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Kirche engagiert sich wieder
Kirche engagiert sich wieder

Kirche engagiert sich wieder

Die Lage der Textilarbeiter des Ramatex-Konzerns in Windhoek, die Schließung der Bekleidungsfabrik Rhino Garments in Windhoek und ein Vergleich zu ähnlichen Großfabriken in Indonesien haben die Sorge der Evangelisch-Lutherischen Kirche, ELCRN, von der diakonischen auf die politische Ebene gehoben.

Windhoek - "Wir verstehen unsere diakonische Verantwortung nicht nur in der Versorgung der Opfer ? unsere Verantwortung schließt auch politische, ökonomische und soziale Analysen ein", sagte ELCRN-Bischof Dr Zephania Kameeta zur Eröffnung eines Vortrags zum Thema "Die andere Seite der Globalisierung". Zusammen mit dem Namibischen Arbeitsforschungsinstitut, LARRI, hatte Kameeta im Saal des Namibische Kirchenrats, CCN, den Rahmen zu dem Vortrag geboten, den der gastierende Referent, Pastor Dieter Weinbrenner von der Partnerkirche "Vereinigte Evangelische Mission" nach einem riskanten Besuch bei den Massentextilanlagen in Indonesien zusammengestellt hat. Die CCN-Mitglieder haben sich seit 1990 - im Gegensatz zu ihrem Engagement zuvor für die Unabhängigkeit - kaum um politisch-soziale Fragen gekümmert. Mit dem Gedenken der Kolonialkriege 2004 und nun mit Anzeichen, dass die Lage der Textilarbeiter von Windhoek zum öffentlichen Thema geworden ist, sind einige Kirchen wieder außerhalb der Seelsorge in der Gesellschaft sichtbar geworden.

"Wir stehen derzeit in einer Situation, wo Regeln aufgehoben oder geschaffen werden, um globales Kapital anzuziehen oder diesem zu gefallen", sagte Kameeta zur Einführung Weinbrenners. "Internationale Körperschaften manipulieren Länder und Regierungen aus dem Hintergrund und lassen Regierungen selbst gegen ihr eigenes Volk antreten."

Weinbrenner hat bei einem Besuch in Indonesien zur Untersuchung der Lage der Textilarbeiter Ähnliches oder Schlimmeres feststellen können, als was der Öffentlichkeit über die Verhältnisse von Ramatex in Windhoek bekannt sind. Genau wie bei Ramatex herrscht in den dortigen Fabriken Presse- und Besucherfeindlichkeit. Die

Anlagen sind nicht nur wegen Sicherheit mit Stacheldraht und Mauern von der Öffentlichkeit abgeschirmt. Nur in Ausnahmen ist es ihm gelungen etwas Zutritt zu den Anlagen zu erhalten. Wie in Namibia werden die Arbeiter, zu zwei Drittel sind es junge Frauen, unter dem lebensnotwendigen Minimum entlöhnt. Die Regierung von Indonesien duldet auch, dass der Lohn unter dem gesetzlichen Mindestlohn liegt. Dreizehn Arbeitsstunden pro Tag durchgehend über sieben Tage, beziehungsweise bis über 90 Stunden in der Woche sind durchaus gang und gäbe. Erzwungene Überstunden gehören zum Normalfall.

Darüber hinaus sind diese Fabriken durch die Neuregelung der Welthandelsorganisation, wodurch Chinas Textilien seit Jahresbeginn ungehindert exportiert werden können, durch plötzliche Schließung bedroht, wie es die Rhino-Fabrik in Windhoek bereits erfährt und wie es im kleinen Bergland Lesotho schon zu einem Verlust von 12000 Arbeitsplätzen geführt hat.

Auf die Frage, wie sich kleine Länder gegen die rücksichtslose Ausbeutung und das "Ausgeliefertsein" wehren könnten, hat Herbert Jauch vom Arbeitsforschungsinstitut im Kontext der Staatengemeinschaft des Südlichen Afrika, SADC, eine Antwort angeboten: "Die SADC-Länder müssen sich gemeinsam auf Normen für die Ansiedlung solcher Industrien einigen und diese durchsetzen, sonst werden die Länder (von diesen Investoren und Fabrikanten) gegeneinander ausgespielt."

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Allgemeine Zeitung 2024-11-26

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