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„Ökonomische Diplomatie“ im Ausland
„Ökonomische Diplomatie“ im Ausland

„Ökonomische Diplomatie“ im Ausland

Kooperationen sollen Wirtschaft stärken - Kleines Land im großen Geflecht
Stefan Fischer
Von Stefan Fischer

Windhoek

Der Etat des Außenministeriums ist im Vergleich zum Vorjahr um 5,3% auf 802,7 Millionen N$ gekürzt worden. Der Großteil davon (705,7 Mio. N$ bzw. 88%) soll für diverse Aktivitäten ausgegeben werden. Ministerin Nandi-Ndaitwah nannte u.a. den andauernden Genoziddialog zwischen den Regierungen Namibias und Deutschlands, für den 30 Millionen N$ zur Verfügung stünden – wofür genau, sagte sie nicht (AZ berichtete).

„Namibia unterhält diplomatische Beziehungen zu 150 Ländern“, sagte die Ministerin und führte aus: „Durch diese bilateralen Beziehungen streben wir nach stärkeren politischen Engagements, wollen bilaterale Kooperationen erhalten, Handel, Investitionen und Tourismus fördern sowie zum Mensch-zu-Mensch-Kontakt ermutigen.“ Nandi-Ndaitwah nannte den Begriff der „ökonomischen Diplomatie“, dem die inzwischen 35 diplomatische Missionen verpflichtet seien, um zu „Wirtschaftswachstum und Wohlstand zuhause beizutragen“. Insgesamt 585,7 Millionen N$ würden im aktuellen Fiannzjahr für die Arbeit dieser Missionen ausgegeben. Hinzu kämen weitere Millionen (Angaben ungenau), um diplomatische Grundstücke im Ausland zu kaufen (statt zu mieten) und Renovierungen abzuschließen, z.B. in Addis Abeba, Luanda, Lusaka, New York und Pretoria. Vor wenigen Tagen hatte der Ökonom Rowland Brown die Renovierung diplomatischer Vertretungen im Ausland kritisiert, wofür laut einem Mehr-Jahres-Projekt rund 1,5 Milliarden N$ ausgegeben werden sollen. Dies sei offenbar wichtiger als Häuser für die Menschen im eigenen Land zu bauen“, so Brown.

Laut der Ministerin wird Namibia weiterhin seine Rolle in Aktivitäten der SADC, der Afrikanischen Union (AU) und der Vereinten Nationen (UN) spiele. Dies schließe Wahlbeobachtermissionen in Angola, Lesotho und der DR Kongo sowie Bestrebungen zur Reform des UN-Sicherheitsrates ein. Außerdem: Als viertgrößter Uran-Produzent der Welt und Mitglied im Vorstand der Internationalen Atomenergie-Behörde (IAEA) wolle Namibia den Aufwand vergrößern, um von dem Bodenschatz und von der Nukleartechnologie adäquat zu profitieren.

Kommentar

Allgemeine Zeitung 2024-11-24

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