jahre 1993 bis 1996 knapp 3,7 Millionen DM und für die Jahre 1997 und 1998 gut 1,1 Millionen DM. Der erste Haftbefehl wurde wegen Steuerhinterziehung am 2. Dezember 1999 ausgestellt. Als die Ermittlungen der Steuerfahndung ergaben, dass weitere Betrügereien verübt worden waren, wurde der erste Haftbefehl zurückgezogen und ein neuer am 26. April 2001 erlassen, so Reichenberger. Der Zeuge der hiesigen Staatsanklägerin bezeichnete die mutmaßlichen, von Koch verübten Straftaten als "einen extrem schweren Fall". Die deutsche Justiz wolle den ehemaligen Finanzberater vor Gericht stellen, da nicht nur der Staat ein Verfahren gegen ihn führen will, sondern auch vermutlich zahlreiche zivile Klagen von den 330 geschädigten Gemeinden eingereicht werden.
"Der systematische Betrug in zweistelliger Millionenhöhe über zehn Jahre hat bei vielen Kommunen erheblichen Schaden angerichtet und hebt sich weit von anderen Fällen dieser Art ab", bekräftigte Reichenberger auf eine Frage der Staatsanklägerin. Außerdem: Die Tatsache, dass Koch - kurz nachdem er am 23. November 1999 von Ermittlungen gegen ihn wegen Steuerhinterziehung erfahren hatte - nach Namibia geflohen ist, lasse die Befürchtung aufkommen, dass er wieder fliehen könne, um einer Auslieferung zu entgehen. Die Verteidigung Kochs bestätigte der AZ, dass Koch vom Innenministerium am 24. September 2002 ein namibisches Reisedokument erhalten habe - knapp eine Woche bevor der Auslieferungsantrag gestellt wurde. Weiterhin sagte Reichenberger, dass eine Landebahn auf der Farm La Rochelle die Möglichkeit einer Flucht vergrößere.
In der Verhandlung wurde bekannt, dass die Farm La Rochelle dem Unternehmen La Rochelle (Pty) Ltd gehört, deren einzige Direktorin und Eigentümerin Kochs ehemalige Lebensgefährtin Rita Schwalm ist. Hans-Jürgen Koch kaufte die Farm 1987.
Koch wurde nach der Verhandlung durch den Gerichtssaal in die Zellen geführt.
Kommentar
Allgemeine Zeitung
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