Kein Gerücht der Welt ist N$ 500 Millionen wert
Was wäre, wenn. Kaum ein Thema spaltet die Gemeinschaft der wirtschaftlich Interessierten in Namibia zurzeit derart wie die Frage, welche Konsequenzen es für das Land hätte, sollten sich die ständig zunehmenden Gerüchte um größere Ölvorkommen im Land bewahrheiten.
Da gibt es einerseits die Fraktion der Zahlenfixierten, für die die Aussicht auf einen Erdöl exportierenden Sektor schlicht einem gewaltigen Geldsegen gleichkäme, der die Realisierung der Vision 2030 theoretisch zu einem Kinderspiel machen würde. Zu diesen gehört zum Beispiel Energieminister Erkki Nghimtina, der nach eigenen Aussagen regelmäßig für namibisches Öl betet. Andere dagegen machen genau das Gegenteil, sie hoffen inständig, die Ölgerüchte würden für immer das bleiben was sie zurzeit sind - Gerüchte nämlich. Für sie käme mit den internationalen Ölkonzernen der Teufel ins Land, mit seinen Höllenknechten Gier, Korruption und schließlich Bürgerkrieg im Schlepptau.
Das Problem ist, dass es für beide Standpunkte reale Argumente gibt, die die jeweilige Sichtweise belegen könnten. Exemplarisch sollen im Folgenden zwei Länder betrachtet werden, um verschieden Arten des Umgehens mit unerwartetem Reichtum zu beleuchten: Angola und Norwegen.
Angola hat im Jahr 2002 einen "30-jährigen Krieg" beendet, der die ehemalige portugiesische Kolonie erst in den wirtschaftlichen und dann in den humanitären Ruin getrieben hat. Die Narben von 27 Jahren Bürgerkrieg, der von den Erlösen aus den so genannten Blutdiamanten im Norden und den Ölquellen im Süden angetrieben wurde, sind auch heute noch in Angola allgegenwärtig. Vier Jahre später sieht es trotz ständig steigender Rekorderlöse aus Ölexporten und jährlichen zweistelligen Zuwachsraten der angolanischen Wirtschaft nicht viel besser aus. Kein Mensch außer Präsident Eduardo Dos Santos scheint wirklich zu wissen, wie viel Geld der Staat aus seinen Rohölexporten einnimmt. Das Gleiche gilt für Nigeria, den Sudan und andere Länder des afrikanischen Kontinents. Die Rohölförderung in Afrika zeigt einige Züge von Anarchie. So ist es trotz intensiver Recherche in den meisten Fällen unmöglich, offizielle, exakte Daten über Einkommen afrikanischer Ölförderländer aus Rohölexporten zu bekommen. Ein Beispiel: Nach Angaben des Internationalen Währungsfonds IWF hat Angola im Jahr 2003 nur durch Rohölexporte 8, 680 Milliarden US Dollar oder rund 53 Milliarden Namibia-Dollar eingenommen. Zu dieser Zeit habe Namibias nördlicher Nachbar rund 996000 Fass Öl à 159 Liter pro Tag gefördert. Im ersten Quartal diesen Jahres ist die Fördermenge in Angola nach dem schweizer Unternehmen Petromatrix, einem international anerkannten Beratungsunternehmen für Rohstoffmärkte, auf über 1,55 Millionen Fass pro Tag angestiegen, gleichzeitig haben sich die erzielten Preise pro Liter auf inzwischen über 40 US-Cent erhöht. Aber nach Angaben der angolanischen Zentralbank habe das keinerlei Auswirkungen auf die Exporterlöse im Ölsektor gehabt. Seit dem Jahr 2004 schon macht die angolanische Zentralbank überhaupt keine Angaben mehr zu den tatsächlichen Erlösen aus Rohölexporten. Angesichts der Tatsache, dass Angola rund 50 Prozent seines Sozialprodukts im Erdölsektor erwirtschaftet, ist das schon verwunderlich und spricht nicht für ein transparentes Abrechnungssystem im wichtigsten Wirtschaftsbereich des Landes.
Man mag hier vermuten, der Ölsektor sei vielleicht besonders kompliziert oder unüberschaubar, so dass genaue Zahlen schwierig zu ermitteln seien. Aber das ist beileibe nicht so, das Gegenteil ist wahrscheinlicher. Auf dem angolanischen Ölmarkt gab es bis vor kurzem exakt fünf Akteure: die staatliche Energieagentur Sonangol sowie die Ölkonzerne ExxonMobil, BP, Chevron und Total. Seit dem Jahr 2004 ist zudem die chinesische Ölfirma Sinopec in Angola präsent, die als Joint Venture mit Sanongol unter dem Namen China-Angola Oil firmiert. Angola ist laut Petromatrix binnen weniger Jahre zum größten Lieferanten des öldurstigen Riesenreichs China aufgestiegen. Im Februar 2006 haben demnach die Afrikaner mit Exporten von insgesamt 2,12 Millionen Tonnen oder rund 15 Millionen Fass zum ersten Mal die Liefermengen von Saudi Arabien, dem größten Ölförderland der Welt, nach China übertroffen. Um 42 Prozent seien die Exporte binnen eines Jahres angestiegen, während die Exporte in die USA, dem immer noch größten Ölverbraucher der Welt, seit Jahren beständig zurückgehen. US-amerikanische Regierungsorgane wie der CIA haben den Chinesen deshalb schon mehrmals vorgeworfen, sie würden die angolanische Regierung genau wie alle anderen afrikanischen Öllieferanten "korrumpieren" und außerdem die viel zitierten "vitalen Interessen" der USA bedrohen.. Das Gleiche werfen die Chinesen wiederum den Amerikanern vor, weshalb europäische Medien angesichts der zunehmenden Spannungen zwischen ölabhängigen Staaten bereits von einem "neuen kalten Krieg" sprechen.
Führt man sich einmal vor Augen, auf welche Art die ehemaligen Supermächte UDSSR und USA ihre "strategischen Verbündeten" in Afrika zu Zeiten des letzten Kalten Krieges mit Stellvertreterkonflikten überzogen und aufgerüstet haben, man denke nur an Somalia, so könnte man daraus ableiten, dass Staaten wie Angola, Nigeria und andere, die allesamt ihre Exporte nach Asien ausweiten, höchst gefährdet sind, wieder in die "liebevolle Umarmung" neuer und alter Großmächte zu geraten. Dies wiederum ließe nur eine Schlussfolgerung zu: empfindliche, unterentwickelte Länder sollten die Finger vom Öl lassen, bis sie stabil und entwickelt genug sind, "nein" sagen zu können, ohne ernsthafte Konsequenzen befürchten zu müssen. Zudem sind die Gewinnspannen, die mit Ölexporten heutzutage möglich sind, derart immens, dass nur Länder mit voll entwickelten Kontrollinstanzen den Gefährdungen von Gier und Korruption der Machteliten im eigenen Land trotzen können. Auftritt Norwegen.
Norwegen ist ein großes Land mit wenigen Einwohnern, genau wie Namibia. Trotzdem ist es ohne Frage außergewöhnlich wohlhabend. Nach Angaben der Weltbank gehören die Skandinavier gemessen am nationalen Pro-Kopf-Einkommen zu den reichsten Nationen auf dem Globus. Diesen Spitzenplatz bescheren die Erlöse aus dem Export von Nordseeöl, das zwischen den Jahren 1969 und 1971 in den norwegischen Gewässern entdeckt wurde. Norwegen zählt auch heute noch zu den zehn größten Exporteuren weltweit, obwohl die Fördermengen seit dem Jahr 2001 kontinuierlich zurückgehen.
Die Unterschiede zwischen den Ölvorkommen Angolas und Norwegens sind augenfällig. In Norwegen fördern Norweger das Öl und Gas. Sie raffinieren es auch selbst und transportieren es vermittels eigener Pipelines und einer beträchtlichen Tankerflotte rund um die Welt. So wird zum Beispiel Englands Gasbedarf zu 20 Prozent von den Norwegern per Nordsee-Pipeline gedeckt. Norwegen versorgt mit einem selbst erdachten, konzipierten und gebauten Rohrleitungssystem neben England auch Deutschland, Frankreich und Belgien mit Gas. So sind sie quasi nebenbei zu den weltweit gefragtesten Experten für Energie-Infrastruktur geworden. Das wird auch so bleiben, sollte das Land irgendwann "auf dem Trockenen" sitzen. Das ist nach Angaben des norwegischen Energiekonzerns Hydro jedoch äußerst unwahrscheinlich, denn die Skandinavier haben über eine Vielzahl von Forschungs- und Entwicklungseinrichtungen ihre Explorations- und Fördertechniken in den vergangenen Jahrzehnten stetig verfeinert, so dass Hydro heute davon ausgeht, dass Norwegen noch für mindestens 25 Jahre Europa mit stetig steigenden Mengen von Erdgas beliefern kann, selbst wenn die Ölvorräte in der Nordsee wie befürchtet im gleichen Zeitraum versiegen werden.
Der Autor Daniel Yergin schreibt in dem Buch "Der Preis", das heute als Standardwerk über die Geschichte des Erdöls gilt, dass Norwegen trotz der positiven Entwicklung in den Anfangsjahren der Ölfunde völlig überfordert war: "In Norwegen gab es keine Geologen, keine Ölexperten und keine Juristen, die sich mit den Feinheiten und Fallstricken des Ölhandels auskannten. Zwar hatten die Norweger aufgrund ihrer Werftindustrie Erfahrung im Transport von Öl - aber in allen anderen Bereichen war man völlig ahnungslos." Das Geheimnis der Norweger, die heute neben den Indonesien als einziges Land gelten, das nie vom berüchtigten "Ölfluch" befallen wurde, war - man höre und staune - "Ehrlichkeit". Die Regierung habe zugegeben, kein Expertenwissen zu haben, die Wirtschaft tat das Gleiche, kurzum war man ziemlich ratlos. Das Ergebnis ist laut Yergin trotzdem faszinierend gewesen: "Sie taten sich zusammen. Ein ganzes Volk inklusive Parlament, Privatwirtschaft und Wissenschaft rückte zusammen, um (?) das Ölabenteuer zu bestehen."
Da gibt es einerseits die Fraktion der Zahlenfixierten, für die die Aussicht auf einen Erdöl exportierenden Sektor schlicht einem gewaltigen Geldsegen gleichkäme, der die Realisierung der Vision 2030 theoretisch zu einem Kinderspiel machen würde. Zu diesen gehört zum Beispiel Energieminister Erkki Nghimtina, der nach eigenen Aussagen regelmäßig für namibisches Öl betet. Andere dagegen machen genau das Gegenteil, sie hoffen inständig, die Ölgerüchte würden für immer das bleiben was sie zurzeit sind - Gerüchte nämlich. Für sie käme mit den internationalen Ölkonzernen der Teufel ins Land, mit seinen Höllenknechten Gier, Korruption und schließlich Bürgerkrieg im Schlepptau.
Das Problem ist, dass es für beide Standpunkte reale Argumente gibt, die die jeweilige Sichtweise belegen könnten. Exemplarisch sollen im Folgenden zwei Länder betrachtet werden, um verschieden Arten des Umgehens mit unerwartetem Reichtum zu beleuchten: Angola und Norwegen.
Angola hat im Jahr 2002 einen "30-jährigen Krieg" beendet, der die ehemalige portugiesische Kolonie erst in den wirtschaftlichen und dann in den humanitären Ruin getrieben hat. Die Narben von 27 Jahren Bürgerkrieg, der von den Erlösen aus den so genannten Blutdiamanten im Norden und den Ölquellen im Süden angetrieben wurde, sind auch heute noch in Angola allgegenwärtig. Vier Jahre später sieht es trotz ständig steigender Rekorderlöse aus Ölexporten und jährlichen zweistelligen Zuwachsraten der angolanischen Wirtschaft nicht viel besser aus. Kein Mensch außer Präsident Eduardo Dos Santos scheint wirklich zu wissen, wie viel Geld der Staat aus seinen Rohölexporten einnimmt. Das Gleiche gilt für Nigeria, den Sudan und andere Länder des afrikanischen Kontinents. Die Rohölförderung in Afrika zeigt einige Züge von Anarchie. So ist es trotz intensiver Recherche in den meisten Fällen unmöglich, offizielle, exakte Daten über Einkommen afrikanischer Ölförderländer aus Rohölexporten zu bekommen. Ein Beispiel: Nach Angaben des Internationalen Währungsfonds IWF hat Angola im Jahr 2003 nur durch Rohölexporte 8, 680 Milliarden US Dollar oder rund 53 Milliarden Namibia-Dollar eingenommen. Zu dieser Zeit habe Namibias nördlicher Nachbar rund 996000 Fass Öl à 159 Liter pro Tag gefördert. Im ersten Quartal diesen Jahres ist die Fördermenge in Angola nach dem schweizer Unternehmen Petromatrix, einem international anerkannten Beratungsunternehmen für Rohstoffmärkte, auf über 1,55 Millionen Fass pro Tag angestiegen, gleichzeitig haben sich die erzielten Preise pro Liter auf inzwischen über 40 US-Cent erhöht. Aber nach Angaben der angolanischen Zentralbank habe das keinerlei Auswirkungen auf die Exporterlöse im Ölsektor gehabt. Seit dem Jahr 2004 schon macht die angolanische Zentralbank überhaupt keine Angaben mehr zu den tatsächlichen Erlösen aus Rohölexporten. Angesichts der Tatsache, dass Angola rund 50 Prozent seines Sozialprodukts im Erdölsektor erwirtschaftet, ist das schon verwunderlich und spricht nicht für ein transparentes Abrechnungssystem im wichtigsten Wirtschaftsbereich des Landes.
Man mag hier vermuten, der Ölsektor sei vielleicht besonders kompliziert oder unüberschaubar, so dass genaue Zahlen schwierig zu ermitteln seien. Aber das ist beileibe nicht so, das Gegenteil ist wahrscheinlicher. Auf dem angolanischen Ölmarkt gab es bis vor kurzem exakt fünf Akteure: die staatliche Energieagentur Sonangol sowie die Ölkonzerne ExxonMobil, BP, Chevron und Total. Seit dem Jahr 2004 ist zudem die chinesische Ölfirma Sinopec in Angola präsent, die als Joint Venture mit Sanongol unter dem Namen China-Angola Oil firmiert. Angola ist laut Petromatrix binnen weniger Jahre zum größten Lieferanten des öldurstigen Riesenreichs China aufgestiegen. Im Februar 2006 haben demnach die Afrikaner mit Exporten von insgesamt 2,12 Millionen Tonnen oder rund 15 Millionen Fass zum ersten Mal die Liefermengen von Saudi Arabien, dem größten Ölförderland der Welt, nach China übertroffen. Um 42 Prozent seien die Exporte binnen eines Jahres angestiegen, während die Exporte in die USA, dem immer noch größten Ölverbraucher der Welt, seit Jahren beständig zurückgehen. US-amerikanische Regierungsorgane wie der CIA haben den Chinesen deshalb schon mehrmals vorgeworfen, sie würden die angolanische Regierung genau wie alle anderen afrikanischen Öllieferanten "korrumpieren" und außerdem die viel zitierten "vitalen Interessen" der USA bedrohen.. Das Gleiche werfen die Chinesen wiederum den Amerikanern vor, weshalb europäische Medien angesichts der zunehmenden Spannungen zwischen ölabhängigen Staaten bereits von einem "neuen kalten Krieg" sprechen.
Führt man sich einmal vor Augen, auf welche Art die ehemaligen Supermächte UDSSR und USA ihre "strategischen Verbündeten" in Afrika zu Zeiten des letzten Kalten Krieges mit Stellvertreterkonflikten überzogen und aufgerüstet haben, man denke nur an Somalia, so könnte man daraus ableiten, dass Staaten wie Angola, Nigeria und andere, die allesamt ihre Exporte nach Asien ausweiten, höchst gefährdet sind, wieder in die "liebevolle Umarmung" neuer und alter Großmächte zu geraten. Dies wiederum ließe nur eine Schlussfolgerung zu: empfindliche, unterentwickelte Länder sollten die Finger vom Öl lassen, bis sie stabil und entwickelt genug sind, "nein" sagen zu können, ohne ernsthafte Konsequenzen befürchten zu müssen. Zudem sind die Gewinnspannen, die mit Ölexporten heutzutage möglich sind, derart immens, dass nur Länder mit voll entwickelten Kontrollinstanzen den Gefährdungen von Gier und Korruption der Machteliten im eigenen Land trotzen können. Auftritt Norwegen.
Norwegen ist ein großes Land mit wenigen Einwohnern, genau wie Namibia. Trotzdem ist es ohne Frage außergewöhnlich wohlhabend. Nach Angaben der Weltbank gehören die Skandinavier gemessen am nationalen Pro-Kopf-Einkommen zu den reichsten Nationen auf dem Globus. Diesen Spitzenplatz bescheren die Erlöse aus dem Export von Nordseeöl, das zwischen den Jahren 1969 und 1971 in den norwegischen Gewässern entdeckt wurde. Norwegen zählt auch heute noch zu den zehn größten Exporteuren weltweit, obwohl die Fördermengen seit dem Jahr 2001 kontinuierlich zurückgehen.
Die Unterschiede zwischen den Ölvorkommen Angolas und Norwegens sind augenfällig. In Norwegen fördern Norweger das Öl und Gas. Sie raffinieren es auch selbst und transportieren es vermittels eigener Pipelines und einer beträchtlichen Tankerflotte rund um die Welt. So wird zum Beispiel Englands Gasbedarf zu 20 Prozent von den Norwegern per Nordsee-Pipeline gedeckt. Norwegen versorgt mit einem selbst erdachten, konzipierten und gebauten Rohrleitungssystem neben England auch Deutschland, Frankreich und Belgien mit Gas. So sind sie quasi nebenbei zu den weltweit gefragtesten Experten für Energie-Infrastruktur geworden. Das wird auch so bleiben, sollte das Land irgendwann "auf dem Trockenen" sitzen. Das ist nach Angaben des norwegischen Energiekonzerns Hydro jedoch äußerst unwahrscheinlich, denn die Skandinavier haben über eine Vielzahl von Forschungs- und Entwicklungseinrichtungen ihre Explorations- und Fördertechniken in den vergangenen Jahrzehnten stetig verfeinert, so dass Hydro heute davon ausgeht, dass Norwegen noch für mindestens 25 Jahre Europa mit stetig steigenden Mengen von Erdgas beliefern kann, selbst wenn die Ölvorräte in der Nordsee wie befürchtet im gleichen Zeitraum versiegen werden.
Der Autor Daniel Yergin schreibt in dem Buch "Der Preis", das heute als Standardwerk über die Geschichte des Erdöls gilt, dass Norwegen trotz der positiven Entwicklung in den Anfangsjahren der Ölfunde völlig überfordert war: "In Norwegen gab es keine Geologen, keine Ölexperten und keine Juristen, die sich mit den Feinheiten und Fallstricken des Ölhandels auskannten. Zwar hatten die Norweger aufgrund ihrer Werftindustrie Erfahrung im Transport von Öl - aber in allen anderen Bereichen war man völlig ahnungslos." Das Geheimnis der Norweger, die heute neben den Indonesien als einziges Land gelten, das nie vom berüchtigten "Ölfluch" befallen wurde, war - man höre und staune - "Ehrlichkeit". Die Regierung habe zugegeben, kein Expertenwissen zu haben, die Wirtschaft tat das Gleiche, kurzum war man ziemlich ratlos. Das Ergebnis ist laut Yergin trotzdem faszinierend gewesen: "Sie taten sich zusammen. Ein ganzes Volk inklusive Parlament, Privatwirtschaft und Wissenschaft rückte zusammen, um (?) das Ölabenteuer zu bestehen."
Kommentar
Allgemeine Zeitung
Zu diesem Artikel wurden keine Kommentare hinterlassen