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Konjunkturoptimismus stützt die Kurse

Dennoch: Das Griechenland-Debakel und Befürchtungen, dass weitere Länder der Eurozone potenziell zahlungsunfähig werden könnten, hält die Risikobereitschaft internationaler Anleger in Schach. Und genau dieser Risikobereitschaft bedürfe es nach Ansicht von Analysten, um die regionalen Märkte weiter zu beflügeln. Der Johannesburger Markt notiert derzeit bei fast 29000 Punkten in Jahreshochnähe.

"Ermutigende Konjunkturzahlen und erstaunlich gute Quartalsberichte halten die Anleger bei Laune und sorgen dafür, dass sich die Aktienkurse in Europa und an der Wall Street nahe an ihren Jahreshochs halten. Und die Tatsache, dass die Marktteilnehmer weder durch die Betrugsvorwürfe gegen Goldman Sachs, noch von den Schuldenproblemen Griechenlands nachhaltig vom Kaufen abhalten ließen, kann als Demonstration der Stärke verstanden werden", so ein technischer Analyst im Gespräch mit der FAZ. Zudem stützen die historisch niedrigen Zinsen in vielen Ländern die Jagd nach Renditen, was vor allem für Aktionäre vorteilhaft ist. Auch immer mehr von der Rezession verschreckte Kleinanleger nehmen wieder an dieser Jagd teil.

Der Optimismus ist für manche Marktbeobachter aber ein Warnsignal. So stellen sie fest, dass nach den zuletzt deutlichen Kursgewinnen viele Kursziele für das erste Halbjahr inzwischen entweder fast erreicht oder sogar schon übertroffen wurden. Sie kommen deshalb zu dem Schluss, dass die Erholung in den Aktienkursen wohl eingepreist sei. "In Kombination mit einem stark überkauften Gesamtmarkt und den anhaltenden Sorgen um die Bonität Griechenlands ist die Zeit möglicherweise reif für eine kurze Korrektur. Viele Analysten haben ihre Gewinnprognosen stark nach oben geschraubt und das hat die Aktienkurse beflügelt. Zu hohe Erwartungen können jedoch leicht enttäuscht werden und zusammen mit einem technisch überkauften Markt zum Motto ,Sell on bad and good news' führen." Es bestehe daher das Risiko, dass die Anlegerstimmung schon bei kleinen Enttäuschungen schnell drehen könnte.

"Wer an der Börse erfolgreich sein will, muss das Gegenteil tun, was die Masse macht", so schon das Credo von Börsenaltmeister André Kostolany. Sind alle Anleger pessimistisch, muss man deshalb kaufen; sind alle optimistisch, muss man verkaufen. "Was für den Laien zunächst unerklärlich erscheint, ist von bestechender Logik. Denn wer optimistisch ist, der hat logischerweise sein Geld schon in Aktien investiert und fällt als potenzieller Käufer von morgen aus. Der Pessimist hingegen hat natürlich nicht investiert und sitzt deshalb auf Bargeld. Er ist der potenzielle Käufer von morgen", erklärt das Börsenmagazin Focus Money.

Noch bewegen sich die wichtigen Aktienindizes weltweit nahe an ihren Jahreshochs. Die US-Börsen haben am Freitag dank guter Konjunkturaussichten und positiver Nachrichten aus der Pharmabranche nach anfänglichen Verlusten im Plus geschlossen. Händler verwiesen auf überraschend gute Zahlen vom US-Häusermarkt. Diese zeigten, dass sich die wirtschaftliche Erholung auf einem guten Weg befinde. Hinzu kam, dass sich die Sorgen um Griechenland etwas legten, nachdem das Land einen Antrag auf Hilfe der EU und des Internationalen Währungsfonds (IWF) gestellt hatte.

Der Dow Jones Industrial Average (DJIA) notierte 0,63 Prozent höher bei 11204 Punkten. Der breiter gefasste S&P-500-Index konnte sich mit einem Plus von 0,71 Prozent auf 1217,28 Punkte hocharbeiten. An der Nasdaq gewann der Composite-Index 0,44 Prozent auf 2530,15 Punkte. Der Auswahlindex Nasdaq-100-Index legte um 0,50 Prozent auf 2055,33 Zähler zu (dpa).

Kommentar

Allgemeine Zeitung 2024-11-28

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