Kein Abstumpfen
Die Berichterstattung der vergangenen Wochen wird von der Kriminalität geprägt. Raubüberfälle und Vergewaltigungen von Minderjährigen - ja sogar Babys - füllen im Sommerloch die Titelseiten der Zeitungen.
Der Presse sollte hierbei einmal ein scharfer Tadel ausgesprochen werden. Wir behandeln die Geschehen, als ob es sie zuvor noch nie gegeben hätte. Als ob Vergewaltigungen von Kindern in Namibia neu sind, als ob wir zum ersten Mal damit konfrontiert werden. Es ist zwar in fast allen Zeitungen täglich ein Polizeibericht zu finden. Mord, Diebstahl, Selbstmord, Vergewaltigung - alles wird jedoch normalerweise sachlich unter der Rubrik "Polizeibericht" auf der dritten Seite abgedruckt, sofern es nicht einen Touristen oder eines unserer Leser betrifft. Man kann uns also ein gewisses "Abstumpfen" vorwerfen.
Als vor kurzem ein zweijähriges Mädchen einem Triebtäter zum Opfer fiel, war jedoch klar, dass wir unsere Nachrichtenauswahl überdenken mussten. Zweifellos gehörte die Meldung auf die Titelseite, denn sie zeigte, wie schlimm die Situation hier zu Lande geworden ist.
Mit Gewalt nehmen, was einem nicht gehört, das ist zu einer Art "Tradition" hier zu Lande geworden. Wie bei Vergewaltigungen und Raubüberfällen. Sie werden mit Armut und Ungerechtigkeiten der Vergangenheit entschuldigt, oder als "krank" abgetan, anstatt bekämpft. Nicht gerade vorbildlich für die Triebtäter führen sich Namibias männliche Parlamentarier auf, die das Gesetz zur häuslichen Gewalt teilweise ablehnen, weil sie die Novelle als Eingriff in die Privatsphäre betrachten. "Privat" sollte eine Misshandlung jedoch nur für die Opfer bleiben.
Das Macho-Denken der Politiker zu überwinden, ist jedoch nur eine der Herausforderungen für die namibischen Bürger. Es müssten auch härtere Strafen, effektivere Polizeiarbeit und eine gute Opferhilfe eingeführt werden. Vor allem aber müssen wir lernen zu verstehen, warum selbst zweijährige Mädchen vergewaltigt werden, die in diesem Alter wirklich keinen "Sexappeal" besitzen, keine Männer "dazu verführen" könnten. Das Entsetzen, das man nach so einem Bericht spürt, sollten wir außerdem dazu nutzen, mit unseren Familien, Freunden, Kindern darüber zu sprechen. Denn treffen kann es jeden von uns.
"Wann ist genug?", kommentierte kürzlich eine Leserin die wachsende Kriminalität. Es ist schon längst genug.
Der Presse sollte hierbei einmal ein scharfer Tadel ausgesprochen werden. Wir behandeln die Geschehen, als ob es sie zuvor noch nie gegeben hätte. Als ob Vergewaltigungen von Kindern in Namibia neu sind, als ob wir zum ersten Mal damit konfrontiert werden. Es ist zwar in fast allen Zeitungen täglich ein Polizeibericht zu finden. Mord, Diebstahl, Selbstmord, Vergewaltigung - alles wird jedoch normalerweise sachlich unter der Rubrik "Polizeibericht" auf der dritten Seite abgedruckt, sofern es nicht einen Touristen oder eines unserer Leser betrifft. Man kann uns also ein gewisses "Abstumpfen" vorwerfen.
Als vor kurzem ein zweijähriges Mädchen einem Triebtäter zum Opfer fiel, war jedoch klar, dass wir unsere Nachrichtenauswahl überdenken mussten. Zweifellos gehörte die Meldung auf die Titelseite, denn sie zeigte, wie schlimm die Situation hier zu Lande geworden ist.
Mit Gewalt nehmen, was einem nicht gehört, das ist zu einer Art "Tradition" hier zu Lande geworden. Wie bei Vergewaltigungen und Raubüberfällen. Sie werden mit Armut und Ungerechtigkeiten der Vergangenheit entschuldigt, oder als "krank" abgetan, anstatt bekämpft. Nicht gerade vorbildlich für die Triebtäter führen sich Namibias männliche Parlamentarier auf, die das Gesetz zur häuslichen Gewalt teilweise ablehnen, weil sie die Novelle als Eingriff in die Privatsphäre betrachten. "Privat" sollte eine Misshandlung jedoch nur für die Opfer bleiben.
Das Macho-Denken der Politiker zu überwinden, ist jedoch nur eine der Herausforderungen für die namibischen Bürger. Es müssten auch härtere Strafen, effektivere Polizeiarbeit und eine gute Opferhilfe eingeführt werden. Vor allem aber müssen wir lernen zu verstehen, warum selbst zweijährige Mädchen vergewaltigt werden, die in diesem Alter wirklich keinen "Sexappeal" besitzen, keine Männer "dazu verführen" könnten. Das Entsetzen, das man nach so einem Bericht spürt, sollten wir außerdem dazu nutzen, mit unseren Familien, Freunden, Kindern darüber zu sprechen. Denn treffen kann es jeden von uns.
"Wann ist genug?", kommentierte kürzlich eine Leserin die wachsende Kriminalität. Es ist schon längst genug.
Kommentar
Allgemeine Zeitung
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