Kerstin van Wyk: "Ich wollte schon als Dreijährige Krankenschwester werden"
Geboren in Altena, NRW, in Deutschland, kam Kerstin van Wyk 1996 zum ersten Mal nach Namibia. Als Missionarin und Projektmanagerin baute sie das Projekt "Onyose Trust" auf. Zwischendurch leitete sie noch andere Projekte bis sie 2004 die Geschäftsführung des Johanniter Hilfswerks in Namibia übernahm. Die engagierte 40-Jährige ist vor allem für ihre Zusammenarbeit mit NGOs, der Regierung, Ausbildung von Studenten in Haus- und Krankenpflege sowie aus Radio- und Fernsehinterviews bekannt.
WAZon: Welche drei Dinge würden Sie auf die klassische einsame Insel mitnehmen?
Van Wyk: Meine Bibel, was zu schreiben und ein Zelt, weil ich definitiv zu faul wäre eine Hütte zu bauen.
WAZon: Samstagabend: Wo trifft man Sie?
Van Wyk: Ich gehe gerne in Joe's Beerhouse, zum Inder Tandori oder bei exklusiven Anlässen auch in den Country Club.
WAZon: Welches Buch lesen Sie gerade?
Van Wyk: Soeben habe ich von Joseph Diescho "Troubled Waters" und "Born Under the Sun" gelesen. Beide Bücher handeln von der Geschichte Namibias, insbesondere der Apartheidszeit.
WAZon: Welche drei Filme haben Sie zuletzt im Kino gesehen?
Van Wyk: "Der ewige Gaertner", "Wut" und "Die weiße Massai". Mein Lieblingsfilm bleibt aber: "Einer flog übers Kuckucksnest".
WAZon: Welche CD haben sie als letztes gekauft?
Van Wyk: Die "Greatest Hits" von Freddy Quinn. Seine Stimme fasziniert mich immer wieder. Sie ist einmalig.
WAZon: Haben Sie einen (oder mehrere) Spitznamen?
Van Wyk: Meine Mutter hat mich als Kind öfter "Maus" genannt. Ich mag Spitznamen allerdings nicht besonders. Namen haben eine Bedeutung, und die geht bei Abkürzungen verloren. So stammt Kerstin z. B. von Christus ab. WAZon: Was wird Ihr nächstes Urlaubsziel sein?
Van Wyk: Südafrika. Ich liebe dieses Land. Hier stimmt wirklich der Slogan "Eine Welt in einem Land"!
WAZon: Wie schätzen Sie die namibische Kulturszene ein?
Van Wyk: Windhoek bietet sehr viel für seine Größe. Allerdings ist das Konzertangebot manchmal rar. Dafür hat Namibia eine großartige Landschaft zu bieten.
WAZon: Was war Ihr Berufswunsch als Kind?
Van Wyk: Seit meinem dritten Lebensjahr, als ich von meinen Eltern einen "Doktorkoffer" geschenkt bekommen hatte, wollte ich Krankenschwester werden. Mit Erfolg, wie man sieht.
WAZon: In Namibia sind Sie bekannt als Geschäftsleiterin des Johanniter Hilfswerks. Wenn Sie beruflich nicht das machen würden, was Sie jetzt tun, wären Sie...?
Van Wyk: Dozentin an der Universität und freiberuflicher Coach.
WAZon: Wo sehen Sie sich in zehn Jahren?
Van Wyk: Als Professorin an der Universität oder als persönliche Beraterin des Gesundheitsministers.
WAZon: Haben Sie einen Lieblingsplatz in Namibia (oder Windhoek etc.)?
Van Wyk: Die Wellnessfarm Gocheganas in der Nähe von Windhoek und die Suclabo Lodge im Okavangodelta mag ich sehr gern.
WAZon: Was war gut/schlecht in Ihrer letzten Woche, was wird besser in dieser?
Van Wyk: Nicht so gut waren die einfach zu vielen Aufgaben. Dadurch musste ich jeden Tag bis spät in die Nacht hinein arbeiten. Gut daran war, dass unsere Sekretärin ohne Maulen mitgezogen hat, obwohl ich ihr den Urlaub streichen musste. Schlecht war auch, dass ich mir einen Bänderriss zugezogen habe. Leider hatte ich noch keine Zeit mich operieren zu lassen.
In der nächsten Woche werde ich mir mehr Zeit für meine Freunde nehmen und abends öfter entspannen.
WAZon: Wie sieht Ihr perfekter Tag aus?
Van Wyk: Ich liebe es mit einer guten Freundin auf einer Lodge zu frühstücken, ein wenig Sport zu machen und danach mit einem schönen Buch und einem leckeren Latte Machiatto in der Sonne zu entspannen. Den Abend lasse ich gerne mit guten Gesprächen bei einem Glas Wein ausklingen. In der Nacht mag ich es, wenn der Regen aufs Dach prasselt.
WAZon: Was bereitet Ihnen in Ihrem Alltag am meisten Freude?
Van Wyk: Gespräche und Austausch mit einer guten Freundin in entspannter Atmosphäre.
WAZon: Wer sind Ihre (persönlichen) Helden in der Geschichte und in der Gegenwart?
Van Wyk: Mein absolutes Vorbild ist Nelson Mandela. Er hat Persönlichkeit, Visionen, ist einfühlsam und spirituell; und all das trotz langer Gefangenschaft. Ein Mann, der Versöhnung lebt. In Namibia, beeindruckt mich Veronica de Klerk von Women's Action Development (WAD) und ihr Kampf um die Rechte der Frauen.
WAZon: Wen, der bereits gestorben ist, würden Sie gerne (wieder)sehen?
Van Wyk: Elvis Presley, meinen Jugendschwarm. Aber nur, wenn er auch singt, denn das Treffen alleine reicht nicht aus.
WAZon: Welches sind Ihre größten Stärken und Schwächen?
Van Wyk: Da es ein anderer Mensch besser beurteilen kann, habe ich meine Freundin gefragt. Sie sagt: "Deine Stärken sind Vitalität, eine schnelle Auffassungsgabe, herausragendes Organisationstalent, Konfliktfähigkeit, Kreativität und Teamfähigkeit. Deine Schwächen sind für Menschen, die deine Stärken nicht aushalten können."
WAZon: Was war Ihre größte Leistung?
Van Wyk: Beruflich bin ich ein bisschen stolz auf meine Diplomarbeit, eine Forschungsarbeit über Alkoholismus, Co- Abhängigkeit und das Koordinieren von 2 Advocacy Videos über eine Grauer-Star-Operation und über CBR. Meine größte persönliche Leistung besteht daraus, dass ich mich aus der ungesunden Beziehung zu meinem Ehemann lösen konnte.
WAZon: Und Ihr größter Flop?
Van Wyk: Der Versuch 30 kg abzunehmen, und das Gewicht zu halten.
WAZon: Erzählen Sie von dem Verrücktesten, was Ihnen je passiert ist.
Van Wyk: Als ich Anfang 2004, ohne Geld in der Tasche und eine Aufenthaltsgenehmigung in der Hand, einen Container gepackt habe, um nach Namibia zurückzukehren, habe ich mich selber für verrückt gehalten. Umso erstaunter war ich, als sich nach nur knapp zwei Monaten alle Anfangsschwierigkeiten in Luft aufgelöst hatten.
WAZon: Was fehlt Ihnen zum Glück?
Van Wyk: Eigentlich bin ich zufrieden mit meinem Leben. Manchmal jedoch würde ich mir einen liebevollen und ehrlichen Mann an meiner Seit wünschen.
WAZon: Wenn Sie Präsidentin Namibias wären, was wären Ihre wichtigsten politischen Ziele?
Van Wyk: Ich würde das Gesundheitssystem neu strukturieren, Mindestarbeitslöhne einführen und das Kabinett um mindestens die Hälfte der Minister reduzieren.
WAZon: Hätten Sie lieber einer anderen Nation/Kultur angehört und wenn ja, warum und welcher?
Van Wyk: Ich bin deutsch und das macht meine Identität aus. Beeindruckt bin ich jedoch von Israel - ich mag seine Geschichte und die Menschen. Außerdem habe ich persönlichen Bezug zu dem Land, da ich mich vor ein paar Jahren dort habe taufen lassen.
WAZon: Wie alt möchten Sie werden?
Van Wyk: Sehr alt, mindestens 100. Ich möchte einfach die Erfahrung nicht missen, wie es ist, als alter Mensch mit vielen Einschränkungen leben zu müssen - ich bin gespannt, welche Bewältigungsstrategien mir dann (hoffentlich) einfallen werden.
WAZon: Möchten Sie unsterblich sein?
Van Wyk: Ich bin davon überzeugt, dass wir unsterblich sind, zumindest aus spiritueller Sicht.
WAZon: Sie gewinnen eine Million. Was tun Sie damit?
Van Wyk: Als erstes kaufe ich mir ein Haus - zur Altersvorsorge, da ich keine habe. 10% würde ich für ein humanitäres Projekt spenden. Außerdem würde ich eine Reise auf die Galapagosinseln und nach Hawaii buchen und zum Schluss den Rest des Geldes anlegen.
WAZon: Was soll Ihnen später einmal nachgesagt werden?
Van Wyk: Kerstin hat versucht, die Werte der Bibel zu leben.
WAZon: Was soll auf Ihrem Grabstein stehen?
Van Wyk: Mein Lieblingsvers aus dem Buch der Chroniken: "Gottes Augen durchlaufen die ganze Erde, um sich mächtig zu erweisen an denen, deren Herz ungeteilt auf Ihn gerichtet ist."
WAZon: Welche drei Dinge würden Sie auf die klassische einsame Insel mitnehmen?
Van Wyk: Meine Bibel, was zu schreiben und ein Zelt, weil ich definitiv zu faul wäre eine Hütte zu bauen.
WAZon: Samstagabend: Wo trifft man Sie?
Van Wyk: Ich gehe gerne in Joe's Beerhouse, zum Inder Tandori oder bei exklusiven Anlässen auch in den Country Club.
WAZon: Welches Buch lesen Sie gerade?
Van Wyk: Soeben habe ich von Joseph Diescho "Troubled Waters" und "Born Under the Sun" gelesen. Beide Bücher handeln von der Geschichte Namibias, insbesondere der Apartheidszeit.
WAZon: Welche drei Filme haben Sie zuletzt im Kino gesehen?
Van Wyk: "Der ewige Gaertner", "Wut" und "Die weiße Massai". Mein Lieblingsfilm bleibt aber: "Einer flog übers Kuckucksnest".
WAZon: Welche CD haben sie als letztes gekauft?
Van Wyk: Die "Greatest Hits" von Freddy Quinn. Seine Stimme fasziniert mich immer wieder. Sie ist einmalig.
WAZon: Haben Sie einen (oder mehrere) Spitznamen?
Van Wyk: Meine Mutter hat mich als Kind öfter "Maus" genannt. Ich mag Spitznamen allerdings nicht besonders. Namen haben eine Bedeutung, und die geht bei Abkürzungen verloren. So stammt Kerstin z. B. von Christus ab. WAZon: Was wird Ihr nächstes Urlaubsziel sein?
Van Wyk: Südafrika. Ich liebe dieses Land. Hier stimmt wirklich der Slogan "Eine Welt in einem Land"!
WAZon: Wie schätzen Sie die namibische Kulturszene ein?
Van Wyk: Windhoek bietet sehr viel für seine Größe. Allerdings ist das Konzertangebot manchmal rar. Dafür hat Namibia eine großartige Landschaft zu bieten.
WAZon: Was war Ihr Berufswunsch als Kind?
Van Wyk: Seit meinem dritten Lebensjahr, als ich von meinen Eltern einen "Doktorkoffer" geschenkt bekommen hatte, wollte ich Krankenschwester werden. Mit Erfolg, wie man sieht.
WAZon: In Namibia sind Sie bekannt als Geschäftsleiterin des Johanniter Hilfswerks. Wenn Sie beruflich nicht das machen würden, was Sie jetzt tun, wären Sie...?
Van Wyk: Dozentin an der Universität und freiberuflicher Coach.
WAZon: Wo sehen Sie sich in zehn Jahren?
Van Wyk: Als Professorin an der Universität oder als persönliche Beraterin des Gesundheitsministers.
WAZon: Haben Sie einen Lieblingsplatz in Namibia (oder Windhoek etc.)?
Van Wyk: Die Wellnessfarm Gocheganas in der Nähe von Windhoek und die Suclabo Lodge im Okavangodelta mag ich sehr gern.
WAZon: Was war gut/schlecht in Ihrer letzten Woche, was wird besser in dieser?
Van Wyk: Nicht so gut waren die einfach zu vielen Aufgaben. Dadurch musste ich jeden Tag bis spät in die Nacht hinein arbeiten. Gut daran war, dass unsere Sekretärin ohne Maulen mitgezogen hat, obwohl ich ihr den Urlaub streichen musste. Schlecht war auch, dass ich mir einen Bänderriss zugezogen habe. Leider hatte ich noch keine Zeit mich operieren zu lassen.
In der nächsten Woche werde ich mir mehr Zeit für meine Freunde nehmen und abends öfter entspannen.
WAZon: Wie sieht Ihr perfekter Tag aus?
Van Wyk: Ich liebe es mit einer guten Freundin auf einer Lodge zu frühstücken, ein wenig Sport zu machen und danach mit einem schönen Buch und einem leckeren Latte Machiatto in der Sonne zu entspannen. Den Abend lasse ich gerne mit guten Gesprächen bei einem Glas Wein ausklingen. In der Nacht mag ich es, wenn der Regen aufs Dach prasselt.
WAZon: Was bereitet Ihnen in Ihrem Alltag am meisten Freude?
Van Wyk: Gespräche und Austausch mit einer guten Freundin in entspannter Atmosphäre.
WAZon: Wer sind Ihre (persönlichen) Helden in der Geschichte und in der Gegenwart?
Van Wyk: Mein absolutes Vorbild ist Nelson Mandela. Er hat Persönlichkeit, Visionen, ist einfühlsam und spirituell; und all das trotz langer Gefangenschaft. Ein Mann, der Versöhnung lebt. In Namibia, beeindruckt mich Veronica de Klerk von Women's Action Development (WAD) und ihr Kampf um die Rechte der Frauen.
WAZon: Wen, der bereits gestorben ist, würden Sie gerne (wieder)sehen?
Van Wyk: Elvis Presley, meinen Jugendschwarm. Aber nur, wenn er auch singt, denn das Treffen alleine reicht nicht aus.
WAZon: Welches sind Ihre größten Stärken und Schwächen?
Van Wyk: Da es ein anderer Mensch besser beurteilen kann, habe ich meine Freundin gefragt. Sie sagt: "Deine Stärken sind Vitalität, eine schnelle Auffassungsgabe, herausragendes Organisationstalent, Konfliktfähigkeit, Kreativität und Teamfähigkeit. Deine Schwächen sind für Menschen, die deine Stärken nicht aushalten können."
WAZon: Was war Ihre größte Leistung?
Van Wyk: Beruflich bin ich ein bisschen stolz auf meine Diplomarbeit, eine Forschungsarbeit über Alkoholismus, Co- Abhängigkeit und das Koordinieren von 2 Advocacy Videos über eine Grauer-Star-Operation und über CBR. Meine größte persönliche Leistung besteht daraus, dass ich mich aus der ungesunden Beziehung zu meinem Ehemann lösen konnte.
WAZon: Und Ihr größter Flop?
Van Wyk: Der Versuch 30 kg abzunehmen, und das Gewicht zu halten.
WAZon: Erzählen Sie von dem Verrücktesten, was Ihnen je passiert ist.
Van Wyk: Als ich Anfang 2004, ohne Geld in der Tasche und eine Aufenthaltsgenehmigung in der Hand, einen Container gepackt habe, um nach Namibia zurückzukehren, habe ich mich selber für verrückt gehalten. Umso erstaunter war ich, als sich nach nur knapp zwei Monaten alle Anfangsschwierigkeiten in Luft aufgelöst hatten.
WAZon: Was fehlt Ihnen zum Glück?
Van Wyk: Eigentlich bin ich zufrieden mit meinem Leben. Manchmal jedoch würde ich mir einen liebevollen und ehrlichen Mann an meiner Seit wünschen.
WAZon: Wenn Sie Präsidentin Namibias wären, was wären Ihre wichtigsten politischen Ziele?
Van Wyk: Ich würde das Gesundheitssystem neu strukturieren, Mindestarbeitslöhne einführen und das Kabinett um mindestens die Hälfte der Minister reduzieren.
WAZon: Hätten Sie lieber einer anderen Nation/Kultur angehört und wenn ja, warum und welcher?
Van Wyk: Ich bin deutsch und das macht meine Identität aus. Beeindruckt bin ich jedoch von Israel - ich mag seine Geschichte und die Menschen. Außerdem habe ich persönlichen Bezug zu dem Land, da ich mich vor ein paar Jahren dort habe taufen lassen.
WAZon: Wie alt möchten Sie werden?
Van Wyk: Sehr alt, mindestens 100. Ich möchte einfach die Erfahrung nicht missen, wie es ist, als alter Mensch mit vielen Einschränkungen leben zu müssen - ich bin gespannt, welche Bewältigungsstrategien mir dann (hoffentlich) einfallen werden.
WAZon: Möchten Sie unsterblich sein?
Van Wyk: Ich bin davon überzeugt, dass wir unsterblich sind, zumindest aus spiritueller Sicht.
WAZon: Sie gewinnen eine Million. Was tun Sie damit?
Van Wyk: Als erstes kaufe ich mir ein Haus - zur Altersvorsorge, da ich keine habe. 10% würde ich für ein humanitäres Projekt spenden. Außerdem würde ich eine Reise auf die Galapagosinseln und nach Hawaii buchen und zum Schluss den Rest des Geldes anlegen.
WAZon: Was soll Ihnen später einmal nachgesagt werden?
Van Wyk: Kerstin hat versucht, die Werte der Bibel zu leben.
WAZon: Was soll auf Ihrem Grabstein stehen?
Van Wyk: Mein Lieblingsvers aus dem Buch der Chroniken: "Gottes Augen durchlaufen die ganze Erde, um sich mächtig zu erweisen an denen, deren Herz ungeteilt auf Ihn gerichtet ist."
Kommentar
Allgemeine Zeitung
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