Kinderehen weiterhin Realität
Zwangsheirat: Ethnische Tradition steht mit Gesetz im Konflikt
Von Ellanie Smit und Steffi Balzar, Windhoek
In einigen ethnischen Gruppen in Namibia werden minderjährige Mädchen noch zur Ehe gezwungen, obwohl diese Tradition mit dem Gesetz im Konflikt steht. So die Aussage der Frauenrechtsorganisation Girls not Brides, der weltweit mehr als 1300 zivilgesellschaftliche Organisationen angehören. Sie beruft sich auf Statistiken, wonach sieben Prozent aller minderjährigen Mädchen in Namibia heiraten, bevor sie volljährig sind, und zwei Prozent noch vor ihrem 15. Geburtstag.
Besonders in den Volksgruppen der Ovahimba, San, Owambo und Kavango sollen Mädchen unter 13 Jahren zu einer Eheschließung genötigt werden. „Eine Zwangsheirat führt bei jungen Mädchen oft zum Schulabbruch, womit ihnen die Möglichkeit auf eine spätere finanzielle Unabhängigkeit genommen wird“, heißt es ferner. „Zudem kann das Mädchen schwanger werden, bevor der Körper wirklich dazu bereit ist, was mit Risiken für die werdende Mutter und das ungeborene Kind verbunden ist.“
Kulturelle Praktiken wie beispielsweise Kinderehen würden nicht nur zur Geschlechterungleichheit in Namibia beitragen, sondern auch die Wahrnehmung verstärken, dass Mädchen Eigentum von Männern seien, warnt Girls not Brides. Die betroffenen Mädchen seien zudem oft „Demütigungen und Gewalt“ ausgesetzt, um sie einzuschüchtern und vor der Eheschließung gefügig zu machen. „Der Altersunterschied zwischen jungen Mädchen und ihren Ehemännern ist in Namibia generell sehr groß, was zu einer männlichen Überlegenheit führt und das Ungleichgewicht der Geschlechter weiter verstärkt“, so die Organisation für Frauenrechte.
Namibia sei eines von 20 Ländern im östlichen und südlichen Afrika, das sich im Rahmen einer umfassenden Sexualerziehung für Jugendliche dazu verpflichtet habe, dass Kinderehen ab Ende dieses Jahres der Vergangenheit angehören. Zudem habe sich Namibia laut der staatlichen Vision 2030 zum Ziel gesetzt, die Kinderheirat in den kommenden zehn Jahren abschaffen zu wollen. Allerdings habe sich die Regierung 2018 zum Anlass einer freiwilligen Überprüfung durch das zuständige Gremium der Vereinten Nationen (UN) nicht weiter zu dem Entwicklungstand in dieser Sache geäußert.
Laut dem diesjährigen Bericht des UN-Bevölkerungsfonds (UNFPA), State of the World Population Report 2020, ist die Kinderheirat am stärksten in West- und Zentralafrika verbreitet, gefolgt vom östlichen und südlichen Afrika. In 17 afrikanischen Ländern südlich der Sahara seien zudem mindestens zehn Prozent der jungen Mädchen vor dem Erreichen ihres 15. Lebensjahres verheiratet.
In einigen ethnischen Gruppen in Namibia werden minderjährige Mädchen noch zur Ehe gezwungen, obwohl diese Tradition mit dem Gesetz im Konflikt steht. So die Aussage der Frauenrechtsorganisation Girls not Brides, der weltweit mehr als 1300 zivilgesellschaftliche Organisationen angehören. Sie beruft sich auf Statistiken, wonach sieben Prozent aller minderjährigen Mädchen in Namibia heiraten, bevor sie volljährig sind, und zwei Prozent noch vor ihrem 15. Geburtstag.
Besonders in den Volksgruppen der Ovahimba, San, Owambo und Kavango sollen Mädchen unter 13 Jahren zu einer Eheschließung genötigt werden. „Eine Zwangsheirat führt bei jungen Mädchen oft zum Schulabbruch, womit ihnen die Möglichkeit auf eine spätere finanzielle Unabhängigkeit genommen wird“, heißt es ferner. „Zudem kann das Mädchen schwanger werden, bevor der Körper wirklich dazu bereit ist, was mit Risiken für die werdende Mutter und das ungeborene Kind verbunden ist.“
Kulturelle Praktiken wie beispielsweise Kinderehen würden nicht nur zur Geschlechterungleichheit in Namibia beitragen, sondern auch die Wahrnehmung verstärken, dass Mädchen Eigentum von Männern seien, warnt Girls not Brides. Die betroffenen Mädchen seien zudem oft „Demütigungen und Gewalt“ ausgesetzt, um sie einzuschüchtern und vor der Eheschließung gefügig zu machen. „Der Altersunterschied zwischen jungen Mädchen und ihren Ehemännern ist in Namibia generell sehr groß, was zu einer männlichen Überlegenheit führt und das Ungleichgewicht der Geschlechter weiter verstärkt“, so die Organisation für Frauenrechte.
Namibia sei eines von 20 Ländern im östlichen und südlichen Afrika, das sich im Rahmen einer umfassenden Sexualerziehung für Jugendliche dazu verpflichtet habe, dass Kinderehen ab Ende dieses Jahres der Vergangenheit angehören. Zudem habe sich Namibia laut der staatlichen Vision 2030 zum Ziel gesetzt, die Kinderheirat in den kommenden zehn Jahren abschaffen zu wollen. Allerdings habe sich die Regierung 2018 zum Anlass einer freiwilligen Überprüfung durch das zuständige Gremium der Vereinten Nationen (UN) nicht weiter zu dem Entwicklungstand in dieser Sache geäußert.
Laut dem diesjährigen Bericht des UN-Bevölkerungsfonds (UNFPA), State of the World Population Report 2020, ist die Kinderheirat am stärksten in West- und Zentralafrika verbreitet, gefolgt vom östlichen und südlichen Afrika. In 17 afrikanischen Ländern südlich der Sahara seien zudem mindestens zehn Prozent der jungen Mädchen vor dem Erreichen ihres 15. Lebensjahres verheiratet.
Kommentar
Allgemeine Zeitung
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