Klare Einschätzung verlangt
Windhoek - Prof. Alaphia Wright, UNESCO-Vertreter in Namibia, hat die afrikanischen Delegierten zum Weltpressetag gestern in Windhoek ausdrücklich zu dieser Aufgabe aufgefordert. Vor der Kulisse der Verabschiedung der Windhoeker Mediendeklaration vor 20 Jahren, woraus 1993 der Weltpressetag hervorgegangen ist, hält Wright die Wahl des Konferenzorts Windhoek als höchst passend. Weltweit seien die Medien vielfach Angriffen ausgesetzt. Die Einstufung Namibias dagegen als afrikanisches Land mit dem höchsten Maß an Pressefreiheit auf dem Kontinent , wie die Organisation Reporter ohne Grenzen es sieht, gilt für ihn als zusätzlicher Faktor für die Austragung der afrikanischen Medienberatung mit der Initiative des Medieninstituts des Südlichen Afrika (MISA).
Zu Beginn der Hauptkonferenz schalteten die Veranstalter gestern zunächst die Lichter aus, um bei Kerzenlicht und Gesang einer Kulturgruppe eine Gedenkminute für die Journalisten einzulegen, die während der zwei Jahrzehnte seit Verabschiedung der Windhoeker Deklaration 1991 im Dienst ihres Berufs ihr Leben lassen mussten: weltweit rechnet UNESCO aktuell mit 861 Journalisten, davon entfallen über 160 allein auf den Kontinent Afrika. Beim 3. Internationalen Treffen zur Feier der Meinungs- und Pressefreiheit (FILEP) in Ouagadougou (Burkina Faso) Anfang November 2009, das auch unter dem Namen "Windhoek + 18 Jahre" stand, hatten die Westafrikaner genau 144 Todesopfer unter Journalisten in Afrika hochgerechnet. Eine genauere Zahl wurde gestern nicht bekannt gegeben.
UNESCO-Sprecher Wright verwies auf die neuen Medien des Internet (Facebook und Twitter) die beim demokratischen Aufbruch und der jüngsten Umwälzung in Nordafrika eine entscheidende Rolle gespielt haben. Auch deshalb sei es notwendig, den "digitalen Graben" zwischen Computerbenutzern und IT-erfahrenen Bürgern einerseits und den noch "Ausgeschlossenen" andererseits zu überwinden. "Es ist ein universelles Menschenrecht, Information durch irgendein Medium zu beschaffen, zu empfangen und mitzuteilen." UNESCO wolle Namibia weiterhin auf dem Weg der Pressefreiheit unterstützen. Pressefreiheit müsse in jedem Land auf jeder Ebene unterstützt werden.
Vizeinformationsminister Stanley Simataa vertrat Minister Joel Kaapanda vom gleichen Ressort zur Eröffnung der Konferenz, die er als "Begegnung zwischen Medienschaffenden und Regierungsvertretern" beschreibt, bei der jede Seite ihre besondere Perspektive und Herangehensweise demonstrieren könne. Er vertritt die Überzeugung, dass sowohl die Medien als auch die Regierung der Pressefreiheit verpflichtet seien. "Das Recht steht in Namibia unter Verfassungsschutz." Er räumte ein, dass der Umgang mit den Medien "nicht immer leicht und rosig" sei. Bei Differenzen setze man sich in Namibia an einen Tisch, um Fragen anzusprechen.
Simataa appellierte an die Medien, im Sinne des Nationalstolzes - wie letzthin von Präsident Pohamba propagiert - der positiven Berichterstattung über Afrika mehr Gewicht zu verleihen und sich bei afrikanischen Themen auf Eigenrecherche und nicht auf auswärtige Medien zu verlassen, von deren "negativen und tendenziösen Nachrichten" sich afrikanische Medien "befreien" sollten.
Die MISA-Konferenz geht heute zu Ende.
Zu Beginn der Hauptkonferenz schalteten die Veranstalter gestern zunächst die Lichter aus, um bei Kerzenlicht und Gesang einer Kulturgruppe eine Gedenkminute für die Journalisten einzulegen, die während der zwei Jahrzehnte seit Verabschiedung der Windhoeker Deklaration 1991 im Dienst ihres Berufs ihr Leben lassen mussten: weltweit rechnet UNESCO aktuell mit 861 Journalisten, davon entfallen über 160 allein auf den Kontinent Afrika. Beim 3. Internationalen Treffen zur Feier der Meinungs- und Pressefreiheit (FILEP) in Ouagadougou (Burkina Faso) Anfang November 2009, das auch unter dem Namen "Windhoek + 18 Jahre" stand, hatten die Westafrikaner genau 144 Todesopfer unter Journalisten in Afrika hochgerechnet. Eine genauere Zahl wurde gestern nicht bekannt gegeben.
UNESCO-Sprecher Wright verwies auf die neuen Medien des Internet (Facebook und Twitter) die beim demokratischen Aufbruch und der jüngsten Umwälzung in Nordafrika eine entscheidende Rolle gespielt haben. Auch deshalb sei es notwendig, den "digitalen Graben" zwischen Computerbenutzern und IT-erfahrenen Bürgern einerseits und den noch "Ausgeschlossenen" andererseits zu überwinden. "Es ist ein universelles Menschenrecht, Information durch irgendein Medium zu beschaffen, zu empfangen und mitzuteilen." UNESCO wolle Namibia weiterhin auf dem Weg der Pressefreiheit unterstützen. Pressefreiheit müsse in jedem Land auf jeder Ebene unterstützt werden.
Vizeinformationsminister Stanley Simataa vertrat Minister Joel Kaapanda vom gleichen Ressort zur Eröffnung der Konferenz, die er als "Begegnung zwischen Medienschaffenden und Regierungsvertretern" beschreibt, bei der jede Seite ihre besondere Perspektive und Herangehensweise demonstrieren könne. Er vertritt die Überzeugung, dass sowohl die Medien als auch die Regierung der Pressefreiheit verpflichtet seien. "Das Recht steht in Namibia unter Verfassungsschutz." Er räumte ein, dass der Umgang mit den Medien "nicht immer leicht und rosig" sei. Bei Differenzen setze man sich in Namibia an einen Tisch, um Fragen anzusprechen.
Simataa appellierte an die Medien, im Sinne des Nationalstolzes - wie letzthin von Präsident Pohamba propagiert - der positiven Berichterstattung über Afrika mehr Gewicht zu verleihen und sich bei afrikanischen Themen auf Eigenrecherche und nicht auf auswärtige Medien zu verlassen, von deren "negativen und tendenziösen Nachrichten" sich afrikanische Medien "befreien" sollten.
Die MISA-Konferenz geht heute zu Ende.
Kommentar
Allgemeine Zeitung
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