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Keine Gnade für Verbrecher!?
Keine Gnade für Verbrecher!?

Keine Gnade für Verbrecher!?

Stefan Fischer
„Sorge um Namibias Friedlichkeit“ lautete gestern die Überschrift auf Seite 1 der AZ. Sie reflektiert die Gemütslage des Tourismusministeriums (MET) angesichts der jüngsten Überfälle auf Besucher des Landes. Und sie stellt auch dar, was Namibier über die aktuelle Situation denken. Die Sorge ist berechtigt.

Der Zufall hat Regie geführt, als das MET am Montag erkärte, dass es Angriffe auf Touristen aufs Schärfste verturteile und „keine Gnade“ für Verbrecher fordere. Just am gleichen Tag hat ein Richter einem Angeklagten Kaution erteilt, der vergangene Woche an einem Überfall auf deutsche Touristen beteiligt gewesen sein soll. Damit nicht genug: Der Mann wurde bereits 2016 wegen eines ähnlichen Vergehens angeklagt und ebenfalls auf Kaution entlassen - und ist dann untergetaucht. So wird das nichts mit keiner Gnade für Kriminelle.

Indes führt die Polizei einen Eiertanz auf. Die Aussage, dass sich Angriffe auf Touristen nicht gehäuft hätten und dass es solche Verbrechen in anderen Ländern auch gebe, ist weder realitätsnah noch hilfreich. Sollen wir uns deshalb mit der Kriminalität abfinden? Nein! Keine Gnade für Verbrecher! Allerdings braucht man zur erfolgreichen Jagd und Verurteilung von Verbrechern Profis, sprich die Polizei und die Justiz. Aber was, wenn diese den Ernst der Lage verkennen?

Es gibt guten Grund, sich um Namibias Friedlichkeit Sorgen zu machen. Es gibt auch großen Handlungsbedarf, etwas zu tun, damit es friedlich bleibt oder wird. Klar, alle Namibier müssen mithelfen, aber zuerst müssen die Strafverfolgungsbehörden handeln. Mit Ideen und Tatendrang sowie ohne Gnade. Das wird momentan leider vermisst.

Stefan Fischer

Kommentar

Allgemeine Zeitung 2024-11-22

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