Kleinvieh bedroht Großwild
Auf einer Safari im kenianischen Tsavo-Nationalpark sind per Fernglas plötzlich kleine weiße Tiere zu erkennen. Eine seltene Gazellenart? Beim Näherkommen wirken sie jedoch sehr vertraut: Eine Herde Ziegen und Schafe grast friedlich unter den ausladenden Akazien. Ein kleiner Massai-Junge mit einem roten Tuch um die Hüften springt in einen Busch und versteckt sich, als er das Auto mit den Safaritouristen sieht. Er weiß genau, dass er seine Herde hier eigentlich nicht weiden darf. Sein Problem ist, dass außerhalb des Parks schon alles abgefressen oder vertrocknet ist.
Die Herden der Massai, Somalis und anderer Gruppen entwickeln sich immer mehr zu einer Gefahr für das Großwild. "Viele der Tiere sind nicht geimpft und können gefährliche Krankheiten einschleppen", sagt Robert Muasya, Chef des Tsavo-East-Nationalparks. Mittlerweile seien die unerwünschten Rinder- und Ziegenherden das ganze Jahr über eine Plage. "Es sind so viele, dass sie außerhalb des Parks nicht mehr genug zu fressen finden", klagt Muasya.
Eine andere Gefahr für das Großwild im Nationalpark ist zum Glück eingedämmt: Die Zeiten der ganz schlimmen Wilderei in Kenia gehören der Vergangenheit an, erzählt Muasya weiter. In den 70er und 80er Jahren haben bewaffnete Banden Elefanten und Nashörner in Tsavo fast ausgerottet. In dem riesigen Schutzgebiet lebten Mitte der 60er Jahre etwa 48 000 Elefanten, Ende der 80er waren es kaum mehr als 6000. Der afrikanische Elefant wurde damals zur besonders gefährdeten Tierart erklärt. Erst als die kenianische Regierung rabiat gegen Wilderer vorging und der Elfenbeinhandel international verboten wurde, konnte der Bestand sich wieder erholen.
Doch sicher vor Wilderern sind Elefanten und Nashörner immer noch nicht. Der illegale Elfenbeinhandel blüht, und Rhinozeros-Hörner sind vor allem in Asien gefragt, wo sie zu Pulver zerstoßen als Aphrodisiakum angeboten werden. "Der Kampf gegen Wilderei ist hart", klagt einer der Wildhüter. "Die Wilderer sind gut organisiert und haben alle Kalaschnikows bewaffnet." Sie decken die toten Tiere mit Buschwerk zu, so dass sie aus der Luft kaum zu erkennen sind. Wenn der Kadaver gefunden wird, sind die Täter längst über alle Berge. Seit 2003 wurden im Tsavo-Nationalpark etwa 14 Elefanten getötet.
Unterdessen hat sich eine neue Form von Wilderei ausgebreitet, der vor allem die kleineren Tiere wie Gazellen und Dik-Diks zum Opfer fallen. Mittlerweile habe sich daraus jedoch ein ausgedehnter Handel mit so genanntem bushmeat entwickelt. Die Wilderer basteln ihre Fallen aus Telefonkabeln oder blenden die Tiere mit starken Lampen und schlagen ihnen dann mit Macheten auf die Beine.
Die Herden der Massai, Somalis und anderer Gruppen entwickeln sich immer mehr zu einer Gefahr für das Großwild. "Viele der Tiere sind nicht geimpft und können gefährliche Krankheiten einschleppen", sagt Robert Muasya, Chef des Tsavo-East-Nationalparks. Mittlerweile seien die unerwünschten Rinder- und Ziegenherden das ganze Jahr über eine Plage. "Es sind so viele, dass sie außerhalb des Parks nicht mehr genug zu fressen finden", klagt Muasya.
Eine andere Gefahr für das Großwild im Nationalpark ist zum Glück eingedämmt: Die Zeiten der ganz schlimmen Wilderei in Kenia gehören der Vergangenheit an, erzählt Muasya weiter. In den 70er und 80er Jahren haben bewaffnete Banden Elefanten und Nashörner in Tsavo fast ausgerottet. In dem riesigen Schutzgebiet lebten Mitte der 60er Jahre etwa 48 000 Elefanten, Ende der 80er waren es kaum mehr als 6000. Der afrikanische Elefant wurde damals zur besonders gefährdeten Tierart erklärt. Erst als die kenianische Regierung rabiat gegen Wilderer vorging und der Elfenbeinhandel international verboten wurde, konnte der Bestand sich wieder erholen.
Doch sicher vor Wilderern sind Elefanten und Nashörner immer noch nicht. Der illegale Elfenbeinhandel blüht, und Rhinozeros-Hörner sind vor allem in Asien gefragt, wo sie zu Pulver zerstoßen als Aphrodisiakum angeboten werden. "Der Kampf gegen Wilderei ist hart", klagt einer der Wildhüter. "Die Wilderer sind gut organisiert und haben alle Kalaschnikows bewaffnet." Sie decken die toten Tiere mit Buschwerk zu, so dass sie aus der Luft kaum zu erkennen sind. Wenn der Kadaver gefunden wird, sind die Täter längst über alle Berge. Seit 2003 wurden im Tsavo-Nationalpark etwa 14 Elefanten getötet.
Unterdessen hat sich eine neue Form von Wilderei ausgebreitet, der vor allem die kleineren Tiere wie Gazellen und Dik-Diks zum Opfer fallen. Mittlerweile habe sich daraus jedoch ein ausgedehnter Handel mit so genanntem bushmeat entwickelt. Die Wilderer basteln ihre Fallen aus Telefonkabeln oder blenden die Tiere mit starken Lampen und schlagen ihnen dann mit Macheten auf die Beine.
Kommentar
Allgemeine Zeitung
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