Kaution für Schmuggler
Anwälte von Kokain-Duo wettern: „Ermittlungen sind ein Desaster“
Von Erwin Leuschner, Swakopmund/Walvis Bay
Erneut sind die beiden mutmaßlichen Drogenschmuggler Grant Noble (36) und Dinath Azhar (62) gestern unter schwerer Polizeibewachung vor dem Haftrichter in Walvis Bay erschienen. Die Kautionsverhandlung wurde gestern abgeschlossen und der Fall auf Freitag vertagt - dann will Richterin Ilge Rheent ihr Urteil verkünden.
Noble und Azhar wurden am 15. Juni auf dem Walvis Bayer-Hafengelände festgenommen und müssen sich wegen Drogenhandels verantworten. Sie hatten eine Containerfracht Fotokopierpapier aus Brasilien importiert. Allerdings wurde in dem Container auch Kokain mit einem Rekordwert von 206 Millionen Namibia-Dollar gefunden. Beide Personen haben während der Kautionsverhandlung mehrfach und vehement beteuert, dass sie von den Drogen nichts gewusst hätten. Sie könnten sich eine Kaution in Höhe von jeweils 50000 N$ leisten und würden nicht flüchten.
Die Staatsanwaltschaft hatte gegen die Gewährung einer Kaution Einspruch erhoben und mehrere Zeugen aufgerufen, die den Fall erschweren. Gestern war der letzte Zeuge, der Walvis Bay-Bewohner Norton Turner an der Reihe. Turner sagte aus, dass er selbst 40 Jahre lang drogenabhängig gewesen sei und somit eigene Erfahrungen mit dem Drogenmissbrauch gemacht habe. Diese Sucht würde Menschenleben und Familien zerstören.
„Ich sehe es bei mir selbst. Mein Sohn ist wegen meines schlechten Vorbildes ebenfalls drogensüchtig. Es liegt daher nicht im Interesse der Öffentlichkeit, die beiden Personen gegen Zahlung einer Kaution freizulassen“, sagte er aus und erklärte sich zum Mitglied der Gesellschaft, das seiner zivilen Pflicht im Zeugenstand nachkäme.
Im Kreuzverhör durch Anwalt Sisa Namandje, der Azhar vertritt, änderte Turner aber plötzlich seine Meinung. „Sie wollen nicht, dass diesen Personen Kaution gewährt wird, aber Ihr Sohn ist drogensüchtig. Wieso soll er dann nicht ins Gefängnis?“, fragte Namandje, wonach Turner spontan seine Aussage änderte und meinte, dass er nicht mehr gegen die Freilassung der beiden Beschuldigten gegen Zahlung einer Kaution sei.
Während der Verhandlungen und auch in ihren gestrigen Schlussplädoyers wiesen Namandje und Anwalt Jan Wessels, der Noble vertritt, wiederholt auf das Polizeiversagen bei den Ermittlungen hin. Mehrfach wetterte Namandje, dass die Ermittlungen „betrügerisch“ durchgeführt worden seien und der „Fall ein Desaster und ein Skandal“ sei. „Dieser Fall verdient nicht die Medienaufmerksamkeit, den er bekommt“, betonte Namandje und wies des Weiteren auf die Tatsache, dass der Durchsuchungsbefehl für den Container erst erlassen worden war, nachdem dieser bereits geöffnet und das Kokain sichergestellt worden war. Allein diese Tatsache mache den gesamten Fall null und nichtig, so Namandje.
Darauf konterte Staatsadvokat Salomon Kanyemba dass in diesem Fall die Zollverordnung gegriffen habe. Zollbeamte seien nicht gesetzlich verpflichtet, bei suspekter Ware über einen Durchsuchungsbefehl zu verfügen. „Die Polizisten vor Ort haben lediglich bei der Suche geholfen. Die Tatsache, dass der Durchsuchungsbefehl später eingeholt wurde, beeinflusst in keiner Weise die Legitimität der Durchsuchung“, führte er aus.
Kanyemba fügte hinzu, dass dieser ersten Verhaftung noch weitere Festnahmen folgen könnten. Außerdem könnten Noble und Azhar mit weiteren Anklagen rechnen, wozu Betrug, Geldwäsche und Erpressung gehörten.
Erneut sind die beiden mutmaßlichen Drogenschmuggler Grant Noble (36) und Dinath Azhar (62) gestern unter schwerer Polizeibewachung vor dem Haftrichter in Walvis Bay erschienen. Die Kautionsverhandlung wurde gestern abgeschlossen und der Fall auf Freitag vertagt - dann will Richterin Ilge Rheent ihr Urteil verkünden.
Noble und Azhar wurden am 15. Juni auf dem Walvis Bayer-Hafengelände festgenommen und müssen sich wegen Drogenhandels verantworten. Sie hatten eine Containerfracht Fotokopierpapier aus Brasilien importiert. Allerdings wurde in dem Container auch Kokain mit einem Rekordwert von 206 Millionen Namibia-Dollar gefunden. Beide Personen haben während der Kautionsverhandlung mehrfach und vehement beteuert, dass sie von den Drogen nichts gewusst hätten. Sie könnten sich eine Kaution in Höhe von jeweils 50000 N$ leisten und würden nicht flüchten.
Die Staatsanwaltschaft hatte gegen die Gewährung einer Kaution Einspruch erhoben und mehrere Zeugen aufgerufen, die den Fall erschweren. Gestern war der letzte Zeuge, der Walvis Bay-Bewohner Norton Turner an der Reihe. Turner sagte aus, dass er selbst 40 Jahre lang drogenabhängig gewesen sei und somit eigene Erfahrungen mit dem Drogenmissbrauch gemacht habe. Diese Sucht würde Menschenleben und Familien zerstören.
„Ich sehe es bei mir selbst. Mein Sohn ist wegen meines schlechten Vorbildes ebenfalls drogensüchtig. Es liegt daher nicht im Interesse der Öffentlichkeit, die beiden Personen gegen Zahlung einer Kaution freizulassen“, sagte er aus und erklärte sich zum Mitglied der Gesellschaft, das seiner zivilen Pflicht im Zeugenstand nachkäme.
Im Kreuzverhör durch Anwalt Sisa Namandje, der Azhar vertritt, änderte Turner aber plötzlich seine Meinung. „Sie wollen nicht, dass diesen Personen Kaution gewährt wird, aber Ihr Sohn ist drogensüchtig. Wieso soll er dann nicht ins Gefängnis?“, fragte Namandje, wonach Turner spontan seine Aussage änderte und meinte, dass er nicht mehr gegen die Freilassung der beiden Beschuldigten gegen Zahlung einer Kaution sei.
Während der Verhandlungen und auch in ihren gestrigen Schlussplädoyers wiesen Namandje und Anwalt Jan Wessels, der Noble vertritt, wiederholt auf das Polizeiversagen bei den Ermittlungen hin. Mehrfach wetterte Namandje, dass die Ermittlungen „betrügerisch“ durchgeführt worden seien und der „Fall ein Desaster und ein Skandal“ sei. „Dieser Fall verdient nicht die Medienaufmerksamkeit, den er bekommt“, betonte Namandje und wies des Weiteren auf die Tatsache, dass der Durchsuchungsbefehl für den Container erst erlassen worden war, nachdem dieser bereits geöffnet und das Kokain sichergestellt worden war. Allein diese Tatsache mache den gesamten Fall null und nichtig, so Namandje.
Darauf konterte Staatsadvokat Salomon Kanyemba dass in diesem Fall die Zollverordnung gegriffen habe. Zollbeamte seien nicht gesetzlich verpflichtet, bei suspekter Ware über einen Durchsuchungsbefehl zu verfügen. „Die Polizisten vor Ort haben lediglich bei der Suche geholfen. Die Tatsache, dass der Durchsuchungsbefehl später eingeholt wurde, beeinflusst in keiner Weise die Legitimität der Durchsuchung“, führte er aus.
Kanyemba fügte hinzu, dass dieser ersten Verhaftung noch weitere Festnahmen folgen könnten. Außerdem könnten Noble und Azhar mit weiteren Anklagen rechnen, wozu Betrug, Geldwäsche und Erpressung gehörten.
Kommentar
Allgemeine Zeitung
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