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Ökonomie stabilisiert sich

Windhoek - Die aktuelle Studie des Forschungsinstituts IPPR (Institute for Public Policy Research) zeichnet ein optimistisches Bild von der hiesigen Wirtschaft. In dem Bericht, der dieser Tage vorgestellt wurde, beruft sich IPPR auf die Auswertung einer Umfrage (IJG Business Confidence Survey) zum ersten Quartal 2009, an der 48 Unternehmen teilgenommen haben. Kernthemen waren die Leistung, die Einkommensschätzungen, die Dynamik der Belegschaft und die Investitionsaussichten.

Zwar gebe es keine Signale, dass die Wirtschaftskrise bald zu Ende sein würde, dennoch zeige die Studie, dass sich "die Firmen in Namibia an die schwierigeren Geschäftsbedingungen anpassen und Wege finden, diese zu bewältigen", heißt es. Die Mehrheit der Unternehmen schätze die generelle Geschäftssituation als unverändert ein, 36% sprächen sogar von "besseren Bedingungen als im vorherigen Quartal".

Immerhin 55% würden für das zweite Quartal 2009 keine Verbesserung, aber auch keine Verschlechterung erwarten. Dies weise auf eine "Phase der Stabilisierung nach den ökonomischen Schockwellen des vergangenen Jahres" hin, so IPPR. 48% der Firmen hätten überdies angegeben, dass sie im zweiten Quartal einen Anstieg des Einkommens erwarten, was einen "hohen Grad des Vertrauens" beweisen würde. Nur sieben Prozent würden mit einem Rückgang der Einnahmen rechnen. Das Institut schlussfolgert außerdem, dass die negativen Auswirkungen der Weltwirtschaftskrise auf den Bergbau anfangen würden nachzulassen. Als positiv wird darüber hinaus gewertet, dass 32% der Unternehmen von April bis Juni mehr Mitarbeiter beschäftigen wollten, wogegen es im davorliegenden Zeitraum nur 24% gewesen seien.

"Namibia ist - wie wir wissen - nicht so stark von der Weltwirtschaftskrise betroffen wie andere Länder. Deshalb waren die Ergebnisse der Studie für uns keine große Überraschung", erklärte IPPR-Marktforscher Leon Kufa auf AZ-Nachfrage. Er sei jedoch "glücklich", dass es im Bergbau-Sektor bedingt durch leicht steigende Rohstoffpreise (z.B. Kupfer) wieder aufwärts gehe. Auch bei der Nachfrage nach Diamanten gebe es einen Aufwärtstrend. Dies werde Einfluss auf die Preise haben, so Kufa, der jetzt "Licht am Ende des Tunnels" sieht. Dass die namibische Zentralbank vergangene Woche den Leitzins gesenkt hat (AZ berichtete), sei "ein gutes Zeichen, das der Wirtschaft helfen wird", sagte er und fügte hinzu: "Jetzt ist ganz entscheidend, dass die Geschäftsbanken bereit sind, Kredite auszureichen."

Auch das Wirtschaftsforschungsinstitut NEPRU sieht "positive Faktoren" in der Bewältigung der Weltwirtschaftskrise und nennt in seinem jüngsten Quartalsbericht den niedrigen Ölpreis sowie die Leitzinssenkung der Zentralbank. Durch die im Staatshaushalt 2009/10 vorgesehene Senkung der Einkommenssteuer würden die Verbraucher zudem 1,2 Mio. N$ mehr pro Jahr in der Tasche haben, was das Risiko für die Kreditrückzahlung minimiere und den Konsum sowie Investitionen ankurbeln könnte. "Die Menschen können mehr Geld ausgeben, das wird die Erholung der Ökonomie beschleunigen", sagte NEPRU-Marktforscher Jacob Nyambe auf AZ-Nachfrage und sprach von einer "guten Plattform für die lokale Wirtschaft". Er lobte überdies die Leitzinssenkung als richtigen Schritt.

Vergangene Woche hatte die Zentralbank (BoN) den Leitzins mit Wirkung zum 22. Mai um 50 Basispunkte von acht auf 7,5 Prozent korrigiert, dies war bereits die dritte Senkung in diesem Jahr (AZ berichtete). Laut BoN-Gouverneur Tom Alweendo soll dieser Schritt auch die heimische Wirtschaft unterstützen.

Kommentar

Allgemeine Zeitung 2024-11-30

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