Kenias harter Langzeitpräsident: Daniel arap Moi verstorben
Nairobi (dpa) - Fast ein Vierteljahrhundert war Daniel arap Moi, genannt „Professor der Politik“, in Kenia an der Macht. Doch hinter diesem harmlosen Spitznamen verbirgt sich ein Präsident, der die ostafrikanische Nation mit harter Hand regierte. Seine lange Amtszeit (1978 bis 2002) wird heute vor allem mit der Zentralisierung der Macht, Menschenrechtsverletzungen und Korruptionsskandalen in Verbindung gebracht. Moi starb am frühen Dienstagmorgen im Alter von 95 Jahren.
„L'état c'est Moi“ war ein beliebtes Wortspiel von Mois Kritikern: „Der Staat, das bin ich“. Moi kam 1978 nach dem Tod von Jomo Kenyatta an die Macht, Kenias erstem Staatschef nach der Unabhängigkeit von Großbritannien. Zunächst war Moi beliebt und genoss breite Unterstützung im Land. Doch nach einem Putschversuch 1982 konsolidierte er seine Macht. Mit einer Verfassungsänderung machte er Kenia offiziell zum Einparteienstaat. Und ihm wird nachgesagt, die tiefen ethnischen Spannungen im Land zu seinen Gunsten instrumentalisiert zu haben.
Währen des Kalten Krieges wurde Kenia von den westlichen Mächten unterstützt. Nach dem Fall des Eisernen Vorhangs jedoch übten die Verbündeten starken Druck auf Moi aus, ein Mehrparteiensystem einzuführen. Die Wahlen 1992 und 1997 gewann Moi, sie waren aber von Gewalt und Wahlmanipulation geprägt. Auch lange nach Mois Amtszeit sind die Konsequenzen für viele noch zu spüren. Ngugi wa Thiong'o, einer von Kenias prominentesten Schriftsteller, schrieb 2013 in der „New York Times“: „Die Kriecherei und Korruption seiner Ära sind noch immer in der politischen Kultur verwurzelt.“
Moi wurde 1924 in der Region Baringo im Nordwesten Kenias geboren. Er gehörte der Bevölkerungsgruppe der Kalenjin an, einer der größten in Kenia. Moi war einige Jahre verheiratet und hatte acht Kinder.
„L'état c'est Moi“ war ein beliebtes Wortspiel von Mois Kritikern: „Der Staat, das bin ich“. Moi kam 1978 nach dem Tod von Jomo Kenyatta an die Macht, Kenias erstem Staatschef nach der Unabhängigkeit von Großbritannien. Zunächst war Moi beliebt und genoss breite Unterstützung im Land. Doch nach einem Putschversuch 1982 konsolidierte er seine Macht. Mit einer Verfassungsänderung machte er Kenia offiziell zum Einparteienstaat. Und ihm wird nachgesagt, die tiefen ethnischen Spannungen im Land zu seinen Gunsten instrumentalisiert zu haben.
Währen des Kalten Krieges wurde Kenia von den westlichen Mächten unterstützt. Nach dem Fall des Eisernen Vorhangs jedoch übten die Verbündeten starken Druck auf Moi aus, ein Mehrparteiensystem einzuführen. Die Wahlen 1992 und 1997 gewann Moi, sie waren aber von Gewalt und Wahlmanipulation geprägt. Auch lange nach Mois Amtszeit sind die Konsequenzen für viele noch zu spüren. Ngugi wa Thiong'o, einer von Kenias prominentesten Schriftsteller, schrieb 2013 in der „New York Times“: „Die Kriecherei und Korruption seiner Ära sind noch immer in der politischen Kultur verwurzelt.“
Moi wurde 1924 in der Region Baringo im Nordwesten Kenias geboren. Er gehörte der Bevölkerungsgruppe der Kalenjin an, einer der größten in Kenia. Moi war einige Jahre verheiratet und hatte acht Kinder.
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Allgemeine Zeitung
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