Keine Denkmäler, aber Merkmale in Otjiwarongo
Gehste heute durch Ortschaften, deren Gründung in die Anfänge der Kolonialsiedlerzeit zurückreichen, müssen notgedrungen Veränderungen auffallen. Wandel und Veränderung, die sich entweder infolge deutsch-südafrikanischen und südafrikanisch-namibischen Regimewechsels vollzogen haben, aber auch ohne direkte politische Einwirkung mit dem Zahn der Zeit auf die Bühne gekommen sind. Straßen-, Gebäude- und selbst Ortsnamen werden die Comräd-Ideologen noch eine ganze Weile beschäftigen, kluge oder dämliche Neubenennungen vorzunehmen.
Die meisten Neubenennungen sind aus mehreren Gründen allerdings dämlich, so wie die Namensgebung nach noch lebenden Braven und Bravourösen. Nehmen wir den Gründungsvater Comräd Omushamane Osema Shafiishuna Nujoma, dessen Name bis zum Overkill lange schon landauf, landab verbraucht is, dass die übernächste Generation dafür wahrscheinlich neue Helden und hoffentlich auch Themen mit Pflanzen, Tieren oder Landesmerkmalen finden wird. Der Sättigungsgrad mit Nujoma-Namen is huka erreicht.
In Otjiwarongo, der Hauptstadt des mittleren Nordens, sind solche Zeichen des schleichenden oder offenen Wandels an einfachen Beispielen ebenfalls leicht ersichtlich. Es gibt eine Swembad-Straße, denn die Stadt hatte genau wie Okahandja und Omaruru einmal ein Schwimmbad, eine Selbstverständlichkeit für jede Kommune, die im Lande der heißen Sonne - dazu des Wappengestirns - etwas auf sich hält. Aber es heißt „hatte“, denn die neuen Stadtväter kommen in der Regel aus einer Kultur, in der fast mehr Menschen ertrinken als das Schwimmen erlernen. Ähnlich wie Kirchengebäude in vielen Kuhbläken und Ortschaften in Europa zu Schuppen, Galerien oder Restaurants umfunktioniert werden, macht man in Jung-Namibia hier eine Gaststätte daraus oder man lässt die Anlage sommer so vergammeln wie in Okahandja, zusammen mit den Herero-Häuptlingsgräbern. Und in Tsoaxhaobmund ham die Stadtväter, Spießbürger und Banausen ihr olympisches Hallenbad im faulen Kompromiss gegen eine halbe Olympia-Portion eingetauscht … Aber halt und stopp! Die Litanei plagt den Leser mos schon huka und sattsam dazu.
Ein Besuch des Geländes der Vorzeigeschule in Otjiwarongo auf weitläufigem Areal mit schattigen Bäumen und Palmen vor dem Schulsekretariat spricht an, von kleineren Verfallserscheinungen abgesehen. Aber auch hier zeigt sich der Zeitenwandel. Der Stachel- und Maschendraht bis auf über zwei Meter Höhe gehört zu den Wahrzeichen der Neuzeit, in der die Beutekultur floriert und weder vor Schule noch Kindergarten Halt macht, wenn die Betreiber sich nich zu schützen wissen.
Im Hause Namibia eben.
Die meisten Neubenennungen sind aus mehreren Gründen allerdings dämlich, so wie die Namensgebung nach noch lebenden Braven und Bravourösen. Nehmen wir den Gründungsvater Comräd Omushamane Osema Shafiishuna Nujoma, dessen Name bis zum Overkill lange schon landauf, landab verbraucht is, dass die übernächste Generation dafür wahrscheinlich neue Helden und hoffentlich auch Themen mit Pflanzen, Tieren oder Landesmerkmalen finden wird. Der Sättigungsgrad mit Nujoma-Namen is huka erreicht.
In Otjiwarongo, der Hauptstadt des mittleren Nordens, sind solche Zeichen des schleichenden oder offenen Wandels an einfachen Beispielen ebenfalls leicht ersichtlich. Es gibt eine Swembad-Straße, denn die Stadt hatte genau wie Okahandja und Omaruru einmal ein Schwimmbad, eine Selbstverständlichkeit für jede Kommune, die im Lande der heißen Sonne - dazu des Wappengestirns - etwas auf sich hält. Aber es heißt „hatte“, denn die neuen Stadtväter kommen in der Regel aus einer Kultur, in der fast mehr Menschen ertrinken als das Schwimmen erlernen. Ähnlich wie Kirchengebäude in vielen Kuhbläken und Ortschaften in Europa zu Schuppen, Galerien oder Restaurants umfunktioniert werden, macht man in Jung-Namibia hier eine Gaststätte daraus oder man lässt die Anlage sommer so vergammeln wie in Okahandja, zusammen mit den Herero-Häuptlingsgräbern. Und in Tsoaxhaobmund ham die Stadtväter, Spießbürger und Banausen ihr olympisches Hallenbad im faulen Kompromiss gegen eine halbe Olympia-Portion eingetauscht … Aber halt und stopp! Die Litanei plagt den Leser mos schon huka und sattsam dazu.
Ein Besuch des Geländes der Vorzeigeschule in Otjiwarongo auf weitläufigem Areal mit schattigen Bäumen und Palmen vor dem Schulsekretariat spricht an, von kleineren Verfallserscheinungen abgesehen. Aber auch hier zeigt sich der Zeitenwandel. Der Stachel- und Maschendraht bis auf über zwei Meter Höhe gehört zu den Wahrzeichen der Neuzeit, in der die Beutekultur floriert und weder vor Schule noch Kindergarten Halt macht, wenn die Betreiber sich nich zu schützen wissen.
Im Hause Namibia eben.
Kommentar
Allgemeine Zeitung
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