Kein Internet 2.0 für Namibia
Neidisch schauen Bewohner der Region zurzeit nach Südafrika, wo nach langen Jahren des klassischen "Schneckennetzes" nun auch Breitbandzugänge und so genannte Flatrates Einzug halten. Namibia werde diese Entwicklung laut Branchenexperten erst in 18 Monaten bis zwei Jahren erreichen.
Windhoek - "Wir könnten morgen anfangen, Breitbandzugänge für den privaten Benutzer anzubieten. Aber wir haben eben ein Staatsmonopol und eine ebenso staatliche Regulierungsstelle im Bereich der Telekommunikation, die das mit allen Mitteln verhindern. Deshalb glaube ich nicht daran, dass die zurzeit in Südafrika stattfindende Entwicklung so schnell in Namibia ankommen wird. Ich schätze, die Namibier werden sich noch mindestens eineinhalb Jahre gedulden müssen, bevor sie schnellere Internetzugänge erhalten, die sich auch der Privatnutzer leisten kann". Diese Einschätzung stammt von dem Geschäftsführer eines namhaften Windhoeker Internetdienstleisters. Genau wie alle anderen Branchenkenner, mit der sich die AZ unterhalten hat, war er nur unter Weglassung seines Namens bereit, sich überhaupt zu dem Thema zu äußern.
Der Grund für die ungewohnte Schüchternheit in einer der weltweit am stärksten wachsenden Wirtschaftsbereiche überhaupt liegt in der namibischen Politik begründet, fürchtet der lokale Vertreter eines der großen europäischen IT-Ausrüster. "Die staatliche Telecom hat in den vergangenen zehn Jahren große Summen in die Digitalisierung des namibischen Kommunikationsnetzes investiert. Natürlich sollen sich diese Investitionen erstmal ordentlich rentieren, deshalb hat die Telecom es nicht eilig mit einer Öffnung des Marktes oder zügiger Umstellung auf günstige Breitbandanschlüsse oder gar Flatrates."
Das bestätigte auch der IT-Administrator eines größeren lokalen Unternehmens, das wie viele andere unter hohen Internetkosten bei minimalem Datendurchsatz in Namibia zu leiden hat. "Die aktuelle Situation ist mehr als unbefriedigend, besonders wenn man weiß, dass die Marktöffnung in Südafrika zur gleichen Zeit rasant voran schreitet. Aus rein betriebswirtschaftlicher Sicht allerdings verstehe ich die Bummelstrategie der Telecom schon. Rückblickend betrachtet war die Zeit, in der wir uns mit dem Internet in Namibia jetzt befinden, auch in Europa und USA die goldene Zeit der Internetanbieter. Die haben mit den langsamen Modemverbindungen und Nutzungspreisen, die minutenweise abgerechnet wurden, eine goldene Nase verdient. Wer gibt das schon freiwillig auf?"
Die Situation ändern könnten im Endeffekt nur die Internetnutzer selbst, so die Experten. Sie müssten Druck ausüben auf die Regulierungsbehörde NCC (Namibian Communications Commission), die als einzige eine Öffnung des Marktes herbeiführen kann. Die Wirtschaft selbst traut sich das nicht, denn die will sich nicht mit David Imbili anlegen, dem Vorsitzenden der NCC. Imbili ist unter anderem der Schwiegersohn des SWAPO-Präsidenten Sam Nujoma.
Windhoek - "Wir könnten morgen anfangen, Breitbandzugänge für den privaten Benutzer anzubieten. Aber wir haben eben ein Staatsmonopol und eine ebenso staatliche Regulierungsstelle im Bereich der Telekommunikation, die das mit allen Mitteln verhindern. Deshalb glaube ich nicht daran, dass die zurzeit in Südafrika stattfindende Entwicklung so schnell in Namibia ankommen wird. Ich schätze, die Namibier werden sich noch mindestens eineinhalb Jahre gedulden müssen, bevor sie schnellere Internetzugänge erhalten, die sich auch der Privatnutzer leisten kann". Diese Einschätzung stammt von dem Geschäftsführer eines namhaften Windhoeker Internetdienstleisters. Genau wie alle anderen Branchenkenner, mit der sich die AZ unterhalten hat, war er nur unter Weglassung seines Namens bereit, sich überhaupt zu dem Thema zu äußern.
Der Grund für die ungewohnte Schüchternheit in einer der weltweit am stärksten wachsenden Wirtschaftsbereiche überhaupt liegt in der namibischen Politik begründet, fürchtet der lokale Vertreter eines der großen europäischen IT-Ausrüster. "Die staatliche Telecom hat in den vergangenen zehn Jahren große Summen in die Digitalisierung des namibischen Kommunikationsnetzes investiert. Natürlich sollen sich diese Investitionen erstmal ordentlich rentieren, deshalb hat die Telecom es nicht eilig mit einer Öffnung des Marktes oder zügiger Umstellung auf günstige Breitbandanschlüsse oder gar Flatrates."
Das bestätigte auch der IT-Administrator eines größeren lokalen Unternehmens, das wie viele andere unter hohen Internetkosten bei minimalem Datendurchsatz in Namibia zu leiden hat. "Die aktuelle Situation ist mehr als unbefriedigend, besonders wenn man weiß, dass die Marktöffnung in Südafrika zur gleichen Zeit rasant voran schreitet. Aus rein betriebswirtschaftlicher Sicht allerdings verstehe ich die Bummelstrategie der Telecom schon. Rückblickend betrachtet war die Zeit, in der wir uns mit dem Internet in Namibia jetzt befinden, auch in Europa und USA die goldene Zeit der Internetanbieter. Die haben mit den langsamen Modemverbindungen und Nutzungspreisen, die minutenweise abgerechnet wurden, eine goldene Nase verdient. Wer gibt das schon freiwillig auf?"
Die Situation ändern könnten im Endeffekt nur die Internetnutzer selbst, so die Experten. Sie müssten Druck ausüben auf die Regulierungsbehörde NCC (Namibian Communications Commission), die als einzige eine Öffnung des Marktes herbeiführen kann. Die Wirtschaft selbst traut sich das nicht, denn die will sich nicht mit David Imbili anlegen, dem Vorsitzenden der NCC. Imbili ist unter anderem der Schwiegersohn des SWAPO-Präsidenten Sam Nujoma.
Kommentar
Allgemeine Zeitung
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