Kläglicher Ausgang
Der bis weit in die Öffentlichkeit hineingetragene Streit in den Reihen der DTA ist ein Spektakel, an dem sich die Zuschauer, vor allem aus dem Lager der Swapo, delektieren können. Wenn der Zwist, der offensichtlich gegen die Senioren und die letzte verbliebene Garde aus der Zeit der Turnhallenkonferenz gerichtet ist, zur Erneuerung führen würde, könnte man von einem heilsamen Konflikt sprechen. Das ist aber kaum anzunehmen.
Es hat eher den Anschein, dass die DTA dadurch abermals an Sympathien einbüßen kann, als dass sie neue Unterstützung finden könnte. Wer den "Generationenstreit" zwischen den Jüngeren und der Turnhallengarde mit Schadenfreude verfolgt, leidet selbst an Kurzsichtigkeit, denn die namibische Gesellschaft und die Reigierung brauchen eine starke parlamentarische Opposition heute genauso wie in der ersten unabhängigen Volksversammlung.
Es bleibt der unbestrittene Verdienst der DTA-Kräfte, dass sie in den 13 Jahren ihrer Existenz bis zur Unabhängigkeit 1990 die Berührungsängste zwischen Weiß, Schwarz und Braun weitgehend abgebaut hat, ungeachtet der Beschimpfung durch die Swapo und ihrer Mitläufer, dass sie Marionetten Südafrikas seien. Es bleibt das Verdienst der DTA, dass ihre weißen Vertreter sich beizeiten von den politischen Fossilien der damaligen Nationalen Partei in Namibia und Südafrika gelöst haben, um das Maximum and Mitbestimmung zu beanspruchen, das die Staatsgewalt Pretorias in Namibia unwillig und gerade noch gelten ließ.
Die Swapo hat nicht die besseren menschlichen Beziehungen aus dem Exil mitgebracht, dafür hatte sie zuviel Menschenschinderei gegen eigene Mitglieder im Gepäck und zudem den nachweislichen Ruf, dass ihre Art von Befreiungskampf auch den Terror gegen weiße und schwarze Zivilisten Namibias als gerechtfertigt sah. Ihr weit verzweigtes internationales Geflecht an Beziehungen ist dem jungen Staat Namibia jedoch auf Anhieb zugute gekommen und die Nation profitiert noch heute davon.
Man kann also behaupten, die DTA - mit ihrer deutlichen Mehrheit in den 1989er Wahlen südlich der Etoscha Pfanne - habe den internen Acker und die Swapo habe das externe Feld bestellt, so dass der junge Staat auf einem erstaunlich vielversprechenden Fundament starten konnte. Darauf kann sich heute aber niemand mehr ausruhen. Die Zeit für Erneuerung und für Wachwechsel ist jedoch in beiden Parteien gekommen. Die Turnhallenriege in der DTA muss sich ernsthaft um Nachfolge kümmern. Das bleibt eine schwierige Aufgabe, weil jüngere motivierte Kräfte für das mühsame aber unentbehrliche Geschäft der Oppostion in einer politisch apathischen Gesellschaft rar geworden sind. Auch die Exilantengeneration in der Swapo sowohl im Kabinett als auch in der Parteiführung sieht sich von den ungestümeren, nicht unbedingt klügeren, Kräften der Swapo Jungendliga und der "linientreuen" Gewerkschaften konfrontiert.
Namibia braucht dringend mehr als die innere Zerfleischung seiner Opposition.
Es hat eher den Anschein, dass die DTA dadurch abermals an Sympathien einbüßen kann, als dass sie neue Unterstützung finden könnte. Wer den "Generationenstreit" zwischen den Jüngeren und der Turnhallengarde mit Schadenfreude verfolgt, leidet selbst an Kurzsichtigkeit, denn die namibische Gesellschaft und die Reigierung brauchen eine starke parlamentarische Opposition heute genauso wie in der ersten unabhängigen Volksversammlung.
Es bleibt der unbestrittene Verdienst der DTA-Kräfte, dass sie in den 13 Jahren ihrer Existenz bis zur Unabhängigkeit 1990 die Berührungsängste zwischen Weiß, Schwarz und Braun weitgehend abgebaut hat, ungeachtet der Beschimpfung durch die Swapo und ihrer Mitläufer, dass sie Marionetten Südafrikas seien. Es bleibt das Verdienst der DTA, dass ihre weißen Vertreter sich beizeiten von den politischen Fossilien der damaligen Nationalen Partei in Namibia und Südafrika gelöst haben, um das Maximum and Mitbestimmung zu beanspruchen, das die Staatsgewalt Pretorias in Namibia unwillig und gerade noch gelten ließ.
Die Swapo hat nicht die besseren menschlichen Beziehungen aus dem Exil mitgebracht, dafür hatte sie zuviel Menschenschinderei gegen eigene Mitglieder im Gepäck und zudem den nachweislichen Ruf, dass ihre Art von Befreiungskampf auch den Terror gegen weiße und schwarze Zivilisten Namibias als gerechtfertigt sah. Ihr weit verzweigtes internationales Geflecht an Beziehungen ist dem jungen Staat Namibia jedoch auf Anhieb zugute gekommen und die Nation profitiert noch heute davon.
Man kann also behaupten, die DTA - mit ihrer deutlichen Mehrheit in den 1989er Wahlen südlich der Etoscha Pfanne - habe den internen Acker und die Swapo habe das externe Feld bestellt, so dass der junge Staat auf einem erstaunlich vielversprechenden Fundament starten konnte. Darauf kann sich heute aber niemand mehr ausruhen. Die Zeit für Erneuerung und für Wachwechsel ist jedoch in beiden Parteien gekommen. Die Turnhallenriege in der DTA muss sich ernsthaft um Nachfolge kümmern. Das bleibt eine schwierige Aufgabe, weil jüngere motivierte Kräfte für das mühsame aber unentbehrliche Geschäft der Oppostion in einer politisch apathischen Gesellschaft rar geworden sind. Auch die Exilantengeneration in der Swapo sowohl im Kabinett als auch in der Parteiführung sieht sich von den ungestümeren, nicht unbedingt klügeren, Kräften der Swapo Jungendliga und der "linientreuen" Gewerkschaften konfrontiert.
Namibia braucht dringend mehr als die innere Zerfleischung seiner Opposition.
Kommentar
Allgemeine Zeitung
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