(K)Eine Träne zum Abschied
Überraschende Kunde kam jetzt aus der Luftfahrtbranche: Die Fluggesellschaft Air Berlin stellt ihre Flüge nach und von Windhoek ab November ein. Große Tränen werden ihr in der Reisebranche nicht nachgeweint, weil die zweitgrößte deutsche Fluggesellschaft im Vergleich zu Mitbewerbern aus hiesiger Sicht hinsichtlich der Qualität nicht die beste Wahl war - was sich bei der aktuellen Entwicklung erneut bestätigt hat.
Die Entscheidung, dass Air Berlin sich von der Namibia-Route zurückzieht, sei aus Effizienzgründen getroffen worden, heißt es von der Zentrale in Berlin. Mehr wollte man nicht sagen. Freilich gibt es Flugstrecken, auf denen mehr Profit gemacht und für die jedes Flugzeug gebraucht wird. Prestigeziele wie New York und Los Angeles sind sicher wichtiger, wie man anhand der Prahlerei auf der Air-Berlin-Webseite sieht - wogegen dort über die Einstellung der Windhoek-Route nicht eine Silbe verloren wird. So viel zum Thema Kundenfreundlichkeit einer Fluggesellschaft, die bei der internen und externen Kommunikation eine Bruchlandung nach der anderen hinlegt. Die Pressestelle redet allzu gern um den heißen Brei, und die Tatsache, dass das Air-Berlin-Büro in Windhoek die Einstellung der Namibia-Route nach eigenen Angaben nicht von der fernen Zentrale, sondern aus der hiesigen Zeitung erfährt, spricht Bände - obgleich die Zentrale in Berlin behauptet, das Büro in Windhoek informiert zu haben.
Damit nicht genug: Die Pressestelle gibt doch tatsächlich als Ersatz für die Berlin-Windhoek-Verbindung eine Route an, die täglich von Berlin und Düsseldorf nach Abu Dhabi führe, von wo aus man "mit dem strategischen Partner Etihad Airways mehrmals pro Woche nach Johannesburg" fliegen könne. Es ist höchste Zeit, dass die Air-Berlin-Pressestelle lernt, dass selbst Johannesburg noch weitere zwei Flugstunden von Windhoek entfernt ist. Ein Ersatz ist das also nicht! Und es liegt auf der Hand, dass ein Tourist, der ohnehin über den Umweg Südafrika nach Namibia kommen muss, gleich direkt in die Kaprepublik und von dort weiter fliegt.
Zu teuer, zu wenig Platz zwischen den Sitzen, zu unflexibel und preisintensiv bei Umbuchungen - diese Erfahrungen haben hiesige Reisebüros mit Air Berlin gemacht, weshalb nur wenige Fluggäste deren Angebote genutzt haben. Es ist kein wirklicher Trost, dass Air Berlin mit dem Wechsel des Abflug- und Ankunftsflughafens (von München nach Berlin) vor wenigen Wochen - auch diese Entscheidung war übrigens von schlampiger Kommunikation geprägt - der Namibia-Route ohnehin den Todesstoß gegeben hätte. Denn dass Berlin deutlich weniger Fluggäste (und somit Effizienz) als München lockt, liegt auf der Hand und beweisen die Buchungszahlen nach dem Wechsel.
Air Berlin sagt ade zu Namibia. Das Bedauern vor Ort hält sich in Grenzen, weil diese Fluggesellschaft nur zweitbeste Wahl war. Leider ist ein Ersatz (mit Qualität) noch nicht in Sicht.
Die Entscheidung, dass Air Berlin sich von der Namibia-Route zurückzieht, sei aus Effizienzgründen getroffen worden, heißt es von der Zentrale in Berlin. Mehr wollte man nicht sagen. Freilich gibt es Flugstrecken, auf denen mehr Profit gemacht und für die jedes Flugzeug gebraucht wird. Prestigeziele wie New York und Los Angeles sind sicher wichtiger, wie man anhand der Prahlerei auf der Air-Berlin-Webseite sieht - wogegen dort über die Einstellung der Windhoek-Route nicht eine Silbe verloren wird. So viel zum Thema Kundenfreundlichkeit einer Fluggesellschaft, die bei der internen und externen Kommunikation eine Bruchlandung nach der anderen hinlegt. Die Pressestelle redet allzu gern um den heißen Brei, und die Tatsache, dass das Air-Berlin-Büro in Windhoek die Einstellung der Namibia-Route nach eigenen Angaben nicht von der fernen Zentrale, sondern aus der hiesigen Zeitung erfährt, spricht Bände - obgleich die Zentrale in Berlin behauptet, das Büro in Windhoek informiert zu haben.
Damit nicht genug: Die Pressestelle gibt doch tatsächlich als Ersatz für die Berlin-Windhoek-Verbindung eine Route an, die täglich von Berlin und Düsseldorf nach Abu Dhabi führe, von wo aus man "mit dem strategischen Partner Etihad Airways mehrmals pro Woche nach Johannesburg" fliegen könne. Es ist höchste Zeit, dass die Air-Berlin-Pressestelle lernt, dass selbst Johannesburg noch weitere zwei Flugstunden von Windhoek entfernt ist. Ein Ersatz ist das also nicht! Und es liegt auf der Hand, dass ein Tourist, der ohnehin über den Umweg Südafrika nach Namibia kommen muss, gleich direkt in die Kaprepublik und von dort weiter fliegt.
Zu teuer, zu wenig Platz zwischen den Sitzen, zu unflexibel und preisintensiv bei Umbuchungen - diese Erfahrungen haben hiesige Reisebüros mit Air Berlin gemacht, weshalb nur wenige Fluggäste deren Angebote genutzt haben. Es ist kein wirklicher Trost, dass Air Berlin mit dem Wechsel des Abflug- und Ankunftsflughafens (von München nach Berlin) vor wenigen Wochen - auch diese Entscheidung war übrigens von schlampiger Kommunikation geprägt - der Namibia-Route ohnehin den Todesstoß gegeben hätte. Denn dass Berlin deutlich weniger Fluggäste (und somit Effizienz) als München lockt, liegt auf der Hand und beweisen die Buchungszahlen nach dem Wechsel.
Air Berlin sagt ade zu Namibia. Das Bedauern vor Ort hält sich in Grenzen, weil diese Fluggesellschaft nur zweitbeste Wahl war. Leider ist ein Ersatz (mit Qualität) noch nicht in Sicht.
Kommentar
Allgemeine Zeitung
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