Kleinbergbau gerät aus dem Ruder
Farmerstreit zwischen Tscharntke und Denker dauert an
Von Katharina Moser, Windhoek/Ameib/Reutlingen
Dass die teils ungenehmigten Aktivitäten von Kleinminern im Erongo ein kontroverses Politikum sind, ist allgemein bekannt. Zuletzt hat das Thema auf den Farmen Ameib, Davib-Ost und Brabant zwischen den Farmern Kai-Uwe Denker und Christoph Tscharntke zu einem Streit geführt (AZ berichtete). Beide Farmbesitzer beschuldigen sich gegenseitig, durch fahrlässiges Handeln den Zutritt einer großen Anzahl illegaler Kleinminer im Grenzgebiet der Farmen Ameib und Davib-Ost zu ermöglichen und somit ein Eldorado für illegale Aktivitäten zu ermöglichen.
Die AZ hat sich die geographische Lage der Farmen und des umstrittenen Grenzbergs Rondekop, auf dem der Großteil der Minenaktivitäten stattfindet, vor Ort angeschaut. Wie Kai-Uwe Denker, dem die Nachbarfarm Brabant gehört und dessen Sohn Besitzer von Ameib ist, klargestellt hat, sei der Zugang auf den Rondekop von Ameib und Brabant aus höchst beschwerlich und mit Werkzeug nahezu unmöglich. „Alle Kleinminer, die auf dem Rondekop im Grenzgebiet und illegal größtenteils auf Ameibs Seite abbauen, kommen über Tscharntkes Farm. Von unserer Seite ist das geographisch ausgeschlossen. Es liegt somit in Tscharntkes Verantwortung, den Zugang illegaler Miner zu unterbinden“, so Denker gegenüber der AZ. Ihm zufolge führt die mangelnde Kontrolle auf der Nachbarseite dazu, dass zahlreiche Menschen den Rondekop als Ausguck nutzen, um auf Ameib zu wildern.
„Ich habe vier Wildhüter angestellt, doch die Flut an Wilderern, die unter anderem Davib-Ost zur Koordination und Überwachung nutzen, ist enorm.“ Laut Denker hat er zwei Kleingruppen die Genehmigung erteilt, unter strengen Auflagen auf seiner Farm zu schürfen (der AZ liegt ein derartiger Vertrag vor). Die Aktivitäten auf dem Rondekop seien jedoch illegal. „Kleinschürfen und Wilderei sind zwei unterschiedliche Probleme, die aber zusammenhängen. Wir benötigen Kontrollen des Zugangs zur Farm“, sagte Denker.
Tscharntke widerspricht
Sein Konterpart Tscharntke hingegen, mit dem die AZ ebenfalls sprach, stellt die Situation anders dar. „Ich möchte illegale Schürfaktivitäten auf meiner Farm genauso wenig wie Herr Denker. Allerdings ist es grob falsch zu sagen, dass nur ich den Zugang kontrollieren kann.“ Tscharntke zufolge bestand einst ein Weg von Denkers Farm Brabant auf den Rondekop, der angeblich der einfachste Zugang zum Gipfel sei. Er habe Denker vorgeschlagen, den Kleinminern über diesen Weg legalen Zugang zu gewähren. „Wenn Denker die Kleinminer gewähren lässt, soll er ihnen diesen Zugang geben. Wenn er sie nicht will, soll er sie auch selbst entfernen – er hat den nötigen Weg dafür“, so Tscharntke.
Er ging auch auf die von Denker erwähnte Liste von 35 Personen ein, auf der Tscharntke ihnen legalen Zugang über Davib-Ost zu den Minen gewährt habe. „Diese Liste besteht, bezieht sich aber auf eine andere Angelegenheit: Das Energieministerium hatte mich gebeten, 35 Minern über meine Farm Zugang zur Nachbarfarm auf der anderen Seite, Erongo-Rus, zu gewähren, wo es im Rahmen einer Kommunalfarm legale Schürfungen betreibt“, so erklärt Tscharntke. Er gab auch an, Denker mehrfach angeboten zu haben, den Konflikt in Zusammenarbeit mit der Polizei zu lösen, er sei jedoch nicht darauf eingegangen. Denker selbst wiederum sagte gegenüber der AZ, Tscharntke habe ihn seit zehn Jahren nicht mehr im Zusammenhang mit diesen privaten Bergbauarbeitern kontaktiert, er selbst arbeite aber eng mit der Polizei zusammen.
Juweliere unterstützen Denker
Unterdessen äußert sich auch die Juwelierfirma Herrle & Herma gegenüber der AZ. Sie hatte mit dem Vorbesitzer der Farm Davib-Ost zusammengearbeitet und dort eine Schürflizenz für Turmalin betrieben. Nach Angaben von Mitbesitzer Andreas Herrle hatte man damals auch Vorkehrungen getroffen, um illegale Kleinminer von der Farm fernzuhalten. Nach dem Verkauf an Tscharntke sei es jedoch wiederholt zu Schwierigkeiten gekommen. „Er war ein sehr unangenehmer Geschäftspartner, mit dem man keine Kompromisse eingehen konnte. Er war der Meinung, die Minenaktivitäten ohne uns besser regeln zu können.“ Laut Herrle ist informell bekannt, dass bis zu 1 000 illegale Kleinminer im Farmgrenzgebiet Mineralien abbauen.
Tscharntke ließ die AZ inzwischen wissen, er sei nach wie vor grundsätzlich bereit, sich mit Denker zusammenzusetzen, um den Konflikt zu lösen. Denker betonte gegenüber der AZ: „Bei diesem Thema sollte ein privater Streit überhaupt nicht entscheidend sein. Es geht darum, die Angelegenheit im Sinne des Naturschutzes und eines verantwortungsvollen Umgangs mit unseren Ressourcen zu lösen.“
Dass die teils ungenehmigten Aktivitäten von Kleinminern im Erongo ein kontroverses Politikum sind, ist allgemein bekannt. Zuletzt hat das Thema auf den Farmen Ameib, Davib-Ost und Brabant zwischen den Farmern Kai-Uwe Denker und Christoph Tscharntke zu einem Streit geführt (AZ berichtete). Beide Farmbesitzer beschuldigen sich gegenseitig, durch fahrlässiges Handeln den Zutritt einer großen Anzahl illegaler Kleinminer im Grenzgebiet der Farmen Ameib und Davib-Ost zu ermöglichen und somit ein Eldorado für illegale Aktivitäten zu ermöglichen.
Die AZ hat sich die geographische Lage der Farmen und des umstrittenen Grenzbergs Rondekop, auf dem der Großteil der Minenaktivitäten stattfindet, vor Ort angeschaut. Wie Kai-Uwe Denker, dem die Nachbarfarm Brabant gehört und dessen Sohn Besitzer von Ameib ist, klargestellt hat, sei der Zugang auf den Rondekop von Ameib und Brabant aus höchst beschwerlich und mit Werkzeug nahezu unmöglich. „Alle Kleinminer, die auf dem Rondekop im Grenzgebiet und illegal größtenteils auf Ameibs Seite abbauen, kommen über Tscharntkes Farm. Von unserer Seite ist das geographisch ausgeschlossen. Es liegt somit in Tscharntkes Verantwortung, den Zugang illegaler Miner zu unterbinden“, so Denker gegenüber der AZ. Ihm zufolge führt die mangelnde Kontrolle auf der Nachbarseite dazu, dass zahlreiche Menschen den Rondekop als Ausguck nutzen, um auf Ameib zu wildern.
„Ich habe vier Wildhüter angestellt, doch die Flut an Wilderern, die unter anderem Davib-Ost zur Koordination und Überwachung nutzen, ist enorm.“ Laut Denker hat er zwei Kleingruppen die Genehmigung erteilt, unter strengen Auflagen auf seiner Farm zu schürfen (der AZ liegt ein derartiger Vertrag vor). Die Aktivitäten auf dem Rondekop seien jedoch illegal. „Kleinschürfen und Wilderei sind zwei unterschiedliche Probleme, die aber zusammenhängen. Wir benötigen Kontrollen des Zugangs zur Farm“, sagte Denker.
Tscharntke widerspricht
Sein Konterpart Tscharntke hingegen, mit dem die AZ ebenfalls sprach, stellt die Situation anders dar. „Ich möchte illegale Schürfaktivitäten auf meiner Farm genauso wenig wie Herr Denker. Allerdings ist es grob falsch zu sagen, dass nur ich den Zugang kontrollieren kann.“ Tscharntke zufolge bestand einst ein Weg von Denkers Farm Brabant auf den Rondekop, der angeblich der einfachste Zugang zum Gipfel sei. Er habe Denker vorgeschlagen, den Kleinminern über diesen Weg legalen Zugang zu gewähren. „Wenn Denker die Kleinminer gewähren lässt, soll er ihnen diesen Zugang geben. Wenn er sie nicht will, soll er sie auch selbst entfernen – er hat den nötigen Weg dafür“, so Tscharntke.
Er ging auch auf die von Denker erwähnte Liste von 35 Personen ein, auf der Tscharntke ihnen legalen Zugang über Davib-Ost zu den Minen gewährt habe. „Diese Liste besteht, bezieht sich aber auf eine andere Angelegenheit: Das Energieministerium hatte mich gebeten, 35 Minern über meine Farm Zugang zur Nachbarfarm auf der anderen Seite, Erongo-Rus, zu gewähren, wo es im Rahmen einer Kommunalfarm legale Schürfungen betreibt“, so erklärt Tscharntke. Er gab auch an, Denker mehrfach angeboten zu haben, den Konflikt in Zusammenarbeit mit der Polizei zu lösen, er sei jedoch nicht darauf eingegangen. Denker selbst wiederum sagte gegenüber der AZ, Tscharntke habe ihn seit zehn Jahren nicht mehr im Zusammenhang mit diesen privaten Bergbauarbeitern kontaktiert, er selbst arbeite aber eng mit der Polizei zusammen.
Juweliere unterstützen Denker
Unterdessen äußert sich auch die Juwelierfirma Herrle & Herma gegenüber der AZ. Sie hatte mit dem Vorbesitzer der Farm Davib-Ost zusammengearbeitet und dort eine Schürflizenz für Turmalin betrieben. Nach Angaben von Mitbesitzer Andreas Herrle hatte man damals auch Vorkehrungen getroffen, um illegale Kleinminer von der Farm fernzuhalten. Nach dem Verkauf an Tscharntke sei es jedoch wiederholt zu Schwierigkeiten gekommen. „Er war ein sehr unangenehmer Geschäftspartner, mit dem man keine Kompromisse eingehen konnte. Er war der Meinung, die Minenaktivitäten ohne uns besser regeln zu können.“ Laut Herrle ist informell bekannt, dass bis zu 1 000 illegale Kleinminer im Farmgrenzgebiet Mineralien abbauen.
Tscharntke ließ die AZ inzwischen wissen, er sei nach wie vor grundsätzlich bereit, sich mit Denker zusammenzusetzen, um den Konflikt zu lösen. Denker betonte gegenüber der AZ: „Bei diesem Thema sollte ein privater Streit überhaupt nicht entscheidend sein. Es geht darum, die Angelegenheit im Sinne des Naturschutzes und eines verantwortungsvollen Umgangs mit unseren Ressourcen zu lösen.“
Kommentar
Allgemeine Zeitung
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