Kommt Basson?

Windhoek - Der namibische Außenminister Theo-Ben Gurirab ist über die Nachricht, dass Südafrika einer Auslieferung des kürzlich freigesprochenen Dr. Wouter Basson an Namibia zustimmen würde, erfreut. Gurirab wollte in einem telefonischen Gespräch mit der Allgemeinen Zeitung jedoch keine weiteren Fragen beantworten.

Am vergangenen Montag gab Bulelani Ngcuka, Direktor der Staatsanwaltschaft in Südafrika, bekannt, dass er kein gesetzliches Hindernis sehe, sollte die namibische Regierung um Auslieferung ansuchen. Der Herzspezialist Basson, Experte für biologische und chemische Waffen des damaligen Apartheidregimes, wurde vergangene Woche in allen 46 strafrechtlichen Anklagepunkten von Richter Willie Hartzenberg am Obergericht in Pretoria freigesprochen. Sechs weitere Klagen wurden anfänglich abgewiesen, da sich diese auf Taten, die vermutlich außerhalb von Südafrika begangen worden sind, beziehen. Gemäß Richter Hartzenberg fielen diese nicht unter die südafrikanische Gerichtsbarkeit.


Die namibische Regierung macht Basson, der auch "Dr. Tod" genannt wird, für den Mord von mehr als 200 Swapo-Freiheitskämpfern in den 80er Jahren verantwortlich. Außenminister Gurirab gab am Anfang dieser Woche bekannt, dass das Justizministerium und das Büro des Regierungsanwaltes beauftragt werden, die Sache genauer zu untersuchen.