Kein Ausweg aus der Krise
Anstieg von psychischem Druck während COVID-19-Pandemie erwartet
Von Jana-Mari Smith & Steffi Balzar
Windhoek
Laut einer Studie aus dem Jahr 2018 hat Namibia die vierthöchste Suizidrate in Afrika und steht weltweit an elfter Stelle. Stressige Erlebnisse könnten diese Zahl laut Beratern der Lifeline/Childline-Klinik rasant in die Höhe schnellen lassen.
Namibia solle sich auf eine lange Zeit der Trauer und Depression einstellen, meint der Psychologe Shawn Whittaker. Steigende Todeszahlen bedingt durch die COVID-19-Pandemie, würden diesen Zustand im schlimmsten Fall noch verstärken.
Laut Whittaker kann Arbeitslosigkeit zu Hoffnungslosigkeit und Depressionen führen. Häufig wäre der nächste Schritt dann ein Suizid. Die klinische Psychologin Heidi Burmeister-Nel bestätigt, dass einer der drei größten Stressfaktoren für Menschen finanzieller Druck sei. Existenzängste würden jeden nervös machen. Bei Menschen mit psychischen Vorerkrankungen könnten sie jedoch verheerend sein, warnt Ben Cloete vom internationalen Hilfswerk Lifeline/Childline. Besonders Familien mit sozial schwachem Umfeld würden den Einkommensverlust zu spüren bekommen. Die zurzeit herrschende Isolation würde negative Gefühle verstärken. Auch ältere Menschen, Menschen die allein leben, und alleinerziehende Mütter wären dieser Gefahr besonders ausgesetzt.
Dennoch gibt es auch Hoffnung. Die Krise könnte den Zusammenhalt der Menschen in Namibia stärken, so Burmeister-Nel. Mehr Einfühlungsvermögen und Solidarität wären schon eine große Hilfe. Menschen in Krisensituationen würden jedoch unterschiedlich reagieren, abhängend von ihrer Persönlichkeit, ihren Mitteln und ihrem Umfeld. Manche würden jetzt aktiv werden, andere wie gelähmt bleiben. Ihre Kollegin Cynthia Beukes vom Bel-Esprit-Krankenhaus sieht die jetzige Situation ebenfalls als mögliche Chance. Positive Gedanken anstatt Nachsinnen über Eventualitäten wären angebracht.
Um Angst und Depression entgegenzuwirken, gäbe es laut Lifeline/Childline verschiedene Strategien. Gegenseitige Unterstützung und Kommunikation könnten zum Heilungsprozess beitragen. In Kontakt mit Freuden und Familie bleiben, Bewegung sowie Dinge, die einem Freude bereiten, seien auch wichtig. Beukes empfiehlt das Schauen von Nachrichten zu reduzieren. Genügend Schlaf und das bewusste Stärken der eigenen Psyche müssten jetzt zur Priorität werden. Burmeister-Nel rät dazu nicht nach Normalität zu streben. Diese gäbe es momentan nicht und unterschiedliche Gefühlslagen wären Teil der Verarbeitung von stressigen Situationen.
Windhoek
Laut einer Studie aus dem Jahr 2018 hat Namibia die vierthöchste Suizidrate in Afrika und steht weltweit an elfter Stelle. Stressige Erlebnisse könnten diese Zahl laut Beratern der Lifeline/Childline-Klinik rasant in die Höhe schnellen lassen.
Namibia solle sich auf eine lange Zeit der Trauer und Depression einstellen, meint der Psychologe Shawn Whittaker. Steigende Todeszahlen bedingt durch die COVID-19-Pandemie, würden diesen Zustand im schlimmsten Fall noch verstärken.
Laut Whittaker kann Arbeitslosigkeit zu Hoffnungslosigkeit und Depressionen führen. Häufig wäre der nächste Schritt dann ein Suizid. Die klinische Psychologin Heidi Burmeister-Nel bestätigt, dass einer der drei größten Stressfaktoren für Menschen finanzieller Druck sei. Existenzängste würden jeden nervös machen. Bei Menschen mit psychischen Vorerkrankungen könnten sie jedoch verheerend sein, warnt Ben Cloete vom internationalen Hilfswerk Lifeline/Childline. Besonders Familien mit sozial schwachem Umfeld würden den Einkommensverlust zu spüren bekommen. Die zurzeit herrschende Isolation würde negative Gefühle verstärken. Auch ältere Menschen, Menschen die allein leben, und alleinerziehende Mütter wären dieser Gefahr besonders ausgesetzt.
Dennoch gibt es auch Hoffnung. Die Krise könnte den Zusammenhalt der Menschen in Namibia stärken, so Burmeister-Nel. Mehr Einfühlungsvermögen und Solidarität wären schon eine große Hilfe. Menschen in Krisensituationen würden jedoch unterschiedlich reagieren, abhängend von ihrer Persönlichkeit, ihren Mitteln und ihrem Umfeld. Manche würden jetzt aktiv werden, andere wie gelähmt bleiben. Ihre Kollegin Cynthia Beukes vom Bel-Esprit-Krankenhaus sieht die jetzige Situation ebenfalls als mögliche Chance. Positive Gedanken anstatt Nachsinnen über Eventualitäten wären angebracht.
Um Angst und Depression entgegenzuwirken, gäbe es laut Lifeline/Childline verschiedene Strategien. Gegenseitige Unterstützung und Kommunikation könnten zum Heilungsprozess beitragen. In Kontakt mit Freuden und Familie bleiben, Bewegung sowie Dinge, die einem Freude bereiten, seien auch wichtig. Beukes empfiehlt das Schauen von Nachrichten zu reduzieren. Genügend Schlaf und das bewusste Stärken der eigenen Psyche müssten jetzt zur Priorität werden. Burmeister-Nel rät dazu nicht nach Normalität zu streben. Diese gäbe es momentan nicht und unterschiedliche Gefühlslagen wären Teil der Verarbeitung von stressigen Situationen.
Kommentar
Allgemeine Zeitung
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