Keine Brandstifter verhaftet
Ohahandja - Zahlreiche Veldbrände in diesem Jahr seien auf Nachlässigkeit und Brandstiftung zurückzuführen, sagten Farmer und Polizisten während des Treffens des Forums zur Kriminalitätsbekämpfung in Okahandja in der vergangenen Woche. Organisiert hatte das zweite Treffen des Forums der landwirtschaftliche Regionalverband Okahandja. Zugegen waren Vertreter der Polizeiwachen Okahandja, Hochfeld und Ovitoto, ein Naturschutzbeamter und Vertreter der Farmervereine Okahandja, Hochfeld und Imkerhof. Die Farmer sagten, dass in zahlreichen Fällen festgestellt werden konnte, wer einen Veldbrand verursacht habe, aber die Polizei musste auf Frage der AZ zugeben, dass sie noch nie jemanden wegen Brandstiftung festgenommen habe. "Wir hatten den Fall, dass Kinder von Farmarbeitern ein Warzenschwein aus seiner Erdhöhle mit Hilfe von brennenden Gras und Rauch jagen wollten und als das Tier heraus stürmte, flog brennendes Gras in die trockene umliegende Weide. Das Endresultat war, dass über 10000 Hektar Weide abbrannten", sagte einer der Farmer. Im vergangenen Jahr hatten Wilderer Feuer gelegt, als ein Farmer mit seinen Angestellten deren Spuren folgten - niemand wurde bisher verhaftet.
Ein weiteres Problem welches bei dem Treffen angesprochen wurde sind die niedrigen Strafen für Wilderer. Seit über zehn Jahren ist das neue Naturschutzgesetz in Arbeit und deshalb gelten noch die inzwischen veralteten Gesetze und Strafen. "Wenn ich bei einem Stoppschild nicht anhalte, muss ich 1500 Namibia-Dollar zahlen, aber wenn ein Wilderer bei mir einen Kudu erlegt und das Fleisch verkauft und erwischt wird, kann er mit höchstens 300 N$ bestraft werden", sagte Hellmut Förtsch. Die Gesetzesvertreter waren der Meinung, dass Wilderer inzwischen zugeben illegal gejagt zu haben, kurz danach das nächste Wildtier erlegen, dass Fleisch für über 1000 N$ illegal verkaufen und dann ihre Strafe bezahlen. Die Vertreter der Farmer forderten, dass weitere Gesetzesübertretungen, wie unerlaubtes Betreten von Privateigentum, mögliche illegale Jagdmethoden (z.B. Jagd mit Hunden oder in der Nacht) und Transport und Verkauf von Fleisch ohne Genehmigung zusätzlich anhängig gemacht werden, damit die Strafen höher ausfallen.
Bei dem ersten Treffen des "Crime Prevention Forums" im März dieses Jahres, war der Polizei ein Computer übergeben worden, damit diese einen schnellen Zugriff auf Daten von Vieh haben, damit Tiere anhand der Ohrmarken identifiziert werden können. Dadurch sollte vor allem Viehdiebstahl eingeschränkt werden. Dem Forum wurde mitgeteilt, dass der Computer bisher nicht dementsprechend programmiert sei, um Zugriff auf die Daten des namibischen Fleischrates zu haben wo alle Tiere registriert sind und auch nicht mit dem Transportministerium verbunden sei, um anhand von Autokennzeichen die Besitzer ausfindig zu machen. Es sollen nun Sponsoren gefunden werden, um den Computer dementsprechend einzurichten.
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Allgemeine Zeitung
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