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Kinder haben das nicht verdient

Wie fühlt man sich, wenn man ein Kind in seine Heimat zurückschicken muss, nachdem es einen seit zehn Monaten "Mama" nennt? Man kann nicht für das Kind kämpfen, da es nicht sein Eigen ist und das Kind versteht nicht, warum es nun schon wieder woanders untergebracht wird.

Namibia sagt mit dieser Handlung aus, dass es politisch instabil ist. Wie aus Zeitungsberichten hervorgeht, wurde nicht eine der Organisationen direkt informiert, sondern alles geschah durch die Presse und über die deutsche Botschaft. In dem Land soll es angeblich Gesetz sein, dass man unschuldig ist, bis man schuldig befunden wurde. Dazu steht in der Zeitung, dass die namibische Regierung die Kinder deportieren wolle - ist das nicht Kindermisshandlung, allein diese Worte zu benutzen? Verdienen die Kinder, so behandelt zu werden? Verschiedene Organisationen bestehen schon 20 Jahre und nun soll plötzlich alles aus sein?

Welche Instanz in Deutschland würde noch einmal Jugendliche hierher senden? Projekte gibt es in vielen Ländern und Namibia stellt sich nun als risikoreich dar. Einmal passiert, könnte es jeder Zeit wieder passieren. Zumindest kümmert sich die deutsche Regierung um schwierige Jugendliche und gibt ihnen noch eine Chance. Welche Chancen werden einem Kind in Namibia in gleicher Situation geboten? Eine große Anzahl namibischer Kinder ist sogar unternährt. Soziale Umstände werden bei den hiesigen Kindern kaum berücksichtigt.

Zu den Finanzen: OICD ist ein Unternehmen und kein Wohlfahrtsverein und die Gasteltern werden für ihre Arbeit mit den Jugendlichen vergütet wie jeder andere auch, der einer Arbeit nachgeht. Zu den Grundaufgaben gehört, ein/e Kind/Jugendliche/n in die Familie aufzunehmen, eine 24-stündige Betreuung zu gewährleisten, das Kind schulisch zu unterstützen und auf einen selbstständigen Lebensweg in der Gesellschaft vorzubereiten. Alle Jugendlichen werden professionell behandelt und Besuche von den Betreuern finden monatlich statt, von der Geschäftsleitung vierteljährlich und jährlich vom Jugendamt. Dies alles verschafft Arbeit, die bitternötig ist in unserem Land. Nun plötzlich wurden die Beteiligten vor vollendete Tatsachen gestellt. Zudem benötigt jedes Land Fremdwährung.

Wenn der Verdacht von Kinderarbeit bei einzelnen Gasteltern besteht, sollte eine Einzeluntersuchung stattfinden. Ich habe noch nie davon gehört, dass wenn in einem Ministerium oder einer Firma Korruption vermutet wird, das ganze Ministerium oder die komplette Firma schließen muss. In der Regel werden verdächtige Einzelpersonen untersucht. Dies sollte auch in diesem Fall so gehandhabt werden.

Wer noch nie solch ein Kind aufgenommen hat, weiß nicht, wie gut diese Projekte für die Jugendlichen sind, auch wenn es manchmal schwierige Situationen gibt.

Natalie Locher (Gastmutter), Otavi

Kommentar

Allgemeine Zeitung 2024-11-22

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