Kein Unschuldsengel
Ein Interessenträger beschuldigt den anderen - so geschieht es derzeit in der Debatte zum geplanten Vorhaben der Firma Namibia Marine Phosphate (NMP), die den Rohstoff Phosphat vor der namibischen Küste vom Meeresboden abbauen will. Die Fischindustrie steht als Unschuldsengel da und argumentiert mit dem drohenden Zusammenbruch des Sektors - doch ganz so unschuldig ist diese Branche nicht.
Namibia ist mit einer großen Vielzahl von Ressourcen gesegnet - seien es Kupfer, Diamanten, Fluorspar oder andere Mineralien. Zudem kann sich das Land international stolz den Titel geben, eine weitgehend nachhaltige Fischerei zu betreiben. Über 13000 Personen sollen in dem Sektor angestellt sein. Dass eine potenzielle Mine im Meer dieser Industrie große Sorgen bereitet, ist natürlich verständlich. Schließlich kommt die Frage auf, ob somit tausende Arbeitsstellen bedroht sind. Allerdings muss man in diesem Fall nicht der Firma Namibia Marine Phosphate den Vorwurf machen, die Umwelt zu zerstören, sondern der Regierung. Schließlich will die Regierung so viel Geld wie möglich aus allen Sektoren holen. Wie hatte es Umweltexperte Peter Tarr mit Bezug auf das geplante Gecko-Chemiewerk bei einem öffentlichen Dialog so schön ausgedrückt: "Die Regierung buttert ihren Toast auf beiden Seiten." Auf der einen Seite möchte die Regierung den Tourismus fördern und die Umwelt erhalten und auf der anderen Seite auch den Bergbau in dem gleichen Gebiet zulassen. Wie geht man damit um?
Bis dato hat die Firma NMP mit ihrem Vorhaben international viel Aufmerksamkeit bekommen. Schließlich wäre es das erste Mal, dass Phosphat im Meer abgebaut wird - und das in einem der produktivsten Ströme der Welt, dem Benguela-Strom. Natürlich reicht eine schnell zusammengestellte Umweltverträglichkeitsstudie (EIA) nicht aus. Dieses Vorhaben muss im Detail und langfristig analysiert werden, weil "wir noch nicht wissen, welche Tierarten in dem Gebiet vorkommen", wie es aus dem Fischereiministerium heißt. Es ist andererseits verständlich, dass die EIA binnen Rekordzeit vervollständigt wurde, denn das war eine Forderung des Bergbauministeriums. Diese Behörde hatte NMP die Abbaulizenz unter der Voraussetzung in Aussicht gestellt, wenn die Studie binnen sechs Monaten vervollständigt wird.
NMP gilt jetzt als Bösewicht. Die Regierung hat mit der Erteilung der Lizenz aber das Vorhaben gestützt, doch der Rest vom Land will dieses Projekt offenbar nicht. Der Großteil aller Interessenträger hat sich gegen die Firma gestellt, inklusive die Fischindustrie. Aber die ist nicht ganz so unschuldig. Es ist schon oft thematisiert worden, dass Fischereiboote beim Schleifen/Trawling ihrer Netze auf dem Meeresboden Schaden anrichten. Doch dies kann nicht bewiesen werden, denn niemand untersucht den Meeresboden. Und: Welchen und wie viel Beifang gibt es wirklich? So wie NMP sollte die Fischerei genauer untersucht werden.
Namibia ist mit einer großen Vielzahl von Ressourcen gesegnet - seien es Kupfer, Diamanten, Fluorspar oder andere Mineralien. Zudem kann sich das Land international stolz den Titel geben, eine weitgehend nachhaltige Fischerei zu betreiben. Über 13000 Personen sollen in dem Sektor angestellt sein. Dass eine potenzielle Mine im Meer dieser Industrie große Sorgen bereitet, ist natürlich verständlich. Schließlich kommt die Frage auf, ob somit tausende Arbeitsstellen bedroht sind. Allerdings muss man in diesem Fall nicht der Firma Namibia Marine Phosphate den Vorwurf machen, die Umwelt zu zerstören, sondern der Regierung. Schließlich will die Regierung so viel Geld wie möglich aus allen Sektoren holen. Wie hatte es Umweltexperte Peter Tarr mit Bezug auf das geplante Gecko-Chemiewerk bei einem öffentlichen Dialog so schön ausgedrückt: "Die Regierung buttert ihren Toast auf beiden Seiten." Auf der einen Seite möchte die Regierung den Tourismus fördern und die Umwelt erhalten und auf der anderen Seite auch den Bergbau in dem gleichen Gebiet zulassen. Wie geht man damit um?
Bis dato hat die Firma NMP mit ihrem Vorhaben international viel Aufmerksamkeit bekommen. Schließlich wäre es das erste Mal, dass Phosphat im Meer abgebaut wird - und das in einem der produktivsten Ströme der Welt, dem Benguela-Strom. Natürlich reicht eine schnell zusammengestellte Umweltverträglichkeitsstudie (EIA) nicht aus. Dieses Vorhaben muss im Detail und langfristig analysiert werden, weil "wir noch nicht wissen, welche Tierarten in dem Gebiet vorkommen", wie es aus dem Fischereiministerium heißt. Es ist andererseits verständlich, dass die EIA binnen Rekordzeit vervollständigt wurde, denn das war eine Forderung des Bergbauministeriums. Diese Behörde hatte NMP die Abbaulizenz unter der Voraussetzung in Aussicht gestellt, wenn die Studie binnen sechs Monaten vervollständigt wird.
NMP gilt jetzt als Bösewicht. Die Regierung hat mit der Erteilung der Lizenz aber das Vorhaben gestützt, doch der Rest vom Land will dieses Projekt offenbar nicht. Der Großteil aller Interessenträger hat sich gegen die Firma gestellt, inklusive die Fischindustrie. Aber die ist nicht ganz so unschuldig. Es ist schon oft thematisiert worden, dass Fischereiboote beim Schleifen/Trawling ihrer Netze auf dem Meeresboden Schaden anrichten. Doch dies kann nicht bewiesen werden, denn niemand untersucht den Meeresboden. Und: Welchen und wie viel Beifang gibt es wirklich? So wie NMP sollte die Fischerei genauer untersucht werden.
Kommentar
Allgemeine Zeitung
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