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Knockout-Triumph nach 40 Sekunden
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Doppelweltmeister: Julius Indongo schreibt in Moskau namibische Boxgeschichte
Arne Putensen
Von Arne Putensen, Windhoek/Moskau

Er kam, er sah, er siegte: Namibias Profiboxer Julius „Blue Machine“ Indongo hat sich am Samstag auf spektakuläre Weise die WM-Gürtel der IBF und IBO gesichert und ist damit Namibias erster Doppelweltmeister. Vor ausverkauftem Haus in der russischen Hauptstadt Moskau erwischte der 33-jährige Linksausleger aus Windhoek den amtierenden Champion Eduard Troyanovsky nach weniger als einer Minute mit einem brutalen Haken am Kinn. Der drei Jahre ältere Troyanovsky ging wie vom Blitz getroffen zu Boden. Sichtlich benommen schaffte er es nicht, sich wieder aufzurappeln - der Schiedsrichter brach den Kampf ab und Indongo ließ sich im Khodynka Ice Palace feiern.

Für Indongo war es der 21. Erfolg im 21. Profikampf - der elfte durch Knockout. Der Russe musste hingegen seine erste Niederlage im 26. Duell einstecken.

Die International Boxing Federation (IBF) gehört neben der World Boxing Association (WBA), der World Boxing Organization (WBO) und dem World Boxing Council (WBC) zu den vier größten Verbänden im Profiboxen. Die International Boxing Organisation (IBO) ist im Verhältnis zu den „Großen“ eine unbedeutende, kleine Organisation.

„Mit diesem Sieg haben wir Geschichte geschrieben. Indongo ist als Außenseiter in den Kampf gegangen. Niemand hat uns irgendwelche Chancen eingeräumt und die Experten gingen von einer schnellen Niederlage aus, aber was sie vergessen haben, ist, dass wir aus Namibia stammen - dem Mekka des afrikanischen Boxsports“, frohlockte sein Trainer und Promoter Nester „Sunshine“ Tobias, der das große Selbstbewusstsein und die gute technische Vorbereitung seines Schützlings als ausschlaggebende Aspekte ausmachte. Indongo hatte zuvor unter anderem Sparring-Einheiten mit Ex-Weltmeister Paulus „The Hitman“ Moses absolviert.

Die ersten internationalen Glückwünsche ließen nicht lange auf sich warten. Onesmo Ngowi, IBF-Beauftragter für Afrika, gratulierte Indongo und sprach von einer „speziellen Leistung“. Der Dank des Funktionärs aus Tansania richtete sich neben Promoter Tobias auch an das Telekommunikationsunternehmen MTC, das Tobias und seine Schützlinge seit Jahren mit mehreren Millionen N$ unter die Arme greift.

Jeff Aranow, Experte der Internetplattform boxingnews24.com, sprach von einer „Sensation“, wenngleich er die Leistung des Gastgebers bemängelte und den Sieg Indongos damit nicht überbewerten wollte. „Es hat mich wirklich überrascht, wie schnell Troyanovsky eingebrochen ist. Ich möchte Indongos Sieg nicht schmälern, aber der Treffer, der Troyanovsky niedergestreckt hat, hätte gegen Boxer wie Terence Crawford, Ricky Burns, Adrien Broner and Viktor Postol nie sein Ziel gefunden“, erklärte er. Aranow legte dem Namibier diesbezüglich nahe, in seinem nächsten Kampf ein Vereinigungsduell gegen Crawford oder Burns anzustreben. „Indongo kann mit so einem Wettkampf viel Geld verdienen. Es wäre besser für ihn, zu versuchen, weitere WM-Gürtel zu vereinen, anstatt eine Niederlage bei der ersten Titelverteidigung gegen einen anderen Gegner zu riskieren“, so Aranow.

Auch Indongos Landsmann Bethuel Uushona konnte sich am Wochenende einen WM-Titel sichern. Der 34 Jahre alte Profi aus Windhoek setzte sich im Kampf um die vakante WBF-Krone im Weltergewicht beim „Boxing Bonanza“ in der Ramatex-Halle in Windhoek nach Punkten gegen den Polen Rafal Jackiewicz durch. Die Ringrichter werteten das Duell mit 118:109, 115:112 und 116:109 zu Gunsten des Gastgebers (AZ berichtete). Die im US-Bundesstaat Tennessee WBF hat allerdings keine große Bedeutung im internationalen Vergleich.

Kommentar

Allgemeine Zeitung 2024-11-23

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