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Keharanjo pocht auf Führung

Windhoek - Jerry Ekandjo, Minister für Kommunal- und Regionalverwaltung, hatte im Nachfolgestreit unter den Nguvauva-Söhnen Keharanjo II und Kilus Nguvauva zuerst auf eine Expertenkomitee gehört und im Dezember 2009 Keharanjo II Nguvauva als Chef der Ovambanderu anerkannt. Daraufhin kam aus dem Kilus-Nguvauva-Lager massiver Protest, der den Minister dazu bewegte, im Mai dieses Jahres die Anerkennung wieder einzuziehen und den beiden Fraktionen zur Entscheidung der Führungsfrage eine Häuptlingswahl zu empfehlen.
Diesen Vorschlag Ekandjos hat Keharanjo II gestern nicht nur ausdrücklich zurückgewiesen, sondern er kündigte bei einer Pressekonferenz im Ovahereroviertel von Katutura an, dass er sich ans Obergericht wenden wird, um Ekandjos Mai-Erklärung für ungültig und dessen Dezember-Erklärung, nämlich die Anerkennung Keharanjos als oberster Chef (paramound chief) für rechtsgültig deklarieren zu lassen. Keharanjo ist vor allem irritiert, dass der Minister keine Konsequenz im Umgang mit dem Führungsstreit gezeigt habe.
Die Keharanjo-Fraktion hat sich schon einmal ans Obergericht gewandt, als das Kilus-Lager der selbigen Fraktion am 19. Juni 2010 die Benutzung des Ovambanderu-Hauptquartiers auf Omimbonde Vitano (Epukiro Posten 3) zu einer Versammlung durchkreuzt hatte. Das Gericht hat das Versammlungsrecht der Ovambanderu zwar bestätigt, doch Keharanjo hat es dann an jenem Ort zunächst nicht mehr genutzt. Die Polizei hat beiden rivalisierenden Fraktionen allerdings vor einigen Monaten eine gemeinsam angesagte Ovambanderu-Gedenkfeier in Okahandja mit der Begründung untersagt, dass sie erst ihren Streit beilegen sollten.
Keheranjo hat gestern jedoch jedermann zum bevorstehenden Herero-Volkstag am Sonntag, 22. August, nach Okahandja eingeladen, bei dem in der Regel alle Fraktionen und Königshäuser vertreten sind.

Kommentar

Allgemeine Zeitung 2024-11-23

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