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Kein Wasser wegen Sabotage?
Kein Wasser wegen Sabotage?

Kein Wasser wegen Sabotage?

Zufuhr im Krankenhaus wieder hergestellt – Kongo-Fieber bestätigt
Nina Cerezo
Von Nina Cerezo, Windhoek

Das Wasserproblem im Windhoeker Katutura-Krankenhaus habe am Freitag begonnen, berichtet Gesundheitsminister Dr. Bernard Haufiku auf der gestrigen Pressekonferenz in Windhoek. Doch nicht alles, was die Zeitung „The Namibian“ in ihrer Titelgeschichte von Dienstag darlegte, sei tatsächlich wahr. So habe sich Haufiku gemeinsam mit einem Gesundheitsteam vor Ort ein Bild gemacht und entgegen der Schilderungen in der Zeitung keinen „Gestank von Exkrementen“ wahrnehmen können. „Und ich lade jeden herzlich dazu ein, selbst zu dem Krankenhaus zu fahren und seine Schilderungen auf das tatsächlich Erlebte zu basieren“, fährt der Minister fort, der auch erklärt, wie es zu der Wasserunterbrechung kommen konnte.

Saboteur am Werk?

Dabei habe jemand das Hauptventil zum Krankenhaus geschlossen, so dass die Pumpe, die normalerweise das Wasser aus den unter der Erde liegenden Tanks, in denen die Leitung endet, in die insgesamt 105 Wassertanks auf dem Dach des Krankenhauses befördert, „ins Leere“ gepumpt habe und dabei kaputt gegangen sei. Wer jedoch das Ventil zugedreht hat, sei bislang unklar. Staatsekretärin Petronella Masabame sprach in diesem Zusammenhang von Sabotage mit einem unbekannten Motiv, wobei man zur Klärung dessen auf die Ermittlungen hoffe.

Gemäß dem Minister hatte die Stadt Windhoek vor kurzem Reparaturen an der beim Krankenhaus endenden Wasserleitung vorgenommen, wobei womöglich „jemand Unerfahrenes“ geschickt worden sei. Er verwies auf die städtische Verwaltung, von der trotz Einladung kein Vertreter zum Pressetreffen erschienen war.

Kurz vor Redaktionsschluss traf jedoch eine schriftliche Stellungnahme der Stadtverwaltung ein, in der erklärt wird, dass diese Samstagabend gegen 21.30 Uhr informiert worden sei und um 22 Uhr das Ventil wieder geöffnet habe. Auch der Verwaltung sei unklar, wer die Leitung geschlossen habe, doch wird in der Meldung darauf hingewiesen, dass das Arbeitsministerium kürzlich Leitungen auf dem Krankenhausgelände repariert habe. „Wir haben noch einige der Werkzeuge gefunden“, heißt es in dem Schreiben, in dem auch darauf hingewiesen wird, dass aufgrund des Standorts des Ventils auf dem Krankenhausareal die Ministerien für Gesundheit und Arbeit Verantwortung übernehmen müssten.

Beim Treffen anwesende Vertreter des Arbeitsministeriums verwiesen hingegen auf den Khomas-Regionalrat und erläuterten, dass sie für die Instandhaltung der Leitungen nicht verantwortlich seien. Weiter versicherten die Sprecher jedoch, dass die Situation nun unter Kontrolle sei und entsprechende Maßnahmen eingeleitet werden sollen, „um eine solche Situation künftig zu verhindern“. Mittlerweile sei die kaputte Pumpe durch eine funktionierende ersetzt worden, so dass die Wassertanks wieder zu 80 Prozent gefüllt seien.

Wassertanks eine Gefahr?

Haufiku sieht in diesen jedoch eine weitere Herausforderung. So habe er nach seinem Besuch des Krankenhauses vom Arbeitsministerium einen Nachweis gefordert, dass die Wassertanks auf dem Dach tatsächlich im Originalplan des Krankenhauses berücksichtigt worden seien. „Denn das ist schon eine enorme Last und wir müssen sicherstellen, dass das Gebäude dadurch nicht auf einmal zusammenbricht“, erläutert der Minister. Sollten die Tanks nicht in der Planung integriert gewesen sein, müsse man sie entfernen, betont Haufiku.

An Kongo-Fieber erkrankt

Des Weiteren bestätigt Dr. Fady Ashmawy, Chefarzt des Katutura-Krankenhauses, einen Fall von Kongo-Fieber. „Der Patient wurde vor vier Tagen aus dem Krankenhaus in Gobabis in das Windhoeker Zentralkrankenhaus gebracht, wobei wir gestern schließlich von dem positiven Ergebnis des Tests überrascht waren“, so der Chefarzt. Der Patient stamme aus einem Dorf in der Nähe von Gobabis, sein Zustand sei stabil. Dr. Ashmawy weist auch darauf hin, dass „kein Grund zur Panik“ bestehe und dies sowohl im Hinblick auf Kongo-Fieber, als auch auf Hepatitis E, wobei hier die Anzahl der Verdachtsfälle sinke.

Weniger Malaria-Todesfälle

Anders bei der Infektionskrankheit Malaria: Diese komme aufgrund der aktuellen Regenzeit nun in die brisante Phase und Verdachtsfälle seien aus ingesamt sechs Regionen genannt worden. Dabei handle es sich vor allem um das Grenzgebiet im Norden, wobei bislang in der Sambesi- und in den Kavango-Regionen mehr Fälle als im gleichen Zeitraum des Vorjahrs gemeldet worden seien. Im Januar habe es sechs Tote gegeben, während es in den ersten vier Wochen des Jahres 2017 insgesamt 15 gewesen seien. Gesundheitsteams seien bereits in die entsprechenden Gebiete entsandt worden, um dort zum einen Aufklärungsarbeit zu leisten sowie zum anderen Sprühmaßnahmen durchzuführen.

Kommentar

Allgemeine Zeitung 2024-11-22

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