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Kinderlachen als Belohnung

Praktikant Praktikant
Susanne Berchtold strahlt über beide Ohren, als sie vom Childrens Camp Namibia erzählt. Die fröhliche Frau mit den roten Locken und der grünen Brille blüht auf, wenn sie die Spiele schildert und das Lachen der Kinder an den „Spaßtagen“. Die gebürtige Schweizerin verdient ihren Lebensunterhalt mit Softwareentwicklung. Doch schon als sie 2005 nach Namibia kommt, hat sie „den Traum, ein Feriencamp für Kinder zu organisieren.“ Sie wollte jungen Menschen eine Möglichkeit geben, um zu Spielen, zu Lernen – einfach Kind sein zu dürfen. Also besucht sie Instititutionen wie das SOS Kinderdorf, das Hope Village und Waisenhäuser, um Kinder einzuladen. Sie überlegt sich Spiele, sportliche Aktivitäten und arbeitet sogar eine Schnitzeljagd namens „SafariWalk“ mit unterschiedlichsten Aufgaben aus.

Für die Weihnachtsferien lädt sie Kinder ein, die sonst keine Hoffnung auf einen Lichtblick in ihrem Alltag hätten. Am Anfang sind es 50 Kinder im Alter von sechs bis 15 Jahren. Die Camps, beschließt Berchthold, sollten am besten drei bis vier Tage dauern. „Dann haben die schüchternen, verletzlichen Kinder genug Zeit, um aufzutauen und wir können eine Beziehung zu ihnen herstellen.“

In den ersten beiden Jahren bezahlt die Schweizerin alles aus eigener Tasche. „Nach zwei Jahren hat dann die Mund-zu-Mund-Propaganda Wirkung gezeigt“, sagt Berchthold. Nach einiger Zeit kamen Sponsoren und private Spender auf sie zu. Eine Bekannte bot ihr zum Beispiel an, das Gelände der NG-Kirche in Eros für die Veranstaltung zu nutzen. „Zuerst dachte ich: Eine Kirche? Du weißt wohl nicht, was ich vorhabe“, lacht sie „Aber der Ort war perfekt, weil es dort auch ein Gelände mit Büschen gibt, dass sich für den SafariWalk perfekt eignet.“

Dieses Jahr versammelte die Computerfachfrau zum siebten Mal Kinder für das Childrens Camp um sich. Am neunten und zehnten Mai veranstaltete sie eine Kombination aus Safariwalk und „Junior Highland Games“ in Windhoek. Namibische und kanadische Helfer traten mit 15 Gruppen à sieben Kinder zu den Wettkämpfen an. Die Highland Games, die eigentlich aus Schottland stammen, geben den Kindern eine gute Portion Selbstbewusstsein. „Und wir zeigen den Kindern damit, dass sie ihre Kraft sinnvoll und mit Freude einsetzen können, anstatt zu kämpfen.“

Gewalt war jedoch noch nie ein Thema in den Camps. „Das Erstaunliche ist: Es gab noch nie großen Streit“, bemerkt die Organisatorin. Hautfarbe, Bildung, sozialer Hintergrund – all das ist hier nicht wichtig. Was zählt, ist, gemeinsam Spaß zu haben. Deshalb kochen und spülen alle gemeinsam. Das Essen ist eines der Highlights für die.

Alles Schöne hat ein Ende. Und wenn die Kinder sie nach einigen Tagen zum Abschied umarmen, sich bei ihr bedanken und betteln, dass sie wiederkommen dürfen, kann Berchtold nicht anders: Tränen fließen – vor Rührung und Abschiedsschmerz. Dann fällt ihr aber ein, was sie im Laufe der Jahre mit den Kindern gelernt hat: „Wie wenig es braucht, um glücklich zu sein.“

Mehr Informationen gibt es unter: http://www.childrenscampnamibia.com oder bei [email protected]

Ina Briest

Kommentar

Allgemeine Zeitung 2024-11-23

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