Kühne Agrar-Planung soll zu Taten führen

Im großen Auditorium des Regierungsparks in Windhoek hat Mutorwa den staatlichen und privaten Interessenträgern der Landwirtschaft einmal den Fünfjahresplan seines Ressorts vorgelegt und zum Anderen die überarbeitete Strategie und Zielsetzung für das häufig angerufene "Green Scheme", der Produktionsplan zur gesteigerten Lieferung von Getreide, Gemüse und Obst. Der strategische Fünfjahresplan des gesamten Ministeriums umfasst den Zeitraum von 2008 bis 2013, derweil das Grün-Schema-Programm ohne zeitlichen Rahmen vorgelegt wurde.

Die beiden Broschüren im A5-Format (Green Scheme Policy und Ministry of Agriculture, Water and Forestry five-year Strategic Plan) sind laut Mutorwa praktische Handbücher. "Das gesamte (ministerielle) Personal soll die Hefte bei seinen Pflichten täglich zu Rate ziehen. Die Manager brauchen sie zu ihrer Planung und alle Interessensträger sollen sie als Maßstab benutzen, um unsere Leistung einzuschätzen."

Mutorwa erinnerte an die nicht überall bekannte Statistik, dass die Landwirtschaft, Forsten und Wasserbau zwar "nur 6,4% zum Bruttoinlandsprodukt beitragen, dass die überwiegende Mehrzahl der Bevölkerung von diesen Sektoren, vor allem von der Landwirtschaft abhängig ist". Nach dem Grün-Schema verspricht die Regierung Farmern und anderen privaten Unternehmern sowohl in den Kommunal- als auch in den kommerziellen Gebieten Anreize und Unterstützung, wenn sie Berieselungsanlagen installieren wollen. Bei Bebauungsflächen zwischen 20 und 30 Hektar können die Landwirte mit Unterstützung wie Saatgut, Düngemittel, Insektengift sowie Beistand für den Absatz (Vermarktung) rechnen. Für die Entwicklung von Nutzflächen größer als 30 Hektar gibt es ebenfalls Unterstützung, wie aus dem Ministerium zu erfahren ist.

Die Strategieschrift zum Fünfjahresplan unterteilt die Prioritäten nach den Kategorien Landwirtschaft, Wasserbau und Forsten. Mutorwa erwähnt stolz, dass es in der ländlichen Wasserbeschaffung Fortschritte gegeben hat. Er muss jedoch einräumen, dass die Abwasserentsorgung und Kanalisations- und Kläranlagen viel zu wünschen übrig lassen. Das soll im Rahmen des Fünfjahresplans anders werden. "Das Ministerium hat jetzt einen intensiven Aktionsplan aufgegriffen, um in ganz Namibia angemessene Abwasserentsorgung einzuführen, um dadurch für jedermann eine gesunde Umwelt zu schaffen", lautet sein Versprechen, woran er später gemessen werden sollte. "Ferner erwägt das Ministerium derzeit die Möglichkeiten weiterer nachhaltiger Wasserlieferung aus Dämmen und aus dem Grundwasser, um die Berieselung auszudehnen."

Nach wie vor misst das Ministerium der Fleischproduktion große Bedeutung bei. Das bereits angekündigte Programm der Tiermarkierung mit doppelten Ohrmarken, vom Staat subventioniert, soll zügig durchgeführt werden. Das System dient als Beweis des Ursprungs der Tiere und bei guter Qualität somit als Gütesiegel. Fleisch- und Tierprodukte sowie Lebendvieh machen 67% vom Landwirtschaftsexport aus. Für die Getreideproduktion, beziehungsweise Lagerung, hat Mutorwa jetzt den Bau von Kornspeichern in Rundu und Katima Mulilo (je 4500 Tonnen Kapazität) angesagt. In Okongo und Omuthiya sind je kleinere Speicher (500 Tonnen) geplant.

Für das Forstprogramm ist mehr Aufforstung geplant und sollen Werkstätten für Holzverarbeitung errichtet werden. Mutorwa betont, dass die Nutzung der Trockenwälder nachhaltig sein müsse. Er stellt ferner in Aussicht, dass in namibischen Sägewerken auch importiertes Holz verarbeitet werden könne.