Konferenz: "Auf allen Ebenen professionell"

Für Ingrid Demasius, Inhaberin des Verlages Demasius Publications und Ausstellerin während der Konferenz, war es "eine Supergelegenheit, dass wir uns präsentieren konnten". Das sagte sie mit Verweis darauf, dass zu dieser Konferenz nur Fachpublikum, also Interessenträger aus dem Bildungswesen, gekommen waren. Sie habe viele relevante Leute getroffen. "Das Wichtigste ist die Vernetzung untereinander, in meinem Fall zum Beispiel mit Verlagen aus Südafrika, denn wir brauchen ja neue Produkte. Es geht gleich los, wir bestellen sofort", führte sie aus.

Wenngleich sie die Konferenz etwas zu lang fand ("Bei fünf Tagen gibt es gewisse Ermüdungserscheinungen."), ist sie vom Erfolg überzeugt. "Niemand kann sagen, dass er nicht involviert war. Jetzt wird Druck von unten kommen, es muss etwas passieren", schätzt sie ein.

Mit "einfach toll" beschrieb Karola Redecker von Playground Books & Toys die Konferenz. Und genauer: "Alle wichtigen Leute an einen Tisch zu bringen ist schon phänomenal. Die Defizite kamen auf den Tisch und wurden offen diskutiert. Ich habe selten so viel Disziplin erlebt. Und ich fand toll, dass Selbstkritik geübt und ohne Emotionen gesprochen wurde."

Als konkretes Beispiel nannte Redecker auf AZ-Nachfrage die staatliche Vorschule, in der Kinder im Alter von fünf bis sechs Jahren binnen zwölf Monaten schulreif gemacht werden sollen. Vorschulen sollen an den (staatlichen) Schulen eingerichtet werden, die Platz dafür hätten. Und genau daran scheitere das seit zwei Jahren existierende Pilotprojekt, so Redecker. "Die meisten Schulen haben ja gar keinen Platz." Ein weiteres Problem seien "private Vorschulen", die wie Pilze aus dem Boden schössen und in Wohnhäusern untergebracht seien. Hier fehle es an verbindlichen Standards, zum Beispiel für die Qualifikation dieser Vorschule-Betreiber - ein "heikles Thema", so Redecker. Auch als Ausstellerin sei die Konferenz lohnend gewesen, denn sie habe alle Interessenträger getroffen, zum Beispiel Bibliothekare und Abgeordnete der Regionalräte, sagte sie abschließend.

"Es war eine der besten Konferenzen, die ich je erlebt habe. Die Themen wurden auf den Punkt gebracht, es war auf allen Ebenen professionell", urteilte Jens Schneider, Repräsentant von Africa e-Learning Service Network und einer der Referenten bei der Bildungskonferenz. Er lobte vor allem "das große Interesse"; so sei der Saal an manchen Tagen noch um 21.30 Uhr halbvoll besetzt gewesen. Die Konferenz habe ein "sehr konzentriertes Programm" geboten, "Iyambo hat das im Griff", so Schneider.

Dr. Beatrice Sandelowsky, Mitgründerin und Aufsichtsratsvorsitzende des Bildungsinstituts TUCSIN (University Center for Studies in Namibia), lobte im AZ-Gespräch den "enormen Enthusiasmus" sowie das "sehr hohe Niveau der Veranstaltung". Diese Konferenz reflektiere "die Meinung des Bildungssektors" und sei überdies eine Art Bestätigung des TUCSIN-Dialogs von November 2010. "Ich konnte auch keinen politischen Anstrich und Fingerzeig bemerken", führte sie aus und wies auf die "anregende und freundliche Atmosphäre" hin. "Jeder war dabei und hat mitgemacht", sagte sie, und: "Jeder Teilnehmer hat etwas zum Lernen gehabt." Was es für sie gewesen sei? "Ich habe Ermutigung mitgenommen", so Sandelowsky abschließend.