Kein Strom in der Nacht?

Namibia steckt in einer Krise. Die SADC-Region steckt in einer Krise. Denn der Strombedarf in fast allen SADC-Ländern ist weitaus höher als der selbst erzeugte Strom. Dies ist allerdings nicht Neues und die Bewohner von Südafrika und teils von Namibia haben sich mittlerweile an Abschaltungen (Load shedding) gewöhnt. Um die Krise zu bewältigen, erwägt NamPower nun zwei große Projekte, die mehrere Milliarden Namibia-Dollar verschlingen werden.

So soll das bereits seit mindestens zwei Jahrzehnten im Gespräch stehende Kraftwerk im Süden gebaut werden und Kudugas nutzen. Die Entwicklung kostet allerdings über eine Milliarde US-Dollar, meinte NamPower-Chef Paulinus Shilamba gestern. Namibia könne sich das nicht leisten, deshalb müsse ein Investor mit ins Boot springen. Andere Option: Bei Arandis soll zudem ein 500-MW-Kohlekraftwerk gebaut werden, das Namibias Bedarf decken soll.

Allerdings konzentriert sich NamPower nicht auf erneuerbare Quellen wie Solarenergie oder Windkraft. Denn, wie Shilamba meint, mit einem Solarkraftwerk würde es lediglich Strom am Tag geben, wenn die Sonne scheint - in der Nacht nicht. Oder ein Windpark könnte nur dann Energie produzieren, wenn es Wind gibt. Sonst nicht. Schade eigentlich, denn in Namibia scheint die Sonne doch mehr als 300 Tage im Jahr. Außerdem gibt es Speichermöglichketen.