Kino
Zwei Wochen Kinovergnügen pur
Das Windhoeker Kino wäre gut beraten, seine Mitarbeiter demnächst in den Urlaub zu schicken. Denn vom 1. bis 16. November ist wieder "Wild Cinema" angesagt. Das dritte Internationale Filmfestival in Windhoek verspricht mehr als zwei Wochen Kinovergnügen pur - und so einiges andere, was es bei hiesigen Lichtspielhäusern sonst nicht gibt.
Die erste gute Nachricht: Alle Filme sind gratis.
Die zweite: Es gibt Open-Air-Kino im Zoo Park.
Noch mehr gute Nachrichten: Man darf sich auf richtig lebendige Festival-Atmosphäre freuen, mit Jazzmusik und landestypischen Leckereien beim Franko-Namibischen Kulturzentrum (FNCC). Und natürlich gibts massenhaft gute Filme. Nicht die typischen Hollywood-Blockbuster, sondern inhaltlich und cineastisch anspruchsvolle und ansprechende Streifen. Mit das Beste eben aus aller Welt, was in den vergangenen Jahren produziert wurde.
Insgesamt 30 Filme aus 21 Ländern sollen gezeigt werden - alle in Originalton mit englischen Untertiteln. Und weil es beim "Wild Cinema"-Filmfestival im vergangenen Jahr einen solch immensen Andrang gab (mehr als 3000 Besucher!), wird es dieses Mal mehr als einen Vorführungsort geben. Am 7. und 8. November (Freitag und Samstag) sollen im Katutura Community Arts Centre drei Filme pro Abend laufen. Am Wochenende des 15. und 16. November gibt es Freiluft-Kino im Zoo Park: Hier soll u.a. "Good Bye Lenin" gezeigt werden, die wohl erfolgreichste deutsche Produktion seit Jahren im In- und Ausland und für einen Oscar als bester ausländischer Film nominiert.
Für die gesamte Dauer des Festivals (bis zum 14. November) aber stehen zwei Vorführungen pro Abend, an den Wochenenden sogar drei im Franko-Namibischen Kulturzentrum (FNCC) an. Man darf es sich entweder im Kino des FNCC oder auf Bänken und Kissen in der Galerie gemütlich machen, wo eine zweite Großleinwand aufgestellt wird.
Organisiert hat das Festival - wie schon in den Vorjahren - eine Gruppe von engagierten Filmfans, die Windhoekern eine Alternative zum Mainstream-Kino bieten wollen. Peter Bateman und Michaela Bauer sind die Hauptorganisatoren für "Wild Cinema 2003". Finanziert wird das Ereignis in erster Linie vom FNCC, aber auch die NaDS (Namibisch-Deutsche Stiftung für kulturelle Zusammenarbeit) hat einen wichtigen Beitrag zur Verwirklichung dieses Projektes geleistet. Diverse Botschaften haben das Filmfest gesponsert und tragen mit ihrer "Cultural Cuisine" zur Festivalatmosphäre bei.
BU Good Bye Lenin 4:
Man stelle sich vor: die Berliner Mauer fällt, nur eine patriotische DDR-Bürgerin kriegt es nicht mit. So passiert mit Christiane (Katrin Sass) in "Good Bye Lenin", demnächst beim Wild Cinema Filmfestival zu sehen.
Good Bye Lenin
Zu den Höhepunkten des Festivals zählt der bundesdeutsche Film "Good Bye Lenin" (2003) von Regisseur Wolfgang Becker, der in diesem Jahr eine Oscar-Nominierung für den besten ausländischen Film erhalten hat.
Im geschichtstträchtigen Jahr 1989 sieht Christiane (Katrin Sass), Regime-treue DDR-Bürgerin, ihren Sohn Alex (Daniel Brühl) in einer Menge von Demonstranten, die das Ende der Berliner Mauer fordern. Der Schock versetzt sie in ein achtmonatiges Koma. In der Zwischenzeit fällt die Mauer. Als Christiane wieder erwacht, warnen die Ärzte Alex: Seine Mutter darf sich unter keinen Umständen aufregen. Also beschließt er, die größte Neuigkeit des 20. Jahrhunderts vor ihr zu verbergen.
Alex erschafft einen Mikrokosmos der alten Ordnung: Er verwandelt die Familienwohnung in eine Insel der Vergangenheit, eine Art sozialistisches Museum, in dem seine Mutter liebevoll in der Illusion bestärkt wird, dass sich nichts geändert hat. Natürlich droht das Kartenhaus der gutgemeinten Lügen zusammenzubrechen, als es mit Christianes Gesundheit langsam bergauf geht, als sie fernsehen will und irgendwann schließlich ihr Bett verlässt...
Regisseur Wolfgang Becker, Jahrgang 1954, hat an der Freien Universität Berlin Germanistik, Geschichte und Amerikanistik studiert, bevor er sich an der Deutschen Film- und Fernsehakademie ausbilden ließ. Zu seinen bekanntesten Filmproduktionen gehören "Kinderspiele" (1992), "Celibidache" (1992), "Das Leben ist eine Baustelle" (1997) und "Good Bye Lenin" (2003).
Beckers geplanter Besuch des Wild Cinema Filmfestivals ist leider in letzter Minute ins Wasser gefallen. "Good Bye Lenin" wird dennoch im Freiluftkino im Zoo Park gezeigt am 15. November um 19.30 Uhr. Zuvor wird er am 3. November um 17.30 Uhr im FNCC vorgeführt.
Das Windhoeker Kino wäre gut beraten, seine Mitarbeiter demnächst in den Urlaub zu schicken. Denn vom 1. bis 16. November ist wieder "Wild Cinema" angesagt. Das dritte Internationale Filmfestival in Windhoek verspricht mehr als zwei Wochen Kinovergnügen pur - und so einiges andere, was es bei hiesigen Lichtspielhäusern sonst nicht gibt.
Die erste gute Nachricht: Alle Filme sind gratis.
Die zweite: Es gibt Open-Air-Kino im Zoo Park.
Noch mehr gute Nachrichten: Man darf sich auf richtig lebendige Festival-Atmosphäre freuen, mit Jazzmusik und landestypischen Leckereien beim Franko-Namibischen Kulturzentrum (FNCC). Und natürlich gibts massenhaft gute Filme. Nicht die typischen Hollywood-Blockbuster, sondern inhaltlich und cineastisch anspruchsvolle und ansprechende Streifen. Mit das Beste eben aus aller Welt, was in den vergangenen Jahren produziert wurde.
Insgesamt 30 Filme aus 21 Ländern sollen gezeigt werden - alle in Originalton mit englischen Untertiteln. Und weil es beim "Wild Cinema"-Filmfestival im vergangenen Jahr einen solch immensen Andrang gab (mehr als 3000 Besucher!), wird es dieses Mal mehr als einen Vorführungsort geben. Am 7. und 8. November (Freitag und Samstag) sollen im Katutura Community Arts Centre drei Filme pro Abend laufen. Am Wochenende des 15. und 16. November gibt es Freiluft-Kino im Zoo Park: Hier soll u.a. "Good Bye Lenin" gezeigt werden, die wohl erfolgreichste deutsche Produktion seit Jahren im In- und Ausland und für einen Oscar als bester ausländischer Film nominiert.
Für die gesamte Dauer des Festivals (bis zum 14. November) aber stehen zwei Vorführungen pro Abend, an den Wochenenden sogar drei im Franko-Namibischen Kulturzentrum (FNCC) an. Man darf es sich entweder im Kino des FNCC oder auf Bänken und Kissen in der Galerie gemütlich machen, wo eine zweite Großleinwand aufgestellt wird.
Organisiert hat das Festival - wie schon in den Vorjahren - eine Gruppe von engagierten Filmfans, die Windhoekern eine Alternative zum Mainstream-Kino bieten wollen. Peter Bateman und Michaela Bauer sind die Hauptorganisatoren für "Wild Cinema 2003". Finanziert wird das Ereignis in erster Linie vom FNCC, aber auch die NaDS (Namibisch-Deutsche Stiftung für kulturelle Zusammenarbeit) hat einen wichtigen Beitrag zur Verwirklichung dieses Projektes geleistet. Diverse Botschaften haben das Filmfest gesponsert und tragen mit ihrer "Cultural Cuisine" zur Festivalatmosphäre bei.
BU Good Bye Lenin 4:
Man stelle sich vor: die Berliner Mauer fällt, nur eine patriotische DDR-Bürgerin kriegt es nicht mit. So passiert mit Christiane (Katrin Sass) in "Good Bye Lenin", demnächst beim Wild Cinema Filmfestival zu sehen.
Good Bye Lenin
Zu den Höhepunkten des Festivals zählt der bundesdeutsche Film "Good Bye Lenin" (2003) von Regisseur Wolfgang Becker, der in diesem Jahr eine Oscar-Nominierung für den besten ausländischen Film erhalten hat.
Im geschichtstträchtigen Jahr 1989 sieht Christiane (Katrin Sass), Regime-treue DDR-Bürgerin, ihren Sohn Alex (Daniel Brühl) in einer Menge von Demonstranten, die das Ende der Berliner Mauer fordern. Der Schock versetzt sie in ein achtmonatiges Koma. In der Zwischenzeit fällt die Mauer. Als Christiane wieder erwacht, warnen die Ärzte Alex: Seine Mutter darf sich unter keinen Umständen aufregen. Also beschließt er, die größte Neuigkeit des 20. Jahrhunderts vor ihr zu verbergen.
Alex erschafft einen Mikrokosmos der alten Ordnung: Er verwandelt die Familienwohnung in eine Insel der Vergangenheit, eine Art sozialistisches Museum, in dem seine Mutter liebevoll in der Illusion bestärkt wird, dass sich nichts geändert hat. Natürlich droht das Kartenhaus der gutgemeinten Lügen zusammenzubrechen, als es mit Christianes Gesundheit langsam bergauf geht, als sie fernsehen will und irgendwann schließlich ihr Bett verlässt...
Regisseur Wolfgang Becker, Jahrgang 1954, hat an der Freien Universität Berlin Germanistik, Geschichte und Amerikanistik studiert, bevor er sich an der Deutschen Film- und Fernsehakademie ausbilden ließ. Zu seinen bekanntesten Filmproduktionen gehören "Kinderspiele" (1992), "Celibidache" (1992), "Das Leben ist eine Baustelle" (1997) und "Good Bye Lenin" (2003).
Beckers geplanter Besuch des Wild Cinema Filmfestivals ist leider in letzter Minute ins Wasser gefallen. "Good Bye Lenin" wird dennoch im Freiluftkino im Zoo Park gezeigt am 15. November um 19.30 Uhr. Zuvor wird er am 3. November um 17.30 Uhr im FNCC vorgeführt.
Kommentar
Allgemeine Zeitung
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