Klarheit über Losverkauf für Norddeutsche Klassen-Lotterie

Windhoek - In die Verkaufsaktivitäten für Lose der Norddeutschen Klassenlotterie (NKL) in Namibia - die in den vergangenen Tagen bei Geschäftsleuten für Skepsis sorgten (AZ berichtete) - ist jetzt Klarheit gekommen: Danach bietet die Firma Hans Folchert Printing and Publishing Distributors, die seit 1. Juli in Windhoek ein so genanntes Call-Center betreibt, die NKL-Lose interessierten Lottospielern an. Das erklärte Kurt Boss, Leiter des Call-Center, welches zur Firma Folchert in Limburg/Deutschland gehört, jetzt gegenüber der AZ.

Nach Aussagen von Boss verkaufe die genannte Firma die Lose als Partner der Lotterie-Einnahme Boesche (Hamburg), die wiederum ein "Vertriebspartner" der NKL sei, wie die Lotteriegesellschaft auf AZ-Nachfrage bestätigte. Warum sich Dennis Popovic gegenüber der AZ als "direkter Mitarbeiter der NKL" ausgegeben hat, kann Boss nur so erklären: "Er hat sich nicht korrekt ausgedrückt." Der aus Deutschland stammende Popovic sei lediglich beim Call-Center angestellt. Weitere Missverständnisse führt Boss auf die Unerfahrenheit seiner Mitarbeiter zurück. "Das ist die Unsicherheit, weil die Leute das noch nie gemacht haben."

Der telefonische Verkauf von Losen sei durchaus üblich, so der Büroleiter. Für die Bezahlung brauche man die Bankdetails der Loskäufer. "Das ist am einfachsten. Außerdem ist nur ein bezahltes Los spiel- und gewinnberechtigt", so Boss. Seinen Erklärungen zufolge werde der Betrag zwei Wochen vor dem Spielbeginn (die 113. NKL-Lotterie beginnt am 1. Oktober 2004) für einen Monat vom Konto abgebucht. Ulrich Kudlek von der NKL erklärt hierzu: "Wenn Sie eine telefonische Losanforderung aufgeben, erhalten Sie ein schriftliches Losangebot von Ihrer Lotterie-Einnahme. Sie entscheiden dann selbst, ob Sie dieses Angebot annehmen oder nicht. Zusammen mit Ihren Losen erhalten Sie auch ein Exemplar unserer Spielbedingungen sowie alle weiteren schriftlichen Informationen (...). In Ihrer Lotterie-Einnahme können Sie die Spielteilnahme jederzeit zum Ende des jeweils laufenden Monats schriftlich, telefonisch oder per E-Mail wieder kündigen." Und weiter: "Die Lotterie-Einnahme übernimmt den gesamten Kundenservice: Sie übersendet Ihnen die Lose mit der Abrechnung, informiert Sie umgehend über jeden Gewinn und zahlt auch die Gewinne aus." Warum die Loskäufer nach ihrem Geburtsdatum gefragt werden, erläutert Kurt Boss so: "Minderjährige dürfen nicht an der Lotterie teilnehmen; in Namibia heißt das, man muss mindestens 21 Jahre alt sein."

Sollte ein hiesiger Loskäufer Bargeld gewinnen, "erfolgt die Auszahlung der NKL auf ein namibisches Konto", so Boss. NKL-Mitarbeiter Kudlek weist darauf hin, dass man aber mit "längeren Zahlungslaufzeiten" rechnen müsse.

Nach Angaben von Boss seien in den ersten Tagen der Telefonakquise "etwa 50 Lose verkauft" worden. Weitere Details zur Lotterie gibt?s auf der NKL-Homepage (www.nkl.de).