Kehrtwende zum BIG-Einkommen

Windhoek - Der Gewerkschaftskongress hat am vergangenen Wochenende seinen Vorstand in der Frage des Grundeinkommens (BIG: Basic Income Grant) zurückgepfiffen. Das mussten gestern Elias Manga, der neu-gewählte Präsident des Dachverbands der Gewerkschaften (NUNW), und sein Generalsekretär, Evilastus Kaaronda, vor den Medien einräumen. Manga und Kaaronda berichteten den Medien die Hauptbeschlüsse des 5. NUNW-Kongresses. Der NUNW-Vorstand hatte Anfang Juli beschlossen aus der BIG-Koalition der Kirchen und anderer nichtstaatlicher Organisationen auszutreten, nachdem Präsident Pohamba im April zur Lage der Nation vor dem Parlament die Ablehnung der Regierung zu einem landesweiten Grundeinkommen vorgetragen hatte.
"Der Kongress hat den Beschluss des NUNW-Vorstands (von Anfang Juli 2010) zur Kenntnis genommen, aus der BIG-Koalition auszutreten. Der Kongress hat beschlossen, dass dieser Beschluss neu in Erwägung gezogen werden und dass NUNW der BIG-Koalition unter der Bedingung wieder beitreten muss, dass das BIG-Konzept in dem Sinne deutlich geändert wird, um es auf breiterer Grundlage auf sozio-ökonomische Fragen auszudehnen, weil die Armut nicht nur ein Ergebnis oder eine Folge fehlenden Einkommens ist."
Der Kongress hat das BIG-Modell als mittelfristige Linderung der Armut anerkannt, will aber dem strukturellen Wirtschaftswandel mehr Nachdruck verleihen und auch Grundbedürfnisse befriedigt sehen.