Keine gerade Linie erkennbar
Fachleute aus Verbänden und Gremien rund um den Arbeitsmarkt trafen sich gestern zu einer Diskussionsrunde über die Fortschritte der Affirmative Action.
Gastgeber im Hotel Intercontinental war die Friedrich Ebert Stiftung.
Windhoek "Die Wirtschaftsstruktur in Namibia ist in weiten Teilen die gleiche geblieben wie zu Apartheidszeiten. Aus dieser Sicht gehen die Ausgleichsmaßnahmen der letzten 13 Jahre überhaupt noch nicht weit genug". Das ist die Ansicht von Vilbert Usiku, dem Leiter der Kommission zur Gleichstellung am Arbeitsplatz (EEC). Elize Fahl vom Namibischen Arbeitgeberverband hielt dagegen, dass oft die Entscheidungen, die unter dem Deckmantel der Affirmative Action getroffen werden, dieser gerade im Wege stehen würden. Als Beispiel nannte sie die Bestimmungen bei der Vergabe von Arbeitserlaubnissen für ausländische Experten. Eine nicht verlängerbare, zwölfmonatige Arbeitserlaubnis für Menschen, die Namibiern Wissen vermitteln sollen, führe zu Frustration auf allen Seiten. Die Ausbilder könnten ihre Arbeit zumeist nicht abschließen und die Auszubildenden würden unterqualifiziert zurückgelassen werden. Frau Fahl schlug vor, dass Arbeitsgenehmigungen auf weitere zwei Jahre verlängert werden können, damit Qualifikationen auch wirklich nutzbringend vermittelt werden können.
Frau Fahl stimmte zwar grundsätzlich für die Aufrechterhaltung der Affirmative Action, erinnerte aber auch an deren Grenzen: "Wir dürfen nicht vergessen, wo die Probleme Namibias wirklich liegen. Wir haben es in erster Linie mit einem Mangel an Qualifikationen für die moderne Wirtschaft zu tun und nicht mit einem Mangel an Ausgleichsmaßnahmen. Die Realität wird uns vom Weltmarkt vorgegeben. Um dort bestehen zu können, ist eine gut ausgebildete Arbeitnehmerschft zwingend notwendig."
Herbert Jauch vom Labour Ressource and Research Institut (LaRRi) wies darauf hin, wie weit man noch vom Ziel entfernt sei. Solange über 50% der Namibier unterhalb der Armutsgrenze lebten, könne man noch nicht von größeren Fortschritten im Ausgleich der Kulturen reden.
Gastgeber im Hotel Intercontinental war die Friedrich Ebert Stiftung.
Windhoek "Die Wirtschaftsstruktur in Namibia ist in weiten Teilen die gleiche geblieben wie zu Apartheidszeiten. Aus dieser Sicht gehen die Ausgleichsmaßnahmen der letzten 13 Jahre überhaupt noch nicht weit genug". Das ist die Ansicht von Vilbert Usiku, dem Leiter der Kommission zur Gleichstellung am Arbeitsplatz (EEC). Elize Fahl vom Namibischen Arbeitgeberverband hielt dagegen, dass oft die Entscheidungen, die unter dem Deckmantel der Affirmative Action getroffen werden, dieser gerade im Wege stehen würden. Als Beispiel nannte sie die Bestimmungen bei der Vergabe von Arbeitserlaubnissen für ausländische Experten. Eine nicht verlängerbare, zwölfmonatige Arbeitserlaubnis für Menschen, die Namibiern Wissen vermitteln sollen, führe zu Frustration auf allen Seiten. Die Ausbilder könnten ihre Arbeit zumeist nicht abschließen und die Auszubildenden würden unterqualifiziert zurückgelassen werden. Frau Fahl schlug vor, dass Arbeitsgenehmigungen auf weitere zwei Jahre verlängert werden können, damit Qualifikationen auch wirklich nutzbringend vermittelt werden können.
Frau Fahl stimmte zwar grundsätzlich für die Aufrechterhaltung der Affirmative Action, erinnerte aber auch an deren Grenzen: "Wir dürfen nicht vergessen, wo die Probleme Namibias wirklich liegen. Wir haben es in erster Linie mit einem Mangel an Qualifikationen für die moderne Wirtschaft zu tun und nicht mit einem Mangel an Ausgleichsmaßnahmen. Die Realität wird uns vom Weltmarkt vorgegeben. Um dort bestehen zu können, ist eine gut ausgebildete Arbeitnehmerschft zwingend notwendig."
Herbert Jauch vom Labour Ressource and Research Institut (LaRRi) wies darauf hin, wie weit man noch vom Ziel entfernt sei. Solange über 50% der Namibier unterhalb der Armutsgrenze lebten, könne man noch nicht von größeren Fortschritten im Ausgleich der Kulturen reden.
Kommentar
Allgemeine Zeitung
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