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Kinder, Kinder... Zehn Jahre Fußballschule war eine tolle Idee

Am 7. September 1998 war es endlich soweit: Der gebürtige Deutsche, Georg Engelbauer, eröffnete offiziell die Forte zu seiner Fußballschule, nicht ahnend, dass diese in den kommenden Jahren zu einem festen Bestandteil der namibischen Sport- und Fußballwelt werden würde. Begonnen hatte Engelbauer, der zuvor an der Deutschen Höheren Privatschule (DHPS) in Windhoek trainierte, die Schule, damit Kinder, die zeitgleich schulischen Fußball spielten, an ihrer Technik feilen konnten. "Ich konzentriere mich auf Elemente wie Technik, Wendigkeit und Spielwitz. Der Spaß am Sport darf nicht verloren gehen", so "Schorsch", wie in seine Freunde nennen, in einem Interview der AZ von vor zehn Jahren und weiter: "Ich will keinesfalls als Konkurrent des Schulfußballs auftreten".

Seit dem Kicken die Jungen und Mädchen fröhlich unter der Leitung des heute 67-Jährigen. Auch ein mangel an Sportgrößen hat die Fußballschule des Deutschen nicht zu beklagen: vor gut neun Jahren machten sich die damaligen Nationalspieler Ranzundara Tjikuzu und Ricardo Manetti auf den Weg zur Fußballschule um den dortigen, zumeist Jugendlichen Kickern, einen Besuch ab zustatten. Jedoch ist nicht ein Spieler der wohl bekannteste Fußballschul-Besucher, sondern ein Frau: Fußballweltmeisterin, Nina Künzer. Auch haben es bereits zwei namibische Kicker, zum teil danke des Arrangements von Engelbauer, des Schritt nach Deutschland geschafft. Manfred und Sandra Starke, wie der Name schon vermutet sind die beiden Geschwister und zeitgleich die Kinder des bekannten Windhoeker Trainers, Richard Starke - somit war ihn der Fußball in die Wiege gelegt.

Eine weitere Erfolgsgeschichte von Engelbauer, die eng mit einer neu-gewonnen Freundschaft verbunden ist, begann nur ein Jahr nach Eröffnung der Fußballschuhe. Engelbauer hatte sich im Jahre 1999 auf den Weg nach Deutschland gemacht, zum Urlaub, aber auch um Kontakte zu knüpfen. Dabei stieß "Schorsch" auf Peter Schreiner, der unter anderem auch die Jugend des Schalke 04 trainiert hatte, und wie Engelbauer, gerade dabei war seine eigene Fußballschuhe, das Institut für Jugendfußball, zu gründen. "Schorsch" zögerte nicht lange und sprach Schreiner an, ob dieser nicht vielleicht Mal nach Namibia kommen möchte und ihm bei einem bereits geplanten Fußballcamp in Windhoek helfen möchte. Gesagt, getan - die beiden Fußball-Fanatiker einigten sich darauf, dass Schreiner im Mai 1999 nach Namibia kommen und dem Camp bewohnen würde. Doch es kam anderes: Nur zwei Tage vor dem Beginn des Fußball-Großereignis rief Schreiner bei "Schorsch" an, und teile diesem mit, dass er aus beruflichen Gründen doch nicht kommen kann. Aufgeschmissen überlegte Engelbauer nun was nun zu sei? Kurzerhand beschlossen die zwei, dass ein erst 19-Jähriger, Peter Hyballa, sich auf den Weg nach Afrika machen würde um "Schorsch" zu helfen. "Als Erkennungszeichen vereinbarten wir, dass ich ein Ball unter meinem Arm haben würde. Wir verstanden uns auf anhieb, obwohl Peter (Hyballa) die Hosen volle hatte vor seiner Afrika-Reise" so kommentierte Engelbauer das zusammen treffen, aus dem später eine innige Freundschaft entstand. Hyballa selber, machte sich später noch einen Namen in der hiesigen Fußballwelt, als er unter anderem auch die Windhoek Ramblers trainierte. Es war auch Hyballa der Engelbauer damals auf die Idee brachte, ein "Sommerkamp" im Dezember, in Swakopmund abzuhalten -seit dem schaffte es Hyballa auch nicht mehr von Namibia los zulassen. So begann noch in demselben Jahr das "Sommerkamp", welches sich später als fester Bestandteil der Dezemberferien etablieren sollte und an welchem auch Künze, sowie der derzeitige Nationalspieler Oliver Risser teilnahmen.

Doch wie alles im Leben hat nun auch die Fußballschule ein Ende. Traurig gab "Schorsch" nun bekannt, dass er am Ende des Jahres seinen Wohnsitz nach Swakopmund verlegen will und mit Windhoek abschließt. Doch Engelbauer wäre nicht Engelbauer, wenn er sich einfach zu Ruhe setzen würde. In Swakopmund geht es weiter, weiter mit "Schorsch" und dessen Liebe zum runden Leder. Beim Swakopmunder Sportklub (SFC) hat "Schorsch" nun eine neue Heimat gefunden. Viel Glück an der Küste und danke "Schorsch"!

Kommentar

Allgemeine Zeitung 2024-11-23

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