"Keine Überraschung"
Vom Ehebruch mit einer Andersfarbigen, zu einer Zeit als das nicht nur Tabubruch sondern auch gesetzeswidrig war, handelt Sydows Gewinnergeschichte "Alter Mann". Und davon, dass die Mutter schuld war, schreibt der Autor - weil sie das Stillen ihres Sohnes einer Amme überlassen hatte. Sydows psychologisch eher weniger, dafür aber stilistisch umso mehr überzeugende Kurzgeschichte verstehe es "in gelungener Weise, Literatur zu politisieren", befand die fünfköpfige Jury. Und vermachte ihm einen Bargeldpreis von N$ 1 500, gestiftet von Hans-Erik Staby.
Der zweite Preis des Wettbewerbs, der dieses Mal zu Einsendungen unter dem Motto "Wanderungen" aufgerufen hatte, ging an Irmela Erlank-Rethemeyer. Für ihr Sonett "Der Weg", dessen Tenor laut Jury Vergänglichkeit ist "und doch im letzten Terzett Hoffnung erkennen lässt", wurde sie mit einem Geldpreis von N$ 1 000 belohnt. Den dritten Platz belegte Almut Heddenhausen mit ihrer Erzählung "Die Prüfung". Darin erzählt die Hobbyautorin in Ich-Form von einer Wanderung durch den Fischflusscanyon und dem Kampf gegen Müdig- und Mutlosigkeit. Der Preis: eine kostenlose Teilnahme an der nächsten Literaturwerkstatt in Arandis.
Eher am Rande meldet Felsgraffiti eine viel bedeutendere Literaturauszeichnung, die einen ehemaligen Referenten der Schreibwerkstatt und einstigen Felsgraffiti-Juror betrifft: Der in Namibia lebende bundesdeutsche Autor Bernhard Jaumann wurde im März für seinen Kurzkrimi "Schnee an der Blutkuppe" mit dem Friedrich-Glauser-Preis 2008 ausgezeichnet. Der Friedrich-Glauser-Preis ist nach dem Deutschen Krimi-Preis die wohl wichtigste Auszeichnung für deutsche Kriminalliteratur. Felsgraffiti stellt außerdem Jaumanns jüngsten Roman vor, der teilweise in Namibia spielt: "Geiers Mahlzeit", erschienen im März diesen Jahres im Nautilus Verlag.
Neben den besten Wettbewerbsbeiträgen hat die jüngste Felsgraffiti-Ausgabe auch Gedichte abgedruckt, die in der letzten Schreibwerkstatt Arandis entstanden sind. "Aus der Welt der Literatur" berichtet Helmut Sydow von seiner Begegnung mit dem südafrikanischen Autor André P. Brink, und Klaus Becker gedenkt Wilhelm Busch zu dessen 100. Todestag. Dieter Esslinger bringt ein Porträt des DAAD-Mitarbeiters an der Universität Namibia, Jörg Klinner, und Prof. Marianne Zappen-Thomson teilt ihre "lockeren Gedanken zu Geschichte versus Geschichten". Ursula Dahlet unterhält sich mit Erika Falk und deren Verlegerin Katharina Thölken über deren Hörbuch "Wo Engel Eulen küssen", und Ingrid Kubisch interpretiert Anne Schusters Roman "Begegnung mit einer Vergessenen".
Unterm Strich: es ist eine gelungene Ausgabe von Felsgraffiti. Die halbjährlich erscheinende "Literaturzeitschrift für Namibia" erfreut sich scheints wachsender Beliebtheit: Rund 250 Exemplare finden zahlende Abnehmer (Handelspreis N$ 35), gedruckt wird sie einer Auflage von 400 Stück - "die meisten verkaufen wir kostenlos", lacht Dieter Esslinger.
Wer in der nächsten Ausgabe mit dabeisein möchte, hat bis zum 31. Oktober Zeit, Leserbriefe oder Beiträge einzusenden. Felsgraffiti Sekretariat: P.O.Box 5622, Windhoek, E-Mail: [email protected].
Der zweite Preis des Wettbewerbs, der dieses Mal zu Einsendungen unter dem Motto "Wanderungen" aufgerufen hatte, ging an Irmela Erlank-Rethemeyer. Für ihr Sonett "Der Weg", dessen Tenor laut Jury Vergänglichkeit ist "und doch im letzten Terzett Hoffnung erkennen lässt", wurde sie mit einem Geldpreis von N$ 1 000 belohnt. Den dritten Platz belegte Almut Heddenhausen mit ihrer Erzählung "Die Prüfung". Darin erzählt die Hobbyautorin in Ich-Form von einer Wanderung durch den Fischflusscanyon und dem Kampf gegen Müdig- und Mutlosigkeit. Der Preis: eine kostenlose Teilnahme an der nächsten Literaturwerkstatt in Arandis.
Eher am Rande meldet Felsgraffiti eine viel bedeutendere Literaturauszeichnung, die einen ehemaligen Referenten der Schreibwerkstatt und einstigen Felsgraffiti-Juror betrifft: Der in Namibia lebende bundesdeutsche Autor Bernhard Jaumann wurde im März für seinen Kurzkrimi "Schnee an der Blutkuppe" mit dem Friedrich-Glauser-Preis 2008 ausgezeichnet. Der Friedrich-Glauser-Preis ist nach dem Deutschen Krimi-Preis die wohl wichtigste Auszeichnung für deutsche Kriminalliteratur. Felsgraffiti stellt außerdem Jaumanns jüngsten Roman vor, der teilweise in Namibia spielt: "Geiers Mahlzeit", erschienen im März diesen Jahres im Nautilus Verlag.
Neben den besten Wettbewerbsbeiträgen hat die jüngste Felsgraffiti-Ausgabe auch Gedichte abgedruckt, die in der letzten Schreibwerkstatt Arandis entstanden sind. "Aus der Welt der Literatur" berichtet Helmut Sydow von seiner Begegnung mit dem südafrikanischen Autor André P. Brink, und Klaus Becker gedenkt Wilhelm Busch zu dessen 100. Todestag. Dieter Esslinger bringt ein Porträt des DAAD-Mitarbeiters an der Universität Namibia, Jörg Klinner, und Prof. Marianne Zappen-Thomson teilt ihre "lockeren Gedanken zu Geschichte versus Geschichten". Ursula Dahlet unterhält sich mit Erika Falk und deren Verlegerin Katharina Thölken über deren Hörbuch "Wo Engel Eulen küssen", und Ingrid Kubisch interpretiert Anne Schusters Roman "Begegnung mit einer Vergessenen".
Unterm Strich: es ist eine gelungene Ausgabe von Felsgraffiti. Die halbjährlich erscheinende "Literaturzeitschrift für Namibia" erfreut sich scheints wachsender Beliebtheit: Rund 250 Exemplare finden zahlende Abnehmer (Handelspreis N$ 35), gedruckt wird sie einer Auflage von 400 Stück - "die meisten verkaufen wir kostenlos", lacht Dieter Esslinger.
Wer in der nächsten Ausgabe mit dabeisein möchte, hat bis zum 31. Oktober Zeit, Leserbriefe oder Beiträge einzusenden. Felsgraffiti Sekretariat: P.O.Box 5622, Windhoek, E-Mail: [email protected].
Kommentar
Allgemeine Zeitung
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